Leverkusens Trainer Robin Dutt blieb nach 0:3-Niederlage bei Bayern München gegen Genk seinem System mit einer Spitze (Kießling) treu. Dahinter war auf der Außenbahn der in der Liga gesperrte Schürrle dabei. Zudem rückte nach seiner Sperre auch Kadlec ins Team. Da Costa, in München gegen Ribery völlig überfordert, war nicht im Kader, Balitsch war nur Reserve. Nach seiner fiebrigen Erkältung war Ballack wieder im Kader.
KRC-Coach Mario Been stellte seine Startelf im Gegensatz zum etwas glücklichen Remis (0:0) gegen den FC Valencia auf zwei Positionen um. Nach seinem Muskelfaserriss setzte er wieder auf Jungstar de Bruyne, der auf der linken Außenbahn für Wirbel sorgen sollte. Im Sturm durfte neben Vossen Ogunjimi ran. Dugary Ndabashinze und Nwanganga blieb nur die Bank.
Nach drei Niederlagen in Serie war Leverkusen zunächst darum bemüht, die Kontrolle über das Spiel zu bekommen, ohne dabei aber Druck auf den Gegner auszuüben. Zudem stand die Abwehr alles andere als sattelfest. Die drei Niederlagen in Folge waren nicht spurlos an der Werkself vorbeigegangen. Und die Belgier zeigten, dass sie schnell umschalten können, Leverkusen ließ ihnen zudem zu viel Platz. Buffel, Simaeys und de Bruyne hatten gute Chancen (12., 19.). Auf der anderen Seite ließ Schürrle aus kurzer Distanz die beste Möglichkeit fahrlässig liegen, als er unbedrängt drüber schoss.
Spielberichte
Hier wie dort wurde das Mittelfeld schnell überbrückt. Bei den Hausherren fehlte aber noch die Genauigkeit. Immer wieder ging es über rechts mit Sam, doch seine Hereingabe konnte Renato Augusto nicht verwerten (21.). So musste ein Belgier die Arbeit übernehmen. Nadson wollte gegen Kielßling klären, spielte jedoch Bender auf den Schlappen, der aus spitzem Winkel ohne zu Zögern die Führung erzielte (30.). Leverkusen hatte auch in der Folge deutlich mehr Ballbesitz als die Gäste, schloss aber oft zu überhastet ab, so dass zahlreiche Versuche aus der zweiten Reihe zu notieren waren. Renato Augustos Schuss war dabei am aussichtsreichsten, wurde von Keeper Köteles aber glänzend pariert.
Führungstreffer: Lars Bender freut sich mit den Fans über das 1:0. imago
Doch im nicht ausverkauftem Stadion sahen die Fans immer wieder grobe Schnitzer in der Abwehr. Aber ein kapitaler Abspielfehler von Leno blieb ebenso ohne Konsequenzen, wie ein Kopfball (Ogunjimi, 43.), so dass es mit der knappen Führung in die Pause ging.
Den ersten Akzent nach dem Wechsel setzte der ansonsten eher unauffällige de Bruyne mit einem gefährlichen Freistoß, aber Leno war auf dem Posten. Ansonsten war bei den Hausherren zunächst völlig die Luft raus. Die Folge: KRC kam ins Spiel, während der Motor bei Bayer gehörig stotterte, die spielerische Überlegenheit blieb damit auf der Strecke. Wie es gehen kann, zeigte Schürrle. Er tanzte die letztlich hilflose Abwehr im Alleingang aus, doch sein Torschuss war dann zum Vergessen (63.).
Die Zuschauer waren hörbar unzufrieden und merkten, dass die Partie auf der Kippe stand. Bayer spielte pomadig nach vorne, versäumte die Entscheidung und hinten verhinderte Leno nach Kopfball von Ogunjimi gar den Ausgleich. Erst als der eingewechselte Ballack in der Nachspielzeit von einem Abwehrfehler profitierte und aus 20 Metern das 2:0 erzielte, war das große Zittern vorbei und die ersten Punkte eingefahren.
Leverkusen empfängt am Samstag (15.30 Uhr) den VfL Wolfsburg, Genk hat am Sonntag (20.30 Uhr) den RSC Anderlecht zu Gast. Am nächsten Spieltag der Champions League geht es für Leverkusen am Mittwoch, 19.10. (20.45 Uhr) gegen den FC Valencia weiter, Genk ist zeitgleich zu Gast beim FC Chelsea.