Leverkusens Coach Robin Dutt setzte im Vergleich zum 2:2 in M'gladbach an Stelle von Balitsch und Schwaab auf Toprak und Rolfes.
Auf der anderen Seite tauschte Valencias Trainer Unai Emery nach dem 1:1 in der Liga bei RCD Mallorca nicht nur seinen Keeper aus - Diego Alves hütete für Guaita das Tor -, sondern brachte davor noch vier Neue: Mathieu, Banega, Miguel und Jonas durften für Bruno, Parejo, Piatti und Canales ran.
Valencia begann ganz stark. Die Spanier griffen Leverkusen früh an, ließen den Ball gut zirkulieren und waren nach Eckbällen gleich zweimal brandgefährlich (Mathieu, 4., Soldado, 6.). Die Dutt-Elf ihrerseits machte sich das Leben mit Fehlpässen schon im Spielaufbau selbst schwer und rannte dem variablen und technisch starken FC nur hinterher. Mathieu platzierte nach Reinartz-Patzer genau auf Leno (14.), Pablo Hernandez verstolperte nach prima Freistoßtrick halblinks frei vor dem Bayer-Keeper (16.).
Die Werkself war total verunsichert, es lief nichts zusammen. Defensiv fehlte es an Aggressivität und komplett am Zugriff auf den beweglichen Gegner. Symptomatisch, dass aus dem ersten Eckball der Hausherren der nächste Hochkaräter für die Emery-Schützlinge resultierte, als Soldado nach zügig vorgetragenem Konter am Pfosten scheiterte (20.).
Überfällig die Führung Valencias, hochverdient nach einem bis dahin einseitigem Verlauf: Toprak und Reinartz behinderten sich gegenseitig, Letzterer brachte den Ball am Strafraum nicht richtig weg. Soldado schnappte sich links die Kugel und flankte mit dem Außenrist ins Zentrum zu Jonas, der aus fünf Metern mit rechts vollendete (24.).
Der desolate Vortrag der Leverkusener nahm zunächst noch seine Fortsetzung. Gegen eine Abwehrkette ohne jeglichen Halt kreierten die Gäste weiterhin beste Gelegenheiten: Soldado köpfte drüber (29.), Leno bewahrte sein Team bei einer Doppelchance von Jonas und Pablo Hernandez mit Glanzparaden vor dem 0:2 (31.).
Regen setzte ein. Ob das kühle Nass Bayer aufweckte? Jedenfalls verschob sich die Werkself weiter nach vorne - und hätte fast vor der Pause noch das unverdiente 1:1 erzielt: Schürrles Bogenlampe (39.) parierte Diego Alves aber genauso stark wie Ballacks Kopfball nach der folgenden Ecke und hatte auch Glück, dass Kießling beim Abpraller zu überrascht war (40.).
Zum Thema
Mit Friedrich für Reinartz starteten die Hausherren in den zweiten Abschnitt. Mit mehr Aggressivität, mit mehr Engagement drückte die Dutt-Elf den Kontrahenten in die Defensive. Schon der erste konstruktive Angriff brachte den Ausgleich: Ballack spielte vor dem Sechzehnmeterraum quer zu Kadlec. Dessen Linksflanke aus der Drehung erwischte der ungedeckte Schürrle am Strafraum aus 15 Metern und traf per trockenem Linksschuss ins links untere Eck (52.).
Und die Werkself beherzigte Dutts Anweisungen von der Seitenlinie, sofort nachzusetzen: Ballacks feiner Pass aus der eigenen Hälfte fand Sam, der halbrechts Victor Ruiz enteilte und mit einem herrlichen Schlenzer ins lange Eck Diego Alves aus 14 Metern keine Chance ließ (56.).
Die Spanier waren geschockt und fanden den verloren gegangenen Faden zunächst nicht mehr. Leverkusen stand sicher, arbeitete schon im Mittelfeld gut gegen den Ball und ließ den Gegner kaum in die gefährliche Zone kommen. Nach vorne ging der Bundesligist nicht mehr das letzte Risiko, so dass zwingende Möglichkeiten zur Vorentscheidung zunächst Fehlanzeige blieben.
Dann blies der FC mit einem Doppelwechsel langsam aber sicher zur Schlussoffensive (65.). Bei Soldados Knaller aus zehn Metern von halbrechts, den Leno prächtig entschärfte, standen die Gäste dicht vor dem Ausgleich (73.).
Dies blieb aber die einzige zwingende Möglichkeit zum 2:2. Die Emery-Elf kam nicht mehr entscheidend zum Zug, vielmehr hatte Schürrle nach tollem Solo das 3:1 auf dem Fuß, am Ende aber fehlte Kraft und Präzision (86.).
Es reichte am Ende auch so, und mit nun vier Zählern Vorsprung auf die Spanier hat sich Bayer nach drei Partien eine gute Ausgangsposition geschaffen.
Leverkusen tritt in der Liga am Sonntag (15.30 Uhr) gegen Schalke an. Das nächste Spiel in der Champions League folgt am 1. November (20.45 Uhr) beim heutigen Gegner im Estadio Mestalla. Dort empfängt Valencia in der Primera Divisón am Sonntag (22 Uhr) Athletic Bilbao.