Bayern-Coach Jupp Heynckes rotierte nach dem 0:1 in Dortmund kräftig: Lahm, Ribery, Luiz Gustavo und Gomez bekamen vor dem Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid eine Pause, Rafinha, Contento, Tymoshchuk und Olic eine Chance von Beginn an. Zudem durfte Schweinsteiger Spielpraxis sammeln - Kroos wurde ebenfalls geschont. Auch Mainz' Trainer Thomas Tuchel wartete gegenüber dem 4:0 gegen Köln mit einigen Veränderungen auf: Heinz Müller, Baumgartlinger, Caligiuri und Ivanschitz übernahmen die Positionen von Wetklo, Polanski, Zidan und Choupo-Moting.
Wer angesichts der bitteren Niederlage in Dortmund, des deutlichen Rückstandes in der Meisterschaft sowie des bevorstehenden Champions-League-Halbfinals gegen Real Madrid vor der Partie eher mäßig motivierte Bayern erwartet hatte, konnte sich in den ersten Minuten durchaus bestätigt fühlen. Denn gegen gewohnt laufstarke Mainzer brachten die runderneuerten Münchner zunächst nur wenig zustande, wirkten mitunter etwas behäbig.
Mit zunehmender Spieldauer wurden aber auch die Gastgeber immer sicherer. Ballbesitzfußball war angesagt. Dabei zeigte sich der Rekordmeister durchaus variabel – Alaba und Robben tauschten regelmäßig die Seiten -, ging seine Angriffe aber nicht mit dem nötigen Tempo an. Das Leder wanderte von rechts nach links und wieder zurück, in die Tiefe ging es dabei aber selten. Zu wenig gegen diszipliniert verschiebende Mainzer, die hinten zwar gut standen, nach vorne aber ihrerseits nur wenig Kreativität an den Tag legten.
So plätscherte die Partie der Pause entgegen. Bis Alaba den Ball im Anschluss an eine Ecke noch einmal scharf machte. Schweinsteiger schlug im Zentrum drüber, doch aus dem Hinterhalt rauschte Tymoshchuk heran. Direktabnahme. Pfosten (43.)! Aber die beste Chance der ersten Hälfte? Mitnichten. Denn nur eine Minute später sorgten zwei der drei auf dem Platz befindlichen Müllers noch einmal für Aufregung. Der eine, Thomas Müller, bediente Olic mit einem schönen Heber über die gesamte Abwehr, ehe der andere, Heinz Müller, den zugegebenermaßen wenig platzierten Abschluss des völlig freien Kroaten parierte und damit das 0:0 zur Pause sicherte (44.).
Der 31. Spieltag
Mit Ribery für Alaba, vor allem aber zielstrebiger, starteten die Münchner in den zweiten Durchgang. Allein in den ersten zehn Minuten nach der Pause erspielte sich der Rekordmeister mehr vielversprechende Gelegenheiten, als in der gesamten ersten Hälfte. Ribery (51.), Tymoshchuk (53.) und Thomas Müller (54.) brachten das Leder trotz aussichtsreicher Positionen allerdings nicht entscheidend aufs Tor.
Dennoch, die Angelegenheit wurde zusehends einseitig. Während Mainz seine Offensivbemühungen beinahe vollständig eingestellt hatte, verschoben die Bayern das Geschehen immer tiefer in die gegnerische Hälfte. Mit Gomez für Olic sorgte Jupp Heynckes zudem für mehr Präsenz im Sturmzentrum, allein das entscheidende Erfolgserlebnis wollte allen Bemühungen zum Trotz einfach nicht gelingen.
Die Mainzer wirkten mit dem einen Punkt dagegen durchaus zufrieden. Kaum war die Schlussphase angebrochen, zogen sie sich immer weiter zurück, machten vor dem eigenen Strafraum die Räume eng und verwehrten den Gastgebern so weitestgehend den direkten Weg in Richtung Tor. Dazu erleichterte das inzwischen wieder deutlich gedrosselte Tempo der Münchner Angriffe die Mainzer Abwehrarbeit. Erst kurz vor dem Ende wachte der FCB noch einmal auf, doch weder Robben (86.) noch Kroos (88.) vermochten Heinz Müller zu überwinden. Es blieb beim 0:0
Während die Bayern am Dienstag im Champions-League-Halbfinale auf Real Madrid treffen, empfängt Mainz im Freitagsspiel Wolfsburg.