Hoffenheims Trainer Markus Babbel tauschte nach dem 2:1-Erfolg in Kaiserslautern zweimal: Vestergaard stand in der Innenverteidigung anstelle von Vorsah, Rudy kehrte nach Gelb-Sperre zurück und verdrängte Williams auf die Bank.
Für drei Wechsel entschied sich Hamburgs Coach Thorsten Fink im Vergleich zum 1:1-Remis gegen Leverkusen. Kacar (nach Gelb-Sperre), Arslan und Sala spielten für den Gelb-gesperrten Aogo sowie Petric und Tesche. Das hatte zur Folge, dass Jansen auf die linke Seite der Viererkette rutschte.
Dem HSV wäre fast ein Traumstart geglückt. Nach gerade mal 30 Sekunden prüfte Ilicevic Hoffenheims Schlussmann Starke mit einem satten Distanzversuch. Der 32-Jährige ließ nach rechts prallen und wehrte dann auch noch Salas Nachschuss vom rechten Fünfereck aus ab.
Der 30. Spieltag
Das war ein verheißungsvoller Beginn. Allerdings machte sich in der Folge schnell Ernüchterung breit. Hamburg hatte zwar den klar besseren Start erwischt und sich klare Feldvorteile erspielt, wusste damit aber nur wenig anzufangen. Der Weg in den gegnerischen Sechzehner war für die Norddeutschen wie vernagelt.
Mit zunehmender Spieldauer fingen sich die anfänglich etwas fahrig anmutenden Hoffenheimer wieder, gestalteten das Match fortan offener und schlugen nach einer Ecke eiskalt zu: Bei einer Verkettung von unglücklichen Aktionen landete der Ball über Sala und Weis bei Vestergaard. Der Däne nahm das Leder gekonnt an und hielt aus 14 Metern zentraler Position gleich drauf. Bruma fälschte die Kugel noch unhaltbar ab (17.). Das war ein herber Rückschlag für die Hamburger und zugleich der endgültige Weckruf für die Kraichgauer.
In der Folge verlagerten sich die Kräfteverhältnisse zu Gunsten der TSG, die jetzt kämpferisch mithielt und nach 24 Minuten einen Elfmeter zugesprochen bekam. Westermann hatte sich im eigenen Sechzehner einen Stockfehler erlaubt und danach Schipplock gefoult. Den fälligen Strafstoß verwandelte Salihovic gewohnt sicher (25.).
Hamburger Strohfeuer nach der Pause - Kalte Dusche durch Johnson
Packendes Duell: Vestergaard im Duell mit Sala, Starke (re.) schaut zu. Getty Images
Bei den Gästen machte sich danach Verunsicherung breit, die 1899-Fans stimmten schon Schmähgesänge an. All das spielte Hoffenheim in die Karten. Die Babbel-Elf zog sich zurück, ließ hinten nichts mehr anbrennen und setzte immer mal wieder Nadelstiche. Weil aber Vukcevic an Drobny nicht vorbei kam (37.), blieb es jedoch bei der knappen Pausenführung der Hausherren.
Fink reagierte mit einem Doppelwechsel und brachte mit Petric und Töre zwei frische Angreifer. Und die Maßnahme schien zu fruchten, der HSV startete druckvoll in Durchgang zwei. Nach Töre-Freistoß köpfte Kacar den Ball an die Latte (47.), kurz darauf zog Ilicevic mit einem fulminanten Schuss gegen Starke den Kürzeren (49.). Der HSV drückt also, doch die TSG traf! Salihovic schickte Johnson auf links steil. Dieser dribbelte in den Strafraum, machte dabei sowohl Kacar als auch Mancienne nass und vollendete schließlich trocken ins rechte Eck zum 3:0 (51.).
Daran hatten die Hanseaten gehörig zu knabbern, was ihnen deutlich anzusehen war. Die Gäste wurden passiver, ließen die Köpfe hängen und wurden dafür bestraft. Kacar schenkte den Ball förmlich an Vukcevic her. Dieser passte zu Schipplock, der Westermann vernaschte und aus 16 Metern auf 4:0 erhöhte (59.).
Die Würfel waren gefallen. Der Bundesliga-Dino fügte sich danach in sein Schicksal und leistete kaum noch Gegenwehr. Die Hoffenheimer hingegen schalteten zwei Gänge zurück, gaben das Zepter dennoch nicht aus der Hand. Gegen Ende des Spiels schlichen sich bei den Hausherren allerdings ein paar Unkonzentriertheiten ein, sodass Berg fast noch der Ehrentreffer gelungen wäre. Der Schwede fand aber in Starke seinen Meister und vergab somit die letzte nennenswerte Möglichkeit der Partie (78.).
Hoffenheim reist am kommenden Sonntag nach Freiburg, der HSV empfängt tags zuvor Hannover 96.