Bayern-Coach Jupp Heynckes stellte seine Elf nach dem 4:2 i.E. in Gladbach im Pokal auf zwei Positionen um: Für Müller und Gomez rückten Pranjic und Olic ins Team.
Sein Pendant auf Seiten von Hannover, Mirko Slomka, brachte im Vergleich zum 4:1 gegen Köln drei Neue: Pogatetz, Pander und Diouf durften für Haggui, Schulz und Schlaudraff ran.
In München entwickelte sich bei strömendem Regen vom Start weg ein intensives Duell. Die Niedersachsen verschoben sich bei Ballbesitz der Münchner gut und versuchten, selbst initiativ zu werden. Dabei schlichen sich aber im Mittelfeld zunächst Fehler ein, die Olic (4.) und Robben (8.) zu frühen Chancen verhalfen.
In den Zweikämpfen ging es ebenfalls von Beginn an zur Sache, was frühe Verwarnungen von Pranjic - neben Luiz Gustavo auf der Doppelsechs - sowie für 96-Kapitän Cherundolo zur Folge hatte.
Bayern hatte mehr Spielanteile, wie von Slomka vorher angekündigt versteckten sich die Niedersachsen aber keineswegs. Die optische Überlegenheit der Münchner, bei denen Lahm immer wieder kräftig anschob, führte zu einer klaren Chance durch Ribery, der das Zuspiel des Bayern-Kapitäns aus zehn Metern knapp links vorbeischoss (20.). Auf der Gegenseite wusste Diouf einen dicken Patzer von Neuer, dem der Ball nach Boatengs Rückpass zu weit wegprallte, nicht zu nutzen: Badstuber rettete per Grätsche gegen den von links aufs Tor zulaufenden Sengalesen (21.).
Mitte des ersten Durchgangs begegneten sich die Kontrahenten auf Augenhöhe, aber fast ausschließlich im Mittelfeld. Bis auf Diouf, der Neuer aus 20 Metern per Flachschuss prüfte, blieben Torszenen Fehlanzeige (30.).
Eine Traumstafette des Rekordmeisters mündete in die verdiente Führung: Ribery fintierte klasse gegen Cherundolo und zog links am US-Amerikaner vorbei. In Strafraumhöhe passte der Franzose quer auf Robben, dessen Hackentrick Kroos in Schussposition brachte. Über den herausstürzenden Zieler hinweg netzte der Blondschopf aus 13 Metern gekonnt ein (36.).
Nun rollte der Bayern-Express, die Kombination der Heynckes-Elf wurden immer sicherer. Robben (43.) sowie Olic (44., 45.) verpassten es, noch vor dem Kabinengang nachzulegen.
Der 27. Spieltag
Mit unverändertem Personal starteten die Teams in den zweiten Durchgang, in dem sich längere Zeit wenig tat. Zwar suchte die Slomka-Elf die Offensive, biss sich aber an der kompakten Deckung der Hausherren immer wieder die Zähne aus.
Die ersten Wechsel erfolgten nach einer guten Stunde: Beim FCB ersetzte Tymoshchuk den gelbverwarnten Pranjic (57.) und Gomez den einsatzfreudigen, aber unglücklich spielenden Olic (61.), bei 96 in derselben Minute Schlaudraff Pinto.
Gomez sollte zunächst der bessere Joker sein. Der Goalgetter, von Ribery freigespielt, zog von halblinks aus zehn Metern ab. Die Kugel prallte vom Pfosten an Zielers Körper und rollte Richtung Tor, Pogatetz schlug den Ball vor der Linie weg (63.).
Slomka brachte mit Ya Konan für den unsichtbaren Abdellaoue einen weiteren frischen Offensivmann (66.). Die Niedersachsen öffneten, Bayern konterte - und wie: Kroos spielte Gomez halbrechts an. Im Strafraum umdribbelte der Torjäger Pander und schob das Leder an Zieler vorbei platziert ins linke untere Eck (68.).
Für 96 war das 0:2 kein Grund, den Kopf in den Sand zustecken. Schnell waren die Gäste wieder im Spiel: Schlaudraff setzte sich auf der rechten Seite gegen Alaba durch und flankte. In der Mitte gewann Diouf das Luftduell gegen Boateng, und Ya Konan überwand Neuer fast im Liegen per Fallrückzieher aus fünf Metern (74.).
Für Spannung war also gesorgt in der Schlussphase, und fast hätte der umtriebige Diouf für den Ausgleich gesorgt, als er nach erneut gewonnenem Kopfballduell gegen Boateng knapp über den Balken nickte (79.). Und Neuer zeigte seine Klasse mit einem Blitzreflex, als er Boatengs Rettungsversuch Richtung eigenes Tor um den Pfosten lenkte (85.).
Damit hatten die Niedersachsen aber ihr Pulver verschossen. Am Ende drehten die Münchner noch einmal auf. Der eingewechselte Müller (86.) und Gomez (90.+1) hätten sogar noch erhöhen können, am Ende reichte es auch so zum siebten Heimerfolg des Rekordmeisters in Serie.
Für die Bayern steht am Mittwoch das Champions-League-Hinspiel in Marseille an. Am Samstag wartet im Ligaalltag das Derby gegen Nürnberg. Auch Hannover ist international gefordert: In der Europa Lague geht es nach Madrid, wo Atletico wartet. Sonntag gastiert die Borussia aus Gladbach in Niedersachsen.