Freiburgs Coach Marcus Sorg musste nach dem 1:0-Erfolg gegen Gladbach auf Rechtsverteidiger Mujdza (Mittelfußbruch) verzichten. Der ehemalige deutsche Nationalspieler und Freiburger Neuzugang Hinkel (21 Länderspiele) feierte so nach über fünf Jahren sein Bundesligacomeback.
Hamburgs Sportdirektor und Interimstrainer Frank Arnesen entschied sich bei seinem Bundesligadebüt für Kacar und Son. Rincon und Guerrero, die bei der 1:2-Niederlage gegen Schalke Starter waren, mussten sich mit der Bank abfinden.
Hamburg hatte sich etwas vorgenommen und zeigt das von Beginn an durch viel Laufarbeit und Engagement. Die Hamburger lauerten zwar auf Konter, verteidigten allerdings hoch und ließen die spielerisch durchaus überzeugenden Freiburger zunächst nicht zu Abschlüssen kommen. Aus dem Spiel heraus ging auf beiden Seiten wenig, dafür aber nach Standards: Schuster zwang HSV-Keeper Drobny per Freistoß zu einer starken Parade (10.), eine Minute später köpfte Cissé nach Ecke knapp links vorbei.
Der 9. Spieltag
Kurz darauf schlugen die Hanseaten zu! Petrics direkter Freistoß aus knapp 30 Metern klatschte noch ans Lattenkreuz. Bei der folgenden Ecke war es dann passiert: Baumann klärte noch gegen Brumas Kopfball, allerdings nur zur Son, der aus kurzer Distanz per Kopf vollendete (12.). Die Freiburger waren umgehend um eine Antwort bemüht und drängten auf den Ausgleich. Hamburg wehrte sich aber vehement und machte den Breisgauern das Leben schwer, gegnerische Torchancen gänzlich vermeiden konnte der HSV aber nicht. Nach Westermanns Lapsus schoss Cissé links vorbei (23.), kurz darauf war Abdessadki zu ungenau (26.), und dann spielte sich Hamburgs Schlussmann Drobny ins Rampenlicht. Der Tscheche hielt seinen Kasten bei einer Doppelchance mit zwei guten Paraden gegen Cissé und Makiadi sauber (31.).
Danach verlagerte sich das Geschehen allerdings zwischen die Strafräume, sodass es zwar ein intensives und durchaus sehenswertes Duell blieb - allerdings ohne weitere Torchancen in Durchgang eins.
Freiburg dreht nach der Pause auf und wird dann eiskalt erwischt
Ansprache: Westermann im Gespräch mit Frank Arnesen (re.). Getty Images
Die zweite Hälfte begann mit einem Paukenschlag: Rajkovic verschätzte sich schwerwiegend bei einer Flanke von links. Cissé bestrafte das gleich, indem er aus kurzer Distanz das 1:1 markierte (47.). Das schnelle Tor gab den Freiburgern Auftrieb, der SC störte nun viel früher und bekam allmählich die Oberhand. Nachdem Petric (53.) und Rajkovic (56.) zu ungenau waren, folgten nur noch Einschussgelegenheiten für die Breisgauer. Cissé wurde von Kacar entscheidend gestört (57.), Drobny parierte gegen Schuster (59.), Abdessadki verzog knapp (64.) und Makiadi traute sich den Abschluss in bester Position nicht zu (65.).
Die Gastgeber waren mittlerweile besser, nur machten sie ihre Chancen nicht und wurden nach 73 Minuten eiskalt bestraft: Nach einem einfachen Doppelpass mit Töre tauchte der mittlerweile eingewechselte Ilicevic frei am linken Fünfereck auf und nagelte das Leder trocken in die Maschen zur durchaus schmeichelhaften 2:1-Führung. Dem Kroaten war's sicherlich egal, feierte er mit dem Tor doch einen Traumeinstand beim HSV.
Das Tor zeigte zunächst Wirkung bei den Freiburgern, die zehn Minuten vor Schluss den Ausgleich auf dem Fuß hatten: Nach einem kapitalen Bock foulte Bruma den kurz zuvor gekommenen Reisinger und verursachte so einen Foulelfmeter. Cissé trat an, drosch das Leder aber rechts oben vorbei (81.). Das war der endgültige Nackenschlag für die Sorg-Elf, die danach nicht mehr zurückkam und sich letztlich mit der durchaus unglücklichen Pleite abfinden musste.
Beide Mannschaften sind wieder am kommenden Samstag gefordert. Die Freiburger gastieren beim 1. FC Kaiserslautern, während der Hamburger SV zeitgleich den VfL Wolfsburg empfängt.