Im Vergleich zur 1:3-Niederlage in Dortmund stellte Coach Michael Oenning dreimal um. Für Guerrero (Muskelfaserriss) begann der wieder fit gewordene Son. Zudem gaben die beiden Bundesliga-Neulinge Bruma (Innenverteidigung) und Skjelbred (Mittelfeld) ihr Debüt. Rincon und Kacar rutschten aus der Startelf.
Im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen Nürnberg stellte Markus Babbel einmal um. Raffael ersetzte Lasogga in der Offensive. Ramos rückte ins Sturmzentrum.
Von Beginn an war der HSV spielbestimmend, tat sich jedoch gegen die massive Deckung der Berliner schwer, zu Torgelegenheiten zu kommen. Die Hertha dagegen präsentierte sich bei ihren gelegentlichen Angriffen wesentlich effektiver. Mit schnellem, direktem Spiel überbrückten die Hauptstädter das Mittelfeld. So auch in der 8. Minute, als Torun nach verunglückter Abwehr von Bruma aus halblinker Position nur knapp über die Querlatte zielte.
Der 2. Spieltag
Die Hamburger bemühten sich in der Folge zwar, agierten jedoch zu statisch, um die gut organisierte Berliner Abwehr in echte Gefahr zu bringen. Stattdessen verfehlte Ramos per Flugkopfball das Tor nur knapp (23.). Aus heiterem Himmel gab es dann aber Elfmeter für den HSV, nachdem Mijatovic Petric im Strafraum per Trikotzieher am Abschluss gehindert hatte. Der Kroate verwandelte den fälligen Strafstoß in die Tormitte zur schmeichelhaften Führung für die Hamburger (25.).
Danach wirkten die Hanseaten nur kurz selbstbewusster. Dann aber schon wieder die Berliner: Lell per Heber über Drobny an die Querlatte und anschließend Raffael, dessen Schuss vom Keeper noch an den linken Pfosten gelenkt wurde (jeweils 33.), scheiterten am Aluminium. Knapp zehn Minuten später gelang dann aber ausgerechnet dem Ex-Hamburger Torun per Abstauber der verdiente Ausgleich (43.). Drobny hatte einen platzierten Schuss von Ottl nur zur Seite abwehren können. Nur eine Minute später machte Torun beinahe seinen Doppelpack perfekt, scheiterte aber aus sieben Metern aus der Drehung am Außennetz. Dann ging es in die Pause.
Töre vergibt Vorentscheidung
Der zweite Durchgang begann mit einem Paukenschlag. Vom Anstoß weg kombinierte die Hertha in den Strafraum, wo Ramos den Ball aus halblinker Position schließlich an die Unterkante der Querlatte schlenzte (46.). Hatten die Berliner im ersten Durchgang bereits die besseren Torchancen gehabt, konnte die Babbel-Elf nun auch mehr Spielanteile für sich verbuchen. Vom HSV kam zunächst kaum mehr Initiative.
Viel zu leicht kamen die Berliner mehrfach in den Strafraum der Hamburger. So auch in der 54. Minute, als Mancienne in letzter Sekunde nach Flanke von Ebert vor Ramos entschärfen konnte. Doch wie schon im ersten Abschnitt traf der HSV dann fast aus dem Nichts. Zu leicht konnte Son gegen Niemeyer den Ball im Mittelfeld erobern und dann vor dem Strafraum abziehen. Mit einem platzierten Aufsetzer erzielte der Südkoreaner das 2:1 (61.).
Nach der erneuten glücklichen Führung brachte Oenning Jarolim für Petric, um die bis dahin anfällige Defensive zu verstärken. Ein Schachzug, der durchaus fruchtete, denn die Berliner kamen fortan nicht mehr so leicht in den Hamburger Strafraum wie zuvor. Im Gegenteil: Es bot sich dem HSV durch Aogo, der knapp am Fünfmeterraum verpasste, und Töre, dessen Schuss Kraft gekonnt hielt, sogar die Chance zum 3:1 (79.).
Doch die Hertha kam doch noch einmal zurück. Kurz vor dem Ende gelang es Mijatovic, nach einem Eckball per Kopf aus kurzer Distanz zum hochverdienten Ausgleich einzunicken (88.).
Der HSV reist am kommenden Samstag zum FC Bayern, Hertha gastiert am Sonntag erneut auswärts in Hannover.