Dynamo-Coach Ralf Loose konnte im Vergleich zur unglücklichen 1:2-Niederlage in Düsseldorf wieder auf Kapitän Fiel zurückgreifen, der seinen Muskelfaserriss in der Wade auskuriert hatte. Papadopoulos nahm zunächst wieder auf der Bank Platz.
Aues Trainer Rico Schmitt war nach der 1:2-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt gezwungen zu wechseln: Lachheb war gegen die Hessen nach einer Notbremse des Feldes verwiesen worden und wurde von Schlitte vertreten. Zudem begann Hensel an Stelle von Höfler.
Aue startete engagiert, ließ den Gastgebern durch hohe Laufbereitschaft und aggressives Zweikampfverhalten kaum Raum zur Entfaltung. Meist attackierten gleich mehrere Auer den ballführenden Gegenspieler tief in der Dresdner Hälfte, viele Ballgewinne im letzten Spielfelddrittel waren die Folge. Allerdings versäumten es die Veilchen, aus ihrer Überlegenheit ernsthaft Kapital zu schlagen. Einzig Hensels Distanzschuss zwang Hesl in der Anfangsphase zum Eingreifen, der Keeper hielt sich jedoch schadlos und parierte (4.).
Nach gut einer Viertelstunde ließ der Druck der Gäste ein wenig nach. Die Schmitt-Elf störte nun nicht mehr so konsequent in der gegnerischen Hälfte, blieb aber dennoch spielbestimmend. Allerdings brachte Dresden fortan mehr Ruhe in seine Aktionen und hielt das Geschehen etwas weiter vom eigenen Strafraum fern.
Offensiv fiel der SGD allerdings nur wenig ein – bis zur 20. Minute: Da legte Poté aus dem Sturmzentrum gekonnt auf den rechten Flügel, wo Koch völlig unbedrängt flach in die Mitte spielte. Fiel scheiterte zunächst noch an Männel, doch Dedic stand goldrichtig und drückte den Abpraller locker über die Linie (20.).
Der Spielverlauf war damit auf den Kopf gestellt. Die Veilchen ließen sich jedoch nicht beirren, blieben das aktivere Team, wären zehn Minuten vor dem Halbzeitpfiff aber beinahe in einen Konter gelaufen, als Klingbeil den frei auf Männel zustürmenden Poté im letzten Moment noch abgrätschen konnte (35.). Doch auch die Gäste hatten kurz vor dem Seitenwechsel durch Königs Kopfball noch ihren Hochkaräter, den Hesl allerdings stark entschärfte (41.).
Der 15. Spieltag
Auch nach der Pause erwischten Aue den besseren Start. Direkt nach Wiederbeginn prüfte Kempe Hesl mit einem Flachschuss aus gut elf Metern. Das Ergebnis blieb dasselbe – der Schlussmann behielt die Oberhand (47.).
Und die Gäste setzten nach. Nachdem Hochscheidt frei im Dresdner Strafraum noch besser selbst abgeschlossen hätte anstatt querzulegen (47.), machte es der Mittelfeldmann nur wenig später besser und nutzte die Passivität der Dynamo-Defensive, um Hensel mit einem Flachschuss von der Strafraumgrenze keine Abwehrmöglichkeit zu lassen (56.).
Nun wurde es turbulent, beide Mannschaften intensivierten noch einmal ihre Offensivbemühungen. Zunächst verhinderte Hesl gegen Hochscheidt und Kocer binnen weniger Sekunden gleich zweimal einen Auer Doppelschlag (63.), ehe Dedic auf der Gegenseite le Beau ganz alt aussehen ließ und das Leder aus spitzem Winkel an den Querbalken hämmerte (64.).
Die Schlussphase stand jedoch wieder ganz im Zeichen Auer Offensivbemühungen, die Dresdner Abwehr geriet zusehends ins Schwimmen. Auch Veilchen-Coach Rico Schmitt schien mit einem Punkt nicht zufrieden zu sein, brachte gut zehn Minuten vor dem Ende mit Kern einen weiteren Stürmer in die Partie. Für die Entscheidung sorgte jedoch ein alter Bekannter: Nach Bregeries Stellungsfehler war es erneut Hochscheidt, der Hesl mit einem gekonnten Heber zum viel umjubelten 2:1-Siegtreffer für Aue überwand (90. +1).
Dynamo reist am kommenden Sonntag zum FC St. Pauli, während Aue bereits am Freitag Duisburg empfängt.