Benfica-Trainer Jorge Fernando Pinheiro de Jesus änderte seine Anfangsformation im Vergleich zum 3:0-Heimsieg gegen Vitoria Guimaraes auf einer Position. Im Angriff spielte Jara an Stelle von Saviola (Gelb-Sperre).
Auf Seiten des VfB wechselte Chefcoach Bruno Labbadia nach der 1:4-Heimniederlage gegen Nürnberg dreimal: Boulahrouz spielte für Funk rechts in der Abwehr. Cacau ersetzte im Angriff den verletzten Pogrebnyak (Rippenbruch). Zudem hatte der Japaner Okazaki rechtzeitig die Freigabe seitens der FIFA erhalten, um in der portugiesischen Hauptstadt sein Pflichtspieldebüt für die Schwaben zu geben. Elson musste auf der Bank Platz nehmen.
Der VfB spielte von Beginn an munter mit. Schon in der dritten Minute bot sich die erste gefährliche Szene im Strafraum der Portugiesen. Eine noch von Fabio Coentrao abgefälschte Flanke von Harnik senkte sich auf die Querlatte des Lissaboner Gehäuses. Während Benfica von der Offensivfreude der Schwaben offenbar überrascht wurde und selbst zunächst wenig Konstruktives zu Stande brachte, setzten die Stuttgarter Nadelstiche.
Europa League, 7. Spieltag, Zwischenrunde
Nach einer Viertelstunde ließ Okazaki links im Strafraum der Hausherren zwei Gegenspieler stehen, scheiterte dann aber an Keeper Roberto. Gut fünf Minuten später ging der VfB in Führung: Herrlich freigespielt von Hajnal hob Harnik den Ball im Benfica-Strafraum über Roberto hinweg in die Maschen (21.).
Benfica musste bis zur 27. Minute warten, ehe sich durch einen Kopfball von Javi Garcia die erste kleinere Gelegenheit der Partie ergab. Knapp zehn Minuten später landete ein Distanzschuss des defensiven Mittelfeldspielers in den Armen von Ulreich (36.).
Kurz vor der Pause dann noch eine knifflige Szene für den niederländischen Schiedsrichter Eric Braamhaar: Fabio Coentrao ließ sich halblinks im Strafraum in den etwas zu spät aus seinem Tor geeilten Ulreich hineinfallen - der Referee entschied auf "Schwalbe" und Gelb für den Linksverteidiger (42.).
Benfica dreht das Spiel
Noch nicht einmal zwei Minuten nach Wiederbeginn waren absolviert, da hatte Benfica nach einem umstrittenen Freistoß bereits die erste gute Torgelegenheit. Doch Cardozo zielte aus etwa 18 Metern deutlich links am Tor vorbei (47.).
Benfica hatte fortan deutlich mehr Spielanteile als der VfB, der nur noch sporadisch aus der eigenen Hälfte kam. Mit zunehmender Spieldauer häuften sich die Chancen für die Portugiesen. Ulreich konnte sich gegen Schüsse von Fabio Coentrao (52.), Aimar (59., 60.) sowie Gaitan (60.) auszeichnen.
In der 70. Minute wurde das Engagement der Gastgeber belohnt. Delpierre wehrte nach einer Flanke von der rechten Seite zu kurz ab, Cardozo schoss wuchtig ins rechte Toreck ein. Lissabon blieb am Drücker und kam sogar noch zum Siegtor: Ein leicht abgefälschter Schuss von Jara aus etwa 24 Metern senkte sich über Ulreich hinweg an die Querlatte und schlug wohl knapp hinter der Torlinie auf, ehe Cardozo für Klarheit sorgte und den Abstauber über die Linie drückte (81.).
In der 86. Minute hatten die Schwaben Pech, dass ein Freistoß von Elson vom linken Pfosten zurück ins Feld prallte. In der Nachspielzeit hatte auf der anderen Seite Benfica gleich mehrere hochkarätige Torchancen, um zu erhöhen. Felipe Menezes scheiterte aber an Ulreich (90.+1), Cardozo zielte aus zentraler Position knapp am Tor vorbei (90.+3).
Benfica spielt am Montag, den 21. Februar, in der heimischen Liga im Derby bei Sporting Lissabon. Einen Tag zuvor muss Stuttgart in der Bundesliga bei Bayer Leverkusen antreten. Das Rückspiel findet am Donnerstag in einer Woche statt (24. Februar, 21:05 Uhr).