Aachens Trainer Peter Hyballa brachte im Vergleich zur 1:2-Niederlage bei Union Berlin zwei Neue: Demai und Winterneuzugang Radjabali-Fardi erhielten den Vorzug vor Kratz und Casper. Der aus Cottbus verpflichtete Radu musste es sich vorerst bei den Reservespielern gemütlich machen.
Karlsruhes Coach Uwe Rapolder tauschte nach dem 1:1 gegen die SpVgg Greuther Fürth ebenfalls auf zwei Positionen: Für den gelbgesperrten Kapitän Iashvili stürmte Dulleck, Mutzel trug die Spielführerbinde. Außerdem verdrängte Müller Witschi als Rechtsverteidiger. Der rumänische Neueinkauf Cristea, dessen Freigabe am Freitag erteilt worden war, fand sich zunächst auf der Bank wieder.
Es dauerte gerade einmal fünf Minuten, ehe der Ball im Netz zappelte. Die Alemannen nutzten nämlich sogleich ihre erste sich bietende Gelegenheit: In der Vorwärtsbewegung hatten die Badener den Ball hergegeben, beim folgenden Angriff fälschte Matthias Langkamp die Kugel unglücklich zu Achenbach ab. Dessen anschließende Flanke von links fand schließlich Stieber in der Mitte, der aus fünf Metern unter Mithilfe der Latte das 1:0 markierte (5.).
Der 19. Spieltag
Der KSC war zugleich um eine Antwort bemüht, agierte dabei aber zunächst zu hektisch und leistete sich daher zu viele Abspielfehler. Folglich bekam Hohs nichts zu tun, musste dann aber, wie bereits sein Gegenüber Robles zuvor, gleich nach dem ersten nennenswerten Torschuss den Ball aus dem Tor fischen. Schäfers Freistoßflanke von links segelte gefährlich in den Sechzehner und landete bei Staffeldt, der von der Alemannen-Abwehr zu viel Raum erhalten hatte - 1:1 (19.).
Apropos Robles: Der KSC-Keeper hatte einen schwarzen Tag erwischt, denn nur wenige Minuten nach dem Ausgleich leitete er unglücklich die erneute Führung der Gastgeber ein. Sein zu kurzer Befreiungsschlag kam umgehend als Stieber-Flanke zurück, die Auer aus kurzer Distanz per Kopf in ein Tor ummünzte (22.). Nur vier Minuten später stand Robles ein Stückchen zu weit vor seinem Tor und kassierte dafür prompt die Quittung durch Arslan, der sehenswert vom rechten Strafraumeck per Lupfer vollendete. Bei Högers Kopfball aus acht Metern hielt sich der US-Amerikaner dann aber schadlos (27.).
Uwe Rapolder reagierte etwas verschnupft auf die Vorstellung seiner Mannschaft und brachte nach einer halben Stunde Krebs für Rupp. Doch auch der Franzose konnte das Offensivspiel der Badener, die sichtlich konsterniert waren, nicht wirklich verbessern. Die Gäste profitierten allerdings nun davon, dass Aachen einen Gang zurückgeschaltet hatte. Folglich passierte bis zur Halbzeit nichts mehr.
Krebs bringt wieder Spannung ins Spiel
Gelungene Generalprobe: Hyballas (re.) Team gewann vor dem Pokal-Hit gegen den FCB. picture alliance
Nach dem Seitenwechsel kamen Cristea, der zu seinem Zweitligadebüt kam, sowie Akin für Matthias Langkamp und Dulleck. Rapolder setzte damit alles auf eine Karte und kündigte so einen Sturmlauf der Gäste in den zweiten 45 Minuten an. Der KSC durfte dann auch die erste gute Möglichkeit nach Wiederanpfiff durch Sebastian Langkamp für sich verbuchen (49.). Die offensivere Spielweise der Badener eröffnete der Alemannia aber Raum für Konter, welche jedoch ungenutzt blieben (Arslan, 54., Höger, 58.).
Nach 65 Minuten gelang den nie aufsteckenden Rapolder-Schützlingen der Anschluss: Achenbachs zu kurze Kopfballabwehr landete vor den Füßen von Mutzel, der quer zu Krebs legte. Der Franzose bedankte sich und netzte per Flachschuss aus 17 Metern halbrechter Position ins linke Eck ein. Die Aachen er zogen sich immer weiter in die eigene Hälfte zurück und waren primär auf Ergebnissicherung bedacht. Das Spielgeschehen verlagerte sich zunehmend in die Hälfte der Hausherren, die sich jedoch mit Glück und Geschick verteidigten.
Zehn Minuten vor Schluss hätte Auer nach feinem Zuspiel von Arslan die Spannung rausnehmen können, Aachens Kapitän zielte aber aus 15 Metern unbedrängt viel zu weit nach rechts. Kurz darauf war die Begegnung für Auer beendet, der durch Radu ersetzt wurde. Dem Rumänen war dann auch der Schlusspunkt vorbehalten: Nach schnellem Ballgewinn bediente Stieber Radu in der Mitte, der in der 89. Minute aus kurzer Distanz locker zum 4:2 einschob und so zu einem perfekten Debüt im Trikot der Alemannia kam.
Für die Aachener steht am kommenden Mittwoch das "Spiel des Jahres" auf dem Programm: Im DFB-Pokal-Viertelfinale will die Alemannia zu Hause gegen Titelverteidiger FC Bayern München für eine Sensation sorgen. Anstoß auf dem Tivoli ist um 20.30 Uhr. Am Samstag darauf geht es in der Liga mit dem nächsten Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth weiter. Tags darauf empfängt der Karlsruher SC den FC Energie Cottbus.