Augsburgs Trainer Jos Luhukay veränderte seine Startelf gegenüber dem 0:1 im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Schalke kurz vor Weihnachten auf drei Positionen: Für Bellinghausen (Rotsperre), Rafael (Bauchmuskeleinriss) und Werner (Bank) begannen de Jong, Thurk (nach Schulterblessur) und Neuzugang Leitner.
Ingolstadt war vor der Winterpause fünfmal in Folge mit der gleichen Mannschaft aufgelaufen, in Augsburg entschied sich Coach Benno Möhlmann im Vergleich zur 1:2-Auswärtsniederlage in Osnabrück zu einem Wechsel: Hofmann bekam nach guter Vorbereitung eine Chance und verdrängte Gerber. Die Neuzugänge Wichniarek (Rückenblessur) und Buddle (Spielgenehmigung kam zu spät) blieben daheim.
Hohes Engagement, hohe Fehlerquote - so präsentierten sich beide Mannschaften in Augsburg in der ersten halben Stunde. Die Gastgeber betrieben mehr Aufwand und kamen mit dem sehr agilen Thurk einige Male zumindest in die Nähe eines gefährlichen Torabschlusses (6., 16., 19.). Ingolstadt dagegen schien erst einmal kompakt stehen zu wollen, die wenigen offensiven Nadelstiche taten Jentzsch & Co. nicht weh. Ansonsten machten zahlreiche Ungenauigkeiten große Möglichkeiten anfangs zunichte. Kwakman versprühte mit seinem knapp verzogenen 17-Meter-Flachschuss nach Hains schönem Zuspiel noch die größte Gefahr (22.). Der größte Aufreger der Anfangsphase: Bei einem Augsburger Konter wurde Thurk vom letzten Ingolstädter Hofmann unfair gestoppt, das Schiedsrichtergespann entschied allerdings auf Abseits statt auf Rot. Eine Fehlentscheidung, denn Thurk war in der eigenen Hälfte gestartet (9.).
Dann lag die Kugel plötzlich im Netz: Gerade als die Partie ein wenig einschlafen wollte, trat Brinkmann im Mittelfeld an und spielte in dem Moment, da Pisot aus der FCI-Viererkette herausrückte, Oehrl in den Lauf. Der schüttelte noch Bambara ab und schob die Kugel allein vor Kirschstein überlegt ins rechte Eck (32.). Die Führung für den Favoriten ging in Ordnung, zumal Thurk acht Minuten später fast nachgelegt hätte: Nach Bambaras Stellungsfehler parierte Kirschstein die Direktabnahme des genesenen Torjägers aus spitzem Winkel sicher. Vom FCI kam hingegen bis zur Pause offensiv nichts mehr.
Der 18. Spieltag
Mit Görlitz, Futacs (für Bambara und Hofmann) und erheblich mehr Offensivgeist kamen die Gäste aus der Kabine, Augsburg ging den zweiten Durchgang sehr passiv an. Die Schanzer nahmen dem FCA die Kontrolle über das Spiel erst einmal ab und kamen nach einer Stunde dann auch durch Leitls Drehschuss zu ihrem ersten ernstzunehmenden Abschluss überhaupt - Jentzsch war zur Stelle. Wenig später bugsierte Verhaegh den Ball bei einem Klärungsversuch nur knapp über die Latte des eigenen Tores (67.).
Ingolstadt fehlte trotz des deutlichen Ballbesitzplus' nach der Pause weiterhin die Durchschlagskraft - Augsburg bot Anschauungsunterricht: Leitner hatte das Auge für den alleingelassenen Hain, und der versenkte den Ball eiskalt per Flachschuss im Tor (71.). Es war die Entscheidung, auch wenn der FCI weiterhin anrannte. Mehr als ein Kopfball von Görlitz (89.) sprang dabei aber nicht mehr heraus.
Augsburg bleibt damit gegen Ingolstadt weiter ohne Niederlage (4/1/0) und ist nun bereits seit zehn Spielen im Unterhaus ungeschlagen. Am Freitag (18 Uhr) steht die Reise zum FC Paderborn an. Ingolstadt scheiterte wieder einmal an mangelnder Durchschlagskraft - die Hoffnung liegt nun nicht zuletzt auf den Neuzugängen Buddle und Wichniarek. Beim Heimspiel gegen Duisburg (Freitag, 18 Uhr) sollte das Duo einsatzbereit sein.