Herthas Trainer Markus Babbel ließ seine Startelf nach dem 1:0-Auswärtssieg beim FSV Frankfurt unverändert.
Auch Fürths Coach Michael Büskens setzte auf Kontinuität und brachte dieselbe Anfangsformation, die beim 3:0-Erfolg gegen Osnabrück begonnen hatte.
Die Rollen waren rasch klar verteilt: Fürth zog sich zurück, war auf Sicherheit bedacht und wollte über Konter Nadelstiche setzen. Die Berliner mussten also das Spiel machen, taten dies auch. Vor allem über die linke Seite sorgte die "Alte Dame" immer wieder für Wirbel, kam dann aber nicht zum Abschluss. Einzige Ausnahme war ein Schuss von Ramos, der knapp rechts vorbei segelte (6.). Ansonsten dominierten die Abwehrreihen das Geschehen auf dem Rasen. Kein Wunder, traten doch die besten Defensivreihen der 2. Liga gegeneinander an.
Der 9. Spieltag
Die Herthaner waren zwar optisch überlegen, allerdings fanden bis dahin sämtliche Offensivbemühungen der Hausherren spätestens am gegnerischen Sechzehner ein jähes Ende. Die Franken ihrerseits taten nach vorne herzlich wenig und traten in der ersten Hälfte nur einmal in Erscheinung, als Haas' Fernschuss klar drüber ging (14.). Varianten- und trickreicher Angriffsfußball war folglich nicht zu sehen, dafür viel taktische Disziplin.
Der Bundesliga-Absteiger blieb dennoch die gefälligere Mannschaft und erhöhte zusehends den Druck. Folglich ließen gute Einschussgelegenheiten nicht lange auf sich warten. Alleine Ramos hätte viermal die Führung besorgen können: Der Kolumbianer scheiterte jedoch zunächst an SpVgg-Schlussmann Grün (30.), dann an Biliskov (33.) und am rechten Außenpfosten (41.), ehe Kleine seinen Fuß in den Weg stellte (44.). Weil auch Niemeyer (45.) und Domovchiyski (45.+1) zu hoch zielten, ging es letztlich doch noch torlos in die Kabinen.
Fürth wird mutiger, Berlin trifft aber
Getümmel: Fürths Haas (li.) und Nehrig gegen Niemeyer. picture-alliance
Büskens reagierte zum Seitenwechsel und brachte Sararer für Nehrig. Die "Kleeblätter" wurden nun mutiger und legten ihrerseits den Vorwärtsgang ein, dadurch wurde das Match offener. Tore blieben dennoch aus, weil Aleksics Freistoß knapp drüber segelte (50.) und Berlins Raffael aus aussichtsreicher Position in Grün seinen Meister fand (52.).
In der 61. Minute folgte die ganz dicke Möglichkeit für die Gäste: Bei Haas' Fernschuss leistete sich Sejna einen bösen Lapsus und ließ das Leder nur nach vorne abprallen. Müller setzte nach, hatte freie Bahn, schlug jedoch aus kürzester Distanz kläglich über den Ball. Danach verletzte sich Herthas Kapitän Mijatovic am rechten Knie und musste runter. Neumann debütierte bei den Berlinern. Kurz darauf stand Fürths Kapitän Kleine im Rampenlicht, als er kühlen Kopf bewahrte und einen Versuch von Raffael klärte (68.). Drei Minuten danach musste Babbel erneut wechseln, diesmal ging es für Rukavytsya verletzungsbedingt nicht weiter, Schulz erhielt eine Bewährungschance (71.).
Nach 76 Minuten war es schließlich soweit: Ramos setzte Kobiashvili per Hackenpass stark in Szene. Der Georgier drang bis zur Grundlinie durch und legte zurück. Dort klärte Biliskov nur halbherzig in die Mitte zu Domovchiyski, der sich bedankte und den Ball unter die Latte nagelte. Die Franken steckten nicht auf, drängten danach auf den Ausgleich und kamen durch Aleksic sogar zu zwei Chancen, die der Serbe aber nicht nutzte (85., 86.). In der Schlussminute machte die "Alte Dame" dann alles klar: Bei einem Konter rannte Ramos allen davon und legte schließlich auf Raffael zurück. Der Brasilianer vergab zuerst aus elf Metern gegen Grün, jagte den Abpraller aber dann aber in die Maschen zum 2:0-Endstand.
Beide Mannschaften sind bereits am kommenden Dienstag im DFB-Pokal wieder gefordert. Die Berliner gastieren dabei im Rahmen der 2. Runde in Koblenz, während es die SpVgg Greuther Fürth zu Hause im bayerischen Derby mit dem FC Augsburg zu tun bekommt.