Münchens Trainer Reiner Maurer musste nach dem 2:1-Auswärtserfolg beim FC Augsburg zwei Änderungen vornehmen. Kapitän Bierofka und Ghvinianidze mussten verletzungsbedingt passen, ihre Plätze nahmen Bülow und Halfar ein. Auch Unions Trainer Uwe Neuhaus war im Vergleich zum 2:0-Heimsieg gegen den MSV Duisburg zu zwei Wechseln gezwungen: Parensen (Innenbandanriss) und Kolk (Gelb-Rot-Sperre) wurden durch Göhlert und Mosquera ersetzt.
Es ging gleich prickelnd los in der Allianz-Arena. Die seit fünf Spielen zuhause ungeschlagenen Löwen wären beinahe früh gegen die 15-mal in Serie auswärts sieglosen Berliner in Rückstand geraten. Kiraly hatte bei Mattuschkas Freistoß so seine Probleme, war dann aber zur Stelle, als Stuff und Peitz nachsetzten (5.). Die Antwort der Münchner folgte nur drei Minuten später: Über links brach Ignjovski durch, Aigner traf nach dessen Flanke per Kopf nur das Lattenkreuz. Es war nicht der letzte Höhepunkt einer offensiv geführten Anfangsphase. Mattuschkas Spaziergang durch das Mittelfeld der Maurer-Elf endete erst bei Kiraly, der den 20-Meter-Schuss des Kapitäns genauso gekonnt parierte wie den Nachschuss von Savran (17.).
Der 7. Spieltag
Von friedlicher Feiertagsstimmung am Tag der deutschen Einheit war weiter kaum etwas zu spüren. Beide Teams gingen aggressiv und offensiv zu Werke, die Löwen waren jedoch das gefährlichere Team - vor allem weil die linke Seite immer wieder Akzente setzen konnte. Rakics Kopfball nach Bucks Flanke wurde gerade noch abgeblockt (26.), in der 34. Minute brach Halfar durch. Hätte Lauth den Ball ordentlich angenommen, wäre mehr drin gewesen für den Stürmer, so aber vertändelte er die Chance leichtfertig. Union ließ sich zwar immer wieder in Strafraumnähe der Hausherren sehen, doch die Durchschlagskraft fehlte den Eisernen.
Auch im zweiten Abschnitt lieferten sich die beiden Teams ein Duell mit offenem Visier - bloß das Salz in der Suppe fehlte. Ede und wenig später Mattuschka nach einem Fehler von Kiraly verfehlten das Tor aus aussichtsreichen Positionen, bei den Löwen machten die beiden "Neuen" auf sich aufmerksam. Lovins Fernschuss flog knapp über das Tor hinweg (59.), nach Pass des ebenso eingewechselten Volland bekam Halfar das Leder nicht mehr an Glinker vorbei (61.).
Lauth explodiert
In der 68. Minute bekam man den Eindruck, als hätte Lauth einfach genug von schönen Chancen ohne zählbaren Erfolg - der Ersatzkapitän der Löwen explodierte förmlich. Dynamisch zog er von links in die Mitte und knallte das Leder aus 16 Metern ins lange Eck - ein klasse Tor des ehemaligen Nattionalspielers. Halfar wollte es ihm auf ganz ähnliche Weise gleich tun, sein Schlenzer aus 15 Metern nur eine Minute später verfehlte das lange Eck jedoch knapp.
Union war durchaus bemüht, zurück ins Spiel zu kommen. Im Angriff lief aber nicht mehr viel zusammen, da sich 1860 nun weiter zurückzog und die Räume eng machte. Vielmehr sorgten die Konter der Hausherren, meist über Lauth und den agilen Volland, für Gefahr. In der 85. Minute hätte das Duo die Vorentscheidung herbeiführen können - beide scheiterten jedoch an Glinker, auch Lovin war im dritten Versuch nicht erfolgreich. Es reichte dennoch für die Löwen, die sich somit zum Ende der "Wies'n" mit Rang sechs belohnten.
Nach der Länderspielpause muss 1860 München am 8. Spieltag am Sonntag zum Auswärtsspiel nach Oberhausen, Anstoß ist um 13.30 Uhr. Bereits am Freitag um 18 Uhr spielt Union Berlin zu Hause gegen Erzgebirge Aue.