Union-Trainer Uwe Neuhaus stellte nach der 0:2-Niederlage in Paderborn vierfach um, ging das Stadtderby mit Parensen, Menz, Mosquera und Rauw anstelle von Savran, Polenz, Kolk und Göhlert an.
Herthas Coach Markus Babbel blieb hingegen seinem Erfolgsrezept vom 3:1-Erfolg gegen Arminia Bielefeld treu und schickte seine Mannschaft unverändert in die Alte Försterei.
Dem Tabellenführer und Krösus der zweiten Bundesliga gelang im Berliner Stadtteil Köpenick ein Blitzstart. Nach Foul von Rauw an Ramos zirkelte der Australier Rukavytsya den Ball mit viel Effet an den Fünfmeterraum. Niemeyer stand dort fahrlässig alleingelassen, köpfte und Glinker bekam nur noch die Finger an die Kugel. Den 0:1-Rückstand konnte Unions Keeper so nicht mehr verhindern (2.).
Hertha verlegte sich ab sofort gegen die zunächst leicht verunsicherte Neuhaus-Elf auf Konter, doch die "Eisernen" fingen sich recht schnell und nutzten die Freiräume, die die tiefstehende "Alte Dame" ihnen gewährte. Mosquera hatte flugs den Ausgleich auf dem Fuß, doch Kobiashvili auf der Linie rettete für den geschlagenen Aerts. Und der Kolumbianer machte weiter Betrieb, zwang Lell zu einem Strafraumduell, doch der Elfmeterpfiff durch Referee Dr. Felix Brych blieb aus (18.).
Und weiter spielte nur Union: Benyamina scheiterte mit einem Schuss an die Latte (20.), dann war lange Leerlauf. Hertha stand weiter sehr defensiv, agierte viel zu passiv und die Hausherren suchten nach der Lücke. Kurz vor der Pause verletzte sich dann Rauw in einem Zweikampf mit Domovchyiski und musste durch Göhlert ersetzt werden (39.).
Der 4. Spieltag
Seine Teamkollegen Peitz (41.) und Benyamina (45.) versuchten sich derweil als Distanzschützen, ohne große Fortune. Es blieb so zur Pause bei der knappen Führung für den Favoriten.
Markus Babbel tauschte zur Halbzeit, Perdedaj ersetzte Raffael im Mittelfeld. Und das Stadtderby, kurz wegen Rauchbomben aus dem Hertha-Fanblock unterbrochen, blieb weiter intensiv, die Zweikämpfe ruppig. Mijatovic erwischte Brunnemann im Gesicht (55.), Peitz ließ Niemeyer auflaufen und sah Gelb (57.).
Hertha blieb weiter Vieles schuldig, überließ dem Stadtrivalen weitgehend das Feld und igelte sich in der eigenen Hälfte ein. Union mühte sich, kam aber gegen diese massive Deckungsarbeit kaum zu Torchancen. Einzig ein Distanzschuss von Brunnemann schaffte mal den Weg durch das Hertha-Bollwerk (74.). Kurz darauf kam Kolk für Kapitän Mattuschka, Minuten später auch noch Savran. Uwe Neuhaus stärkte die Offensiv-Abteilung (76., 80.).
Mit Erfolg! Kolk kam, sah und traf. Der Holländer nahm im Mittelfeld Tempo auf und schloss aus 20 Metern perfekt flach ins linke Eck ab (82.). In der Schlussphase lockerte Hertha den Abwehrriegel etwas, das Spiel wurde offener. Tore fielen aber keine mehr, Union war durch Menz' Fernschuss dem Sieg noch am Nähsten. Nach einer langen Nachspielzeit war die Punkteteilung perfekt.
Es steht nun eine englische Woche an. Hertha BSC tritt am Dienstag um 17:30 Uhr im Olympiastadion gegen den KSC an. Tags darauf reisen die Unioner an die Bremer Brücke zum VfL Osnabrück. Gespielt wird dann ebenfalls um 17:30 Uhr.