Freiburgs Coach Robin Dutt brachte nach der 1:2-Niederlage auf dem Betzenberg vier Neue: Schuster, Caligiuri, Flum und Putsila spielten für Abdessadki, Jäger, Nicu und Jendrisek.
Bayerns Trainer Louis van Gaal nahm nach dem Champions League-Aus gegen Inter Mailand (2:3) einen Personalwechsel vor: Für Breno (Rotsperre) rückte Luiz Gustavo nach hinten und Kroos (neu im Team) besetzte die zweite Sechser-Position.
Die Breisgauer starteten zielstrebig und suchten schnell den Weg in den gegnerischen Strafraum. Caligiuri verpasste den rechtzeitigen Abschluss (2.), Kraft war einen Tick schneller als der durchgebrochene Cissé (4.).
Die Marschroute, sich bei Angriffsaktionen des Rekordmeisters mit allen Mann zurückzuziehen, war schon bald Makulatur, denn die Gäste nutzten ihren ersten Angriff zur Führung: Nach Barths Foul an Müller gab es Freistoß im linken Halbfeld, den Ribery nach innen brachte. Gomez hatte die beste Koordination und köpfte aus zehn Metern ins rechte Eck (9.).
Die Antwort der spielfreudigen Freiburger folgte wenig später: Nach einem Steilpass in den Strafraum ließ Luiz Gustavo den Ball passieren, Makiadi war etwas eher als Kraft am Ball und fiel über die Händes des Keepers - Elfmeter! Cissé trat an, scheiterte aber am Bayern-Schlussmann (14.).
Der SC steckte den erneuten Nackenschlag weg und war wenig später wieder im Spiel: Die Münchner brachten den Ball nicht weg. Bastians köpfte im Strafraum nach halbrechts, wo der indisponierte Luiz Gustavo Cissé aus den Augen verloren hatte - der Goalgetter netzte frei vor Kraft aus acht Metern ein (17.).
Die Dutt-Elf war nach dem Ausgleich euphorisiert, investierte - im Mittelfeld variabler - gegen die vor allem auf der linken Abwehrseite anfälligen Gäste mehr. Nach Makiadis Rechtsflanke kam Cissé einen Schritt zu spät (22.), ein Freistoß Makiadis segelte abgefälscht nur knapp vorbei (26.).
Was war mit Offensivaktionen des FCB? Vor der Pause kam da nichts mehr. Ribery war zwar bemüht, aber ineffektiv, Gomez wartete vergeblich auf Anspiele. Und Robben war kaum am Ball, die Partie für den an den Adduktoren angeschlagenen Flügelflitzer schon nach einer halben Stunde beendet - Altintop kam. Doch nicht nur die Abteilung Angriff enttäuschte, auch im Mittelfeld brachten im Aufbau Schweinsteiger und Kroos weder Ordnung noch Zug ins Spiel, und in der Abwehr hatten Luiz Gustavo und Pranjic ihre Probleme.
Zwar flachte der Elan des SC bis zur Pause etwas ab, gefährlich aber blieben die Breisgauer allemal und konnten die letzte Gelegenheit vor dem Kabinengang für sich verbuchen: Caligiuri zog fast vom rechten Strafraumeck verdeckt ab. Der Ball prallte vom linken Innenpfosten zurück, Makiadi war zu überrascht und konnte drei Meter vor dem leeren Tor die Chance zur Führung nicht nutzen (36.).
1. Bundesliga, 27. Spieltag
Mit unverändertem Personal begannen die Kontrahenten das Spiel nach Wiederanpiff. Die Van-Gaal-Elf erwischte den besseren Start, Gomez stand der erneuten Bayern-Führung nach einem Kroos-Schlenzer aus 16 Metern im Weg (47.).
Der Rekordmeister übernahm gegen viel zu passive Breisgauer nun vorübergehend das Kommando. Klare Aktionen blieben aber gegen kompakt vertedigende Hausherren zunächst Fehlanzeige. Der SC kroch langsam aber sicher aus dem Loch, als Makiadi nach Putsilas Vorarbeit die nächste Großchance vergab und aus kurzer Distanz nur das Außennetz traf (58.). Barth setzte nur eine Minute später einen Seitfallzieher drüber.
Die Partie hatte nicht mehr die spielerische Qualität wie im ersten Abschnitt, war aber nun vollkommen offen. Altintop scheiterte frei vor dem Tor an einem Freiburger Abwehrbein (62.), auf der anderen Seite unterlief Pranjic fast ein Eigentor (68.).
Auf beiden Seiten wurden die Beine immer schwerer, dennoch wollten beide Teams den Sieg: Mit Klose für Müller sollte es beim FCB eine neue Offensivkraft richten (71.), bei Freiburg durfte Reisinger für Flum ran (77.).
Der FCB drängte in der Schlussphase mit Vehemenz auf den Sieg, die Gastgeber hatten kaum mehr etwas entgegenzusetzen. Altintop scheiterte frei vor dem Tor an Baumann und kam auch im Nachsetzen nicht am Keeper des SC vorbeikam (77.). Dann schickte der Türke Ribery in den Strafraum, der auf Klose zurücklegte. Baumann bremste den Schuss des Nationalspielers ab, Toprak rettete auf der Linie (84.).
Es sollte aber kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit doch klappen mit dem Siegtreffer des FCB: Tymoshchuks Pass fand Ribery, der aus halblinker Position aus 25 Metern abzog. Der Ball landete von Baumann noch leicht berührt genau im rechten unteren Eck (88.).
Nach fünf Minuten Nachspielzeit wegen diverser Unterbrechungen rissen Lahm & Co. die Arme hoch und feierten den wichtigen Dreier im Kampf um die Champions-League-Qualifikation.
Nach der Länderspielpause muss der SC Freiburg nach Mainz, die Bayern spielen zuhause gegen Borussia Mönchengladbach.