St. Paulis Trainer Holger Stanislawski präsentierte nach der 0:2-Niederlage in Dortmund eine auf sechs Positionen veränderte Startelf. Die verletzten Morena und Oczipka wurden in der Abwehr durch Zambrano und Volz ersetzt. In der Offensive kamen Asamoah und Boll nach kleineren Blessuren ins Team zurück und verdrängten Ebbers und Hennings. Dazu fehlte Thorandt mit Gelb-Sperre und Sukuta-Pasu. Kalla und Bartels rückten dafür in die Anfangs-Formation. 96-Coach Mirko Slomka musste nach dem 3:0-Heimerfolg über den FCK am vergangenen Spieltag lediglich seinen Torschützen vom Dienst, Ya Konan, verletzungsbedingt ersetzen. Mit Schmiedebach wählte der Trainer eine eher defensivere Variante.
Beide Mannschaften begannen vorsichtig und brauchten geraume Zeit, um ins Spiel zu finden. Erst in der 12. Minute prüfte St-Pauli-Verteidiger Kalla Zieler mit einem Schuss von der Strafraumgrenze, doch der 96-Keeper hielt sicher.
Hannovers Antwort ließ danach nicht lange auf sich warten. Keine drei Minuten später setzte Stindl einen Aufsetzer an den Pfosten von Kesslers Tor (15.).
Der 24. Spieltag
Dies sollte für längere Zeit der letzte Aufreger im Spiel bleiben. Während sich in der Folgezeit St. Pauli ein Übergewicht im Mittelfeld erkämpfte, standen die Gäste sicher in der Defensive und lauerten auf Konter.
Doch dabei zeigte es sich, dass der Ausfall von Ya Konan für Hannover nicht leicht zu verkraften war. Den Angriffen fehlte es an Tempo, Präzision und Überraschungseffekten. St. Paulis neu formierte Abwehr hatte mit den Versuchen der Niedersachsen keine großen Probleme.
Da auf der Gegenseite auch die Hausherren mehr gegen den holprigen Platz kämpften als gute Spielzüge zu entwickeln, war ein 0:0 zur Pause die logische Folge.
Auch zu Beginn der zweiten Hälfte dominierte die Taktik im Stadion am Millerntor. Dazu regierte auf beiden Seiten auch noch die Vorsicht. Keiner wollte den ersten Fehler machen. Beide Seiten scheuten das Risiko im Angriff.
Erst nach einer knappen Stunde kamen die Gäste besser in die Partie und hatten auch sofort eine Torchance. Schlaudraff ließ auf der linken Seite Gunesch stehen und zog ab. Kessler konnte mit einer Fußabwehr klären und war auch Sekunden später beim Nachschuss von Abdelaoue auf dem Posten (61.).
Danach stellte St. Paulis Trainer Holger Stanislawski auf mehr Offensiv-Kraft um. Mit Naki und Ebbers für Takyi und Bartels sollte mehr Druck auf die Abwehr der Gäste ausgeübt werden. Die einzige Chance hatte in der 70. Minute aber Boll, der einen Kopfball nach einer Ecke knapp an Zielers Kasten vorbei setzte.
Die Partie blieb bis in die Schlussminuten weiterhin arm an Höhepunkten. Als sich alle bereits mit dem 0:0 abgefunden zu haben schienen schlugen die Gäste aber entscheidend zu: Zunächst prüfte Pinto St.Pauli-Keeper Kessler mit einem 25-Meter-Freistoß. Der Torwart konnte den tückischen Aufsetzer aber zur Ecke lenken.
Diesen Eckball servierte erneut Pinto auf den Kopf des aufgerückten Verteidigers Schulz, der am höchsten sprang und zum entscheidenden Treffer einnickte (89.).
St. Pauli warf in der Nachspielzeit noch einmal alles nach vorne, doch die Slomka-Elf zog sich komplett zurück und ließ nichts mehr zu.
St. Pauli muss nun am 5. März beim Auswärtsspiel in Nürnberg versuchen verlorenen Boden gut zu machen. Hannover erwartet ebenfalls am 5. März den direkten Tabellennachbarn Bayern München.