Für das letzte Spiel am Bruchweg musste Mainz-Coach Thomas Tuchel sein Team im Vergleich zum 3:1-Erfolg auf Schalke, durch den sich die 05er das Europa-League-Ticket gesichert hatten, auf zwei Positionen ändern: Für den grippekranken Fuchs verteidigte Fatih auf der linken Seite, im Mittelfeld ersetzte Kirchhoff den gelbgesperrten Polanski.
Nach der 1:8-Blamage gegen die Bayern nahm Holger Stanislawski zu seinem Abschied nach 18 Jahren bei St. Pauli vier Wechsel vor: Gunesch, Kalla, Bruns und Ebbers begannen für Eger, Lechner, Takyi und Asamoah.
Der 34. Spieltag
Nachdem die Mainzer Fans die Mannschaften mit einer beeindruckenden Choreographie, die das ganze Stadion umfasste, begrüßt hatten, entwickelte sich eine muntere, wenn auch etwas zerfahrene Anfangsphase. St. Pauli versteckte sich nicht, sondern suchte ebenfalls den Weg nach vorne. Nach und nach erarbeiteten sich die Mainzer ein Übergewicht, dessen erster Ausdruck Ivanschitz' Kopfball an die Latte nach Flanke von Fatih war (9.). Zehn Minuten später war es wieder der Österreicher, der das Tor per Direktabnahme, diesmal nach Zuspiel von Schürrle, nur knapp verfehlte.
Für längere Zeit war das jedoch die letzte Chance der Mainzer, bei denen sich nun vor allem im Mittelfeld die Nachlässigkeiten häuften. Nachdem Bartels aus kurzer Distanz an Wetklo gescheitert war (21.), hatten die Gastgeber Glück, dass Kruse bei aussichtsreichen Kontern jeweils in Überzahl Stockfehler unterliefen. Doch St. Pauli blieb am Drücker, gewann deutlich mehr Zweikämpfe und ging kurz vor der Pause verdient in Führung: Drei Mainzer konnten Ebbers nicht daran hindern, im Strafraum zu Lehmann zurückzulegen. Der Mittelfeldspieler schoss aus 15 Metern platziert ins rechte Eck (42.).
Auch nach dem Wechsel kamen die Mainzer gegen gut verteidigende Gäste zunächst nicht zurück ins Spiel. Es dauerte bis zur 54. Minute, ehe Holtby wieder einmal für Gefahr sorgte. Kessler lenkte seinen Schuss gerade noch um den Pfosten. Vier Minuten später bescherte ein Elfmeter den Mainzern dann aber doch den Ausgleich. Morena grätschte im Sechzehner im Duell mit dem eingewechselten Allagui, der geschickt zu Boden ging, ohne dass eine sichtbare Berührung vorgelegen hätte und den Strafstoß bekam. Schürrle ließ sich die Chance nicht nehmen und markierte vom Elfmeterpunkt sein 15. Saisontor (58.).
Der Ausgleich gab Mainz Auftrieb. Schürrle war seinem zweiten Treffer zweimal nahe, scheiterte jedoch jeweils am glänzend reagierenden Kessler (68./71.). Da die 05er nun alles nach vorne warfen, boten sich St. Pauli einige gute Konterchancen, die die Hamburger jedoch allesamt liegen ließen.
Dafür, dass der Abschied vom Bruchweg doch noch mit einem Sieg begangen werden konnte, sorgten zwei Einwechselspieler: Schürrle spitzelte den Ball zu Risse durch, der sich in der rechten Strafraumhälfte durchsetzte und an den zweiten Pfosten passte. Dort stand Allagui mutterseelenallein und schob mühelos zum 2:1 ein (82.).
Mainz beendet die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte damit auf Platz fünf und zieht in die Europa League ein. St. Pauli verabschiedete sich mit einer ordentlichen Leistung aus der Bundesliga.