Wintersport

Thingnes Boe souverän - Lesser schafft WM-Norm

Biathlon-Weltcup in Canmore

Thingnes Boe souverän - Lesser schafft WM-Norm

Auch in Kanada nicht zu stoppen: Johannes Tingnes Boe.

Auch in Kanada nicht zu stoppen: Johannes Tingnes Boe. picture alliance

Der Thüringer Lesser leistete sich am Donnerstag bei arktischer Kälte nur einen Schießfehler und landete mit deutlichen 3:01,7 Minuten Rückstand hinter Seriensieger Johannes Thinges Boe. Der Gesamtweltcup-Spitzenreiter aus Norwegen feierte im 16. Saisonrennen ohne Schießfehler den zwölften Sieg und landete vor seinem Landsmann Vetle Sjaastad Christiansen (2 Fehler). Dritter wurde der Russe Alexander Loginov (2).

Lesser lieferte sein bislang bestes Saisonresultat ab und kann nun für die Weltmeisterschaft im März in Schweden planen. Der Ex-Weltmeister traf 19 Schüsse - und setzte ausgerechnet den letzten daneben. "Der Fehler hat ihn das Podium, wahrscheinlich den dritten Platz gekostet", sagte Bundestrainer Mark Kirchner in der ARD. Bei Temperaturen von knapp 14 Grad unter Null schützten sich viele Skijäger unter anderem mit Gesichtspflastern, aber Lesser verzichtete auf den Olympiastrecken von 1988 darauf. Im Gegensatz zu Teamkollege Arnd Peiffer. Der Sprint-Olympiasieger schaffte es als Zweitbester des Deutschen Skiverbandes mit zwei Fehlern auf Platz 13.

"Es war okay, mehr nicht", sagte Peiffer und fasste sein Rennen in einem Wort zusammen: "Durchwachsen." Philipp Nawrath wurde 17., Roman Rees 29. und Johannes Kühn 36. Sprint-Weltmeister Benedikt Doll musste sich nach drei Fehlern mit Rang 51 begnügen.

Nach Sieg Nummer zwölf: Boe auf Rekordjagd

Boe ist derweil auf Rekordjagd. Im 16. Einzelrennen des Winters gewann der 25-Jährige zum zwölften Mal. Zehn Rennen bleiben ihm noch, um die bisherige Bestmarke von 14 Triumphen des Franzosen Martin Fourcade aus der Saison 2016/17 zu überbieten. Fourcade fehlt wegen Formschwäche bei den Übersee-Weltcups in Kanada und den USA und will bei der WM in einem Monat in Östersund in Topform sein.

Aufgrund extremer Kälte in den vergangenen Tagen wurde das Rennen von 20 auf 15 Kilometer verkürzt. Außerdem wurde ein Fehlschuss nicht mit der üblichen Strafminute, sondern nur mit 45 Sekunden geahndet. Die Wetterlage wird vom Weltverband IBU weiter beobachtet. Aktuell sind am Freitag die Staffeln und am Samstag Sprintrennen geplant.

dpa