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Tennis, Australian Open - "Mein letztes Match hier": Andy Murray verliert qualvollen Kampf

Australian Open 2019: Entscheidung über OP fällt bald

"Mein letztes Match hier": Murray verliert qualvollen Kampf

Spielte auch heute unter Schmerzen: Andy Murray wehrte sich gegen Roberto Bautista-Agut.

Spielte auch heute unter Schmerzen: Andy Murray wehrte sich gegen Roberto Bautista-Agut. Getty Images

Drei Tage nach seiner emotionalen Rücktrittsankündigung hat der britische Tennisstar Andy Murray in unnachahmlicher Art Abschied von den Australian Open genommen. Der zweimalige Olympiasieger kämpfte trotz seiner unübersehbaren Hüftprobleme über 4:10 Stunden gegen den Spanier Roberto Bautista-Agut, ehe er sich mit 4:6, 4:6, 7:6 (7:5), 7:6 (7:4), 2:6 geschlagen geben musste.

"Ich habe gedacht, es würde mir leichter fallen", sagte Murray mit zittriger Stimme: "Das hier ist ein fantastischer Ort, um Tennis zu spielen. Ich habe alles gegeben heute. Es war mein letztes Match bei den Australian Open - und es war ein großartiges Match." Nach dem letzten Punkt spielten die Veranstalter noch ein Abschiedsvideo ein, in dem viele seiner langjährigen Weggefährten wie Roger Federer, Rafael Nadal oder Novak Djokovic zu Wort kamen.

Wegen der Schmerzen, die ihn seit fast zwei Jahren begleiten, hatte Murray (31) sein Karriereende angekündigt. Spätestens nach seinem Heim-Major in Wimbledon, das er zweimal (2013, 2016) gewonnen hatte, soll Schluss sein. Wann die endgültige Entscheidung fällt, stand zunächst noch nicht fest. In Wimbledon planen sie schon, dem Schotten eine Statue zu errichten.

Standing Ovations - Mutter Judy hat Tränen in den Augen

Murray bekam in der Melbourne Arena, dem zweitgrößten Court der Anlage, nach spektakulären Punkten Standing Ovations. Mutter Judy hatte Tränen in den Augen. Schon nach der Pressekonferenz am Freitag war eine Welle der Sympathie über Murray hereingebrochen, beinahe die gesamte Tenniswelt hatte ihr Bedauern ausgedrückt und die besten Wünsche hinterlassen.

Gegen Bautista-Agut, Nummer 22 der Setzliste und Gewinner des Vorbereitungsturniers in Doha, kämpfte Murray wie zu den besten Zeiten seiner Laufbahn. Trotz seiner eingeschränkten Beinarbeit hielt er die Partie damit erstaunlich offen und stellte erneut unter Beweis, warum er in der Ära der Dauersieger Federer, Nadal und Djokovic zu den "Big Four" gehörte.

Operation oder nicht?

Murray wird nun bald einen Entschluss über eine zweite Operation an seiner rechten Hüfte fällen. Er werde sich vermutlich in der kommenden Woche entscheiden, sagte der Schotte in Melbourne. Ein Eingriff diene vor allem dazu, seine Lebensqualität zu verbessern, so Murray. Wenn er jetzt vier Monate warte und sich dann auf Wimbledon vorbereite, könne er immer noch nicht richtig gehen. Wie es nach einem Eingriff weitergehe, sei offen. "Bei solch einer Operation gibt es keine Garantie, dass ich danach wieder spielen kann", sagte er. "Das ist eine richtig große Operation."

aho/sid/dpa