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Alex Zverev mit Mühe - Liegestütze irritiert Mischa

US Open, Night Session: Sharapova knackt Halep

Alex Zverev mit Mühe - Liegestütze irritiert Mischa

Brauchte auch ein wenig Glück in der ersten US-Open-Runde: Alexander Zverev.

Brauchte auch ein wenig Glück in der ersten US-Open-Runde: Alexander Zverev. picture alliance

Nach einem Spiel bis um 2.04 Uhr Ortszeit hat Deutschlands bester Tennisspieler Alexander Zverev bei den US Open in New York seine Auftakthürde gemeistert. Der 20-Jährige setzte sich am Dienstagmorgen mit mehr Mühe als erwartet gegen Grand-Slam-Debütant Darian King aus Barbados 7:6 (11:9), 7:5, 6:4 durch und folgte seinem Bruder Mischa Zverev nach dessen Fünf-Satz-Match in die zweite Runde.

"Ich habe meinen Rhythmus nicht gleich gefunden. Es war ein sehr unterhaltsamer erster Satz. Ich bin glücklich, dass ich ihn gewonnen habe", sagte der Weltranglistensechste nach seinem späten Auftritt im Arthur-Ashe-Stadium. Nächster Gegner für den als Mitfavoriten gehandelten Hamburger ist am Mittwoch der gleichaltrige Kroate Borna Coric. Den bisher einzigen Vergleich mit dem Weltranglisten-61. hat der Norddeutsche verloren, das Aufeinandertreffen liegt aber schon zwei Jahre zurück. "Das wird ein schwieriges Match. Hoffentlich kann ich besser spielen", meinte Zverev.

Gegen King benötigte der jüngere Zverev-Bruder auch ein wenig Glück. Im Tiebreak hatte er zwei Satzbälle gegen sich: Einmal landete der Ball des Weltranglisten-168. an der Netzkante, beim zweiten unterlief dem Kontrahenten ein Doppelfehler. Wer dann glaubte, der erste Teilnehmer an einem Grand-Slam-Turnier aus Barbados würde schnell einbrechen, sah sich getäuscht. Erst nach 2:50 Stunden und einem Schmetterball war Zverevs Sieg perfekt.

Mischa Zverev kritisiert Trainingsbedingungen - Gegner sorgt für Kuriosum

Zuvor hatte Australian-Open-Viertelfinalist Mischa Zverev in 3:28 Stunden und dank des 7:6 (7:5), 4:6, 4:6, 7:5, 6:3 knapp ein Aus gegen Außenseiter Thai-Son Kwiatkowski aus den USA abgewendet. Seine Probleme führte der Weltranglisten-27. auch auf aus seiner Sicht schlechte Trainingsbedingungen in den Tagen zuvor zurück. Er sei zu dritt und zu viert für einen Trainingsplatz eingeteilt gewesen.

Wildcard-Inhaber Kwiatkowski, lediglich die Nummer 710 der Welt, gab sich erst nach dem fünften Matchball geschlagen. Für eine kuriose Szene sorgte der 22-Jährige, als er nach einem erfolgreichen Passierball beim dritten Matchball noch Liegestütze machte. "Ein Federer würde das nicht machen, ein Nadal auch nicht, und ich auch nicht - aber das Publikum mag es hier", sagte der 30-jährige Mischa Zverev, der nun gegen Benoit Paire aus Frankreich um den erstmaligen Einzug in die dritte Runde spielt. Vor den Zverev-Brüdern hatten Julia Görges und Florian Mayer ihre Partien gewonnen.

Emotionale Sharapova wirft Halep raus

Mit Tränen in den Augen feierte indes Tennis-Star Maria Sharapova ihr erfolgreiches Comeback auf der Grand-Slam-Bühne nach ihrer Dopingsperre gefeiert. Gegen die Weltranglisten-Zweite Simona Halep gewann die 30-Jährige am Montagabend (Ortszeit) in einem hochklassigen Erstrundenmatch 6:4, 4:6, 6:3. Damit bezwang die Russin gleich in ihrer ersten Partie bei einem Major seit den Australian Open 2016 eine Mitfavoritin.

"Ich dachte, es wäre nur ein Match, eine weitere Möglichkeit, aber es war so viel mehr. Du kannst die Gefühle nicht kontrollieren", sagte die fünfmalige Grand-Slam-Siegerin, nachdem sie sich ungläubig die Hand vors Gesicht geschlagen und Kusshände ans Publikum verteilt hatte. "Man fragt sich, warum man so viel Arbeit reinsteckt, dies sind die Momente."

Vor 23.771 Zuschauern im voll besetzten Arthur-Ashe-Stadium in New York sah Sharapova beim Stande von 4:1 im zweiten Satz schon wie die sichere Siegerin aus, musste aber noch den Satzausgleich hinnehmen. Mit dem ersten Matchball beendete sie dann nach 2:42 Stunden die Partie und für die rumänische French-Open-Finalistin das Turnier. Die frühere Nummer eins trifft nun in der zweiten Runde als klare Favoritin auf Timea Babos aus Ungarn.

Sharapova war bei den Australian Open 2016 positiv auf Meldonium getestet worden und musste eine 15-monatige Dopingsperre verbüßen. Nach ihrer Rückkehr auf die WTA-Tour im April in Stuttgart war sie auch durch Blessuren zurückgeworfen worden. Für die US Open war sie als Weltranglisten-146. auf eine Wildcard angewiesen. Die Organisatoren der French Open in Paris hatten auf die Wildcard-Vergabe verzichtet. Während Wimbledon war die prominente Russin verletzt.

dpa

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