Tennis

Hadernde Kerber zittert sich weiter - Pliskova kalt erwischt

Wimbledon, Damen, Tag 4

Hadernde Kerber zittert sich weiter - Pliskova kalt erwischt

Bleibt an der Church Road im Rennen: Angelique Kerber.

Bleibt an der Church Road im Rennen: Angelique Kerber. Getty Images

Angelique Kerber standen die Zweifel ins Gesicht geschrieben. Sie verdrehte die Augen, zuckte mit den Schultern, schimpfte mit sich selbst - und blieb doch im Wettbewerb. In der zweiten Runde von Wimbledon zitterte sich die Vorjahresfinalistin gegen die Weltranglisten-88. Kirsten Flipkens aus Belgien zum 7:5, 7:5.

Kerber muss sich in ihrem nächsten Match dringend steigern. Bereits gegen Flipkens, die in diesem Jahr das Viertelfinale des Turniers in Acapulco als bestes Ergebnis zu Buche stehen hat, wirkte sie noch verunsicherter als bei ihrem Zittersieg in der ersten Runde. Flipkens war die erwartet unbequeme und unangenehme Kontrahentin. Mit ihren permanenten Slice-Bällen und regelmäßig eingestreuten Lobs nervte die 31 Jahre alte Belgierin ihre Kontrahentin immer wieder.

Kerbers Körpersprache erinnerte zeitweise an einige Auftritte vor dem Jahr 2016, in dem sie mit zwei Grand-Slam-Titeln, dem Finale in Wimbledon und der olympischen Silbermedaille den Tennis-Thron erobert hatte. Selbst nach Punkten haderte sie mit sich und winkte ab. Als Kerber im ersten Satz ein Break zum 2:4 kassierte, schüttelte sie frustriert den Kopf. Beim Aufschlagverlust zum 3:5 knallte sie wütend den Schläger auf den Rasen. Doch sie kämpfte sich zurück in die Partie und verwandelte nach 105 Minuten ihren ersten Matchball mit einem Lob.

"Es war ein Auf und Ab, aber ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung. Ich finde, ich habe heute einen guten Job gemacht", bilanzierte Kerber im Anschluss. "Es ist wirklich schwer gegen eine Spielerin wie sie." Im Kampf um den Einzug ins Achtelfinale bekommt es die Linkshänderin am Samstag mit Shelby Rogers aus den USA zu tun.

Pliskova wollte den Titel - jetzt ist sie früh gescheitert

Bei den Damen schied neben der Deutschen Tatjana Maria überraschend auch die an Nummer drei gesetzte Tschechin Karolina Pliskova. Maria verlor gegen Coco Vandeweghe aus den USA 4:6, 2:6. Pliskova, die Führende in der Jahreswertung, US-Open-Finalistin des vergangenen Jahres und Gewinnerin des Vorbereitungsturniers in Eastbourne, unterlag der Slowakin Magdalena Rybarikova 6:3, 5:7, 2:6 - dabei wollte sie in London eigentlich neue Nummer eins werden.

Die Chance auf den erstmaligen Einzug in ein Grand-Slam-Achtelfinale bietet sich am Freitag der aufstrebenden Hamburgerin Carina Witthöft. Die 22-Jährige fordert in der dritten Runde die an Nummer vier gesetzte Elena Svitolina aus der Ukraine heraus. "Sie ist ein anderer Spielertyp als meine bisherigen Gegnerinnen, da muss ich mich ein bisschen umstellen und mich darauf einstellen", sagte Witthöft.

Die Nummer 65 der Tennis-Welt hatte gegen die weißrussische Qualifikantin Aryna Sabalenka und die an Nummer 26 gesetzte Kroatin Mirjana Lucic-Baroni jeweils in drei Sätzen gewonnen und gegen Lucic-Baroni einen 0:5-Rückstand im dritten Satz aufgeholt.

Historische Zverev-Brüder: Das passierte in der Herren-Konkurrenz am Donnerstag...

dpa/sid

Medvedevs Geldspende und ein fliegender Franzose