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"Mental angeschlagen": Kerber quält sich am Geburtstag

Australian Open: Mühsamer Sieg gegen Witthöft

"Mental angeschlagen": Kerber quält sich am Geburtstag

Viel Arbeit am Geburtstag: Angelique Kerber.

Viel Arbeit am Geburtstag: Angelique Kerber. Getty Images

Das war keine rauschende Geburtstagsparty von Angelique Kerber: Durch einen mühsamen Erfolg im deutschen Tennis-Duell mit Carina Witthöft erreichte die Titelverteidigerin am Mittwoch die dritte Runde der Australian Open. Die Weltranglisten-Erste gewann an ihrem 29. Geburtstag in Melbourne 6:2, 6:7 (3:7), 6:2 gegen die Hamburgerin, mühte sich wie schon in der ersten Runde gegen Lesia Tsurenko ab.

"Es war ein sehr schwieriges Match. Ich habe viele Aufs und Abs gehabt", räumte sie ein. "Ich habe in den entscheidenden Momenten viele Fehler gemacht. Bei "Eurosport" fügte sie hinzu: "Ich weiß selbst nicht, was es war. Es ist immer schwer, gegen eine Deutsche zu spielen." Letztlich aber behielt sie dank ihres Kampfgeistes und der vielen Fehler von Witthöft die Oberhand - Hauptsache weiter, musste ihr Fazit lauten.

Witthöft: "Ich hätte das nutzen können, müssen..."

Witthöft, die Weltranglisten-89., war enttäuscht, dass ihr im dritten Vergleich nicht der durchaus mögliche erste Sieg gelang. "Ich hatte Chancen, und sie war mental angeschlagen. Es ärgert mich wirklich. Ich hätte das nutzen können, müssen...", stellte sie fest.

In der dritten Runde trifft Kerber am Freitag in einem Linkshänder-Duell auf die Tschechin Kristyna Pliskova, die Zwillingsschwester von US-Open-Finalistin Karolina Pliskova. Gegen die 58. der Weltrangliste hat sie bisher noch nicht gespielt.

Kerber zertrümmert fast ihren Schläger

Die Zuschauer in der Rod-Laver-Arena sangen für Kerber nach ihrem Erfolg "Happy Birthday". Den wollte sich die Kielerin mit einem Essen mit ihrem Team am Abend noch bereiten. Es hätte aber auch ganz anders laufen können. Witthöft versuchte wie angekündigt, vor allem mit der Vorhand selbst die Initiative zu übernehmen. Der 21-Jährigen unterliefen aber im ersten Satz 25 leichte Fehler - viel zu viele.

Bei bestem Tennis-Wetter mit strahlendem Sonnenschein und angenehmen 20 Grad, aber auch mit Wind zur Mittagszeit, führte Kerber in Durchgang zwei schon 2:0. Dann senkte die aktivere Witthöft ihre Fehlerquote und drehte das Match. Die durch ihren schwachen Aufschlag bei senkrecht stehender Sonne eh schon frustrierte Kerber zertrümmerte im Tiebreak fast ihren Schläger, gab einen 3:1-Vorsprung nach zwei Doppelfehlern ab und kassierte den verdienten Ausgleich. Nach dem 0:1 im letzten Satz steigerte sie sich wieder, während Witthöft erneut mehr Fehler machte. Nach 2:08 Stunden war das wechselhafte und nur selten hochklassige Match beendet.

Barthel überrascht die Olympiasiegerin

Mona Barthel ist auch weiter im Rennen: Die lange durch gesundheitliche Probleme geschwächte 26-Jährige schlug Olympiasiegerin Monica Puig aus Puerto Rico insgesamt souverän mit 6:4, 6:4 und ist auch nicht chancenlos gegen die Australierin Ashleigh Barty. Die Erstrunden-Bezwingerin von Annika Beck ist nach einer Tennis-Pause nur dank einer Wildcard dabei. "Es bedeutet mir unglaublich viel, hier in der dritten Runde zu sein", sagte Barthel, die einst kurz vor dem Sprung in die Top 20 stand und derzeit nur noch die Nummer 181 der Welt ist. "Ich freue mich auf alles, was kommt. Wenn einem der Körper einmal weggenommen wird, ändert das die Perspektive ungemein." Gegen die 20-jährige Lokalmatadorin Barty, die derzeit auf Rang 223 geführt wird, erwartet Barthel wie schon in Runde eins ein stimmungsvolles Match vor einer großen Kulisse einheimischer Fans.

Görges: "Mein Aufschlag war irgendwo"

Julia Görges scheiterte dagegen mit 3:6, 4:6 an der ehemaligen Weltranglisten-Ersten Jelena Jankovic aus Serbien. "Mein Aufschlag war irgendwo, aber nicht auf dem Platz", meinte die Bad Oldesloerin.

dpa

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