Tennis

"Es war mir eine Ehre": Hewitts emotionaler Abschied

Australier beendet nach Pleite gegen Ferrer seine Karriere

"Es war mir eine Ehre": Hewitts emotionaler Abschied

"Ein paar Tränen sind schon geflossen. Ich hatte eine Menge verschiedener Gefühle in mir": Lleyton Hewitt nach dem letzten Spiel seiner Profikarriere.

"Ein paar Tränen sind schon geflossen. Ich hatte eine Menge verschiedener Gefühle in mir": Lleyton Hewitt nach dem letzten Spiel seiner Profikarriere. picture alliance

"Ich bin dankbar für alles, was ich auf dem Court erleben durfte", sagte Hewitt unter dem Jubel der Zuschauer. "Es war mir immer eine Ehre, Australien vertreten zu dürfen." Mit einer verschlagenen Rückhand ging die Laufbahn des Publikumslieblings zu Ende, an den sich seine Landsleute zu Beginn der Karriere erst ein bisschen gewöhnen mussten. Die Herzen der Aussies flogen eher Pat Rafter oder Mark Philippoussis zu, Hewitt eckte mit seiner offenen Art immer wieder an.

Doch sportlich machte Hewitt von den Spielern Down Under keiner etwas vor. 2001 triumphierte er bei den US Open, in der folgenden Saison holte er sich den Titel in Wimbledon - und das als ein Spieler, der von der Grundlinie agierte und nicht wie zu der Zeit noch üblich Serve-and-Volley spielte. "Das war etwas Besonderes", erinnerte sich Hewitt in diesen Tagen in einem seiner vielen Interviews.

Trauriger Sieger Ferrer: "Er war eines meiner Idole"

In Melbourne kam man in dieser Woche an Hewitt einfach nicht vorbei. Egal ob im Fernsehen, in den Zeitungen oder auf großen Werbetafeln - der Mann mit der umgedrehten Mütze auf dem Kopf war allgegenwärtig. Auch am Donnerstag nach der klaren Niederlage gegen Ferrer versuchten alle, Hewitt, zu Beginn des Jahrtausends 80 Wochen lang die Nummer eins der Welt, den perfekten Abschied zu bereiten. "Danke für alles, was du für das Tennis getan hast. Ich habe unsere Rivalität sehr genossen", sagte Rekord-Grand-Slam-Sieger Roger Federer in einer Videobotschaft. "Du warst eine große Inspiration für mich", meinte Rafael Nadal. Der Weltranglisten-Erste Novak Djokovic hatte Hewitt schon zuvor als "einen der größten Wettkämpfer im Tennis" gewürdigt. Ferrer mochte seinen Erfolg gar nicht genießen. "Heute ist ein trauriger Tag, weil Lleyton aufhört. Er war eines meiner Idole."

Hewitts Frau Rebecca, eine Schauspielerin, kamen auf der Tribüne die Tränen, als ihr Mann auf dem Centre Court mit den beiden Töchtern Mia und Ava sowie Sohn Cruz ein letztes Mal von den Fans gefeiert wurde. "Ich habe meinen Körper ans Limit getrieben. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um abzutreten", sagte Hewitt. In Zukunft wird er sich als australischer Davis-Cup-Coach um die nicht gerade pflegeleichten Youngsters Bernard Tomic, Nick Kyrgios und Thanasi Kokkinakis kümmern. Und ihnen jene Werte vermitteln, die ihn selbst zu einem der erfolgreichsten Tennisspieler gemacht haben.

dpa

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