Tennis

"Petko" fightet - Siegemund genießt trotz Niederlage

Kerber, Lisicki und Barthel weiter

"Petko" fightet - Siegemund genießt trotz Niederlage

Siegte in Runde eins glatt in zwei Sätzen: Angelique Kerber.

Siegte in Runde eins glatt in zwei Sätzen: Angelique Kerber. Getty Images

Nach dem misslungenen Auftakt hat Angelique Kerber für den ersten Erfolg der deutschen Tennisprofis bei den US Open in New York gesorgt. Die Weltranglisten-Elfte aus Kiel gewann am Dienstag 6:3, 6:1 gegen Alexandra Dulgheru aus Rumänien. Ihr zweiter Erfolg gegen die Nummer 52 der Welt stand nach 66 Minuten fest. Nächste Gegnerin ist Karin Knapp aus Italien. Am Montag hatten alle fünf deutschen Starter ihre Matches verloren, insgesamt hatten sieben Herren und zehn Damen das Hauptfeld erreicht.

Auf dem zur Vormittagszeit nur spärlich gefüllten Grandstand direkt neben dem riesigen Arthur-Ashe-Stadium hatte Kerber in ihrem ersten Aufschlagsspiel noch Probleme. Nachdem die deutsche Nummer eins zwei Breakchancen abgewehrt hatte, tat sie sich anschließend erst einmal wesentlich leichter.

Mit dem Selbstvertrauen von vier Turniersiegen in diesem Jahr bestimmte Kerber bei strahlendem Sonnenschein, aber drückender Schwüle das Geschehen danach fast nach Belieben. Erst bei einer 5:0-Führung und zwei Satzbällen leistete ihre rumänische Kontrahentin urplötzlich wieder mehr Widerstand und kam noch einmal auf 5:3 heran. Mit zwei Vorhandfehlern verhalf sie Kerber, die mächtig unter Druck geriet und selbst zu passiv war, dann doch zum Satzgewinn. Auf der Tribüne applaudierte auch Bundestrainerin Barbara Rittner.

Im zweiten Durchgang diktierte dann wieder die Favoritin das Match, während Dulgheru erneut zu viele Fehler unterliefen. Nach gut einer Stunde Spielzeit brachte der erste Matchball die Entscheidung. Für Kerber, die 2011 im Halbfinale der US Open stand, verliefen die bisherigen Grand-Slam-Turniere dieses Jahres nicht nach Wunsch. In New York soll nun zumindest der erstmalige Einzug unter die letzten 16 gelingen.

Petkovic und Barthel kämpfen sich weiter

Mona Barthel hat als zweite deutsche Tennisspielerin nach Angelique Kerber die zweite Runde bei den US Open erreicht. Die Neumünsteranerin setzte sich am Dienstag in New York mit 5:7, 7:6 (7:4), 6:1 gegen Zwetana Pironkowa aus Bulgarien durch. Barthel hatte im zweiten Durchgang bereits 2:5 zurückgelegen, startete dann aber eine erfolgreiche Aufholjagd. Nächste Gegnerin ist am Donnerstag die Weißrussin Olga Goworzowa.

Mona Barthel

Kämpfte sich nach Satzrückstand in Runde zwei: Mona Barthel. picture alliance

Als dritte Deutsche erreichte auch Andrea Petkovic die zweite Runde der US Open. Die 18. der Weltrangliste gewann am Dienstag in New York 3:6, 6:4, 7:5 gegen die Französin Caroline Garcia und holte dabei einen 2:4-Rückstand im entscheidenden Satz noch auf. "Ich bin wahnsinnig erleichtert", meinte die Darmstädterin, die nun auf Elena Vesnina aus Russland trifft.

Annika Beck ist dagegen als dritte von zehn gestarteten deutschen Tennisspierinnen bei den US Open gleich in der ersten Runde ausgeschieden. Die Bonnerin verlor am Dienstag in New York 4:6, 6:1, 4:6 gegen die 18 Jahre alte Qualifikantin Jelena Ostapenko aus Lettland. Auch Julia Görges verlor 3:6, 4:6 gegen die Slowakin Anna Schmiedlova und schied als fünfte der zehn gestarteten deutschen Damen in der ersten Runde aus. Am Montag waren bereits Anna-Lena Friedsam und Tatjana Maria gescheitert.

Siegemund: Erstes Duell mit Top-Ten-Spielerin

Sabine Lisicki erreichte dagegen in der Nacht zum Mittwoch (MESZ) als vierte der zehn gestarteten deutschen Spielerinnen die zweite Runde. Die an Nummer 24 gesetzte Berlinerin gewann in New York 6:1, 6:4 gegen die Weißrussin Aliaksandra Sasnovich.

Spät in der Nacht kämpfte noch Laura Siegemund gegen die Weltranglisten-Fünfte Petra Kvitova um den Einzug in die zweite Runde. Vergeblich: Vor vollen Rängen unterlag die Psychologie-Studentin glatt mit 1:6 und 1:6. "Ich kann mehr, als ich heute gezeigt habe. Aber ich bin auch stolz, weil ich diesen Auftritt genossen habe. Und ich bin zufrieden mit der Art, wie an die Sache rangegangen bin", sagte die Weltranglisten-126., die sich trotz des ungewohnten Rahmens "total wohlgefühlt" hat in dem großen Stadion. Gegen die Härte und Präzision Kvitovas war jedoch kein Kraut gewachsen. Nächstes Ziel von Siegemund ist es, im Einzel erstmals den Sprung in die Top 100 zu schaffen - im Studium steht der Abschluss kurz bevor: In ihrer Bachelor-Arbeit geht es um Drucksituationen ...

Safarova scheitert - Dritte Top-Ten-Spielerin raus

Das Favoritensterben bei den US Open hat sich auch am zweiten Turniertag fortgesetzt. In French-Open-Finalistin Lucie Safarova (Tschechien, Nr. 6) schied am Dienstag bereits die dritte Top-Ten-Spielerin in der ersten Runde von New York aus. Die Linkshänderin musste sich Lesia Tsurenko (Ukraine) deutlich mit 4:6, 1:6 geschlagen geben. Auch Timea Bacsinszky (Nr. 14), die in Roland Garros im Halbfinale gestanden hatte, überstand die Auftaktrunde nicht. Die Schweizerin unterlag Barbora Strycova 5:7, 0:6. Damit sind bereits acht gesetzte Spielerinnen ausgeschieden.

Am Montag hatten unter anderem Ana Ivanovic (Nr. 7, Serbien) und Carla Suarez Navarro (Nr. 10, Spanien) in der ersten Runde von Flushing Meadows überraschende Pleiten kassiert. Die Weltranglistenzweite Simona Halep (Rumänien) indes führte schon mit 6:2, 3:0, ehe ihre Gegnerin Marina Erakovic aus Neuseeland wegen einer Verletzung aufgeben musste.

dpa/sid

Tropen-Hitze, rote Köpfe und hart erkämpfte erste Siege