Tennis

Kohlschreiber in zwei - Zverev famos

Bastad und Hamburg: Barthel und Kamke siegen

Kohlschreiber in zwei - Zverev famos

Erfolgreich: Philipp Kohlschreiber.

Erfolgreich: Philipp Kohlschreiber. Getty Images

Kohlschreiber braucht eineinhalb Stunden

Tennisprofi Philipp Kohlschreiber hat sich nach einer Stunde und 30 Minuten ins Viertelfinale beim ATP in Hamburg gehievt. Der 30-Jährige fertigte seinen Kontrahenten Gilles Simon in zwei Sätzen mit 7:5 und 6:3 ab. Gerade wenn der Franzose seinen zweiten Aufschlag benötigte, schlug der gebürtige Augsburger eiskalt zu - 65 Prozent dieser Bälle endeten mit dem Punktgewinn des Deutschen. Satte zwölf Break-Chancen erspielte sich Kohlschreiber ebenfalls, von denen er die Hälfte verbuchen konnte.

Der in Hamburg an Nummer eins gesetzte David Ferrer musste sich ebenfalls beweisen. Der Spanier gab sich dabei letztlich keine Blöße, siegte nach drei Sätzen mit 6:3, 3:6 und 6:3 über den Italiener Andreas Seppi. Ausbaufähig bleibt das Spiel von Ferrer aber dennoch: Mit sechs Doppelfehlern und sechs zugelassenen Break-Bällen gewährte Ferrer seinem Gegner die Möglichkeit, das Match in die andere Richtung kippen zu lassen.

Das deutsche Duell

Tobias Kamke (Lübeck) steht im Viertelfinale des ATP-Turniers in Hamburg. Der 28-Jährige setzte sich gegen den an Position vier gesetzten Alexander Dolgopolov (Ukraine) nach 2:01 Stunden mit 7:5, 2:6, 7:5 durch. In der Runde der letzten Acht trifft Kamke im deutschen Duell auf Top-Talent Alexander Zverev (Hamburg), der den Kolumbianer Santiago Giraldo 6:4, 7:6 (8:6) bezwang. Dieser äußerte sich gleich zum anstehenden Duell und mit Rückblick ans jüngste Challenger-Finale, das Zverev gewonnen hatte: "Das wird ein ganz anderes Match als vor zwei Wochen. Da war es ein Challenger, morgen ist es ein ATP-Viertelfinale. Wir kennen uns sehr gut und sind befreundet."

Alexander Zverev in Hamburg

Mit jugendlicher Leichtigkeit weiter: Alexander Zverev steht in seiner Geburtstadt Hamburg im Viertelfinale. imago

Der Weltranglisten-83. Kamke, der bereits 27.600 Euro Preisgeld sicher hat, meldete sich ebenfalls zu Wort: "Ich bin sehr zufrieden und ich habe alles gegeben. Die Unterstützung war unglaublich, meine Reise ist noch nicht vorbei. Ich freue mich, dass ich hier auf dem Center Court noch eine Chance habe, mich zu präsentieren."

Dagegen scheiterte Publikumsliebling Dustin Brown (Winsen/Aller). Der 29-Jährige war beim 1:6, 2:6 gegen den Spanier Pablo Andujar chancenlos. Am Abend spielte der an Position sieben gesetzte Augsburger Philipp Kohlschreiber gegen Gilles Simon (Frankreich/Nr. 12) um den Einzug ins Viertelfinale.

Am Hamburger Rothenbaum waren Julian Reister (Hamburg) und Davis-Cup-Spieler Peter Gojowczyk (München) in der ersten Runde ausgeschieden.

Barthel hält die Fahne hoch

Bei den Damen hat Fed-Cup-Spielerin Mona Barthel beim WTA-Turnier im schwedischen Bastad als einzige deutsche Starterin das Viertelfinale erreicht. Die 24-Jährige aus Bad Segeberg hatte beim 6:4, 3:6, 6:4 gegen die kanadische Qualifikantin Gabriela Dabrowski zwar viel Mühe, kämpfte sich nach 2:32 Stunden aber erstmals seit Mai (Nürnberg) wieder bei einem WTA-Turnier in die Runde der letzten Acht. Dort bekommt sie es nun mit Richel Hogenkamp (Niederlande) oder Kaia Kanepi (Estland) zu tun.

Julia Görges dagegen verpasste bei dem mit 250.000 Dollar dotierten Sandplatzturnier den Einzug ins Viertelfinale. Die 25-Jährige aus Bad Oldesloe musste sich der Spanierin Silvia Soler-Espinosa 6:4, 1:6, 3:6 geschlagen geben. Am Mittwoch war bereits das Trio Annika Beck (Bonn/Nr. 6), Laura Siegemund (Filderstadt) und Dinah Pfizenmaier (Bochum) im Achtelfinale ausgeschieden.

Fognini zeigt sich einsichtig

Der italienische Tennisprofi Fabio Fognini hat nach seinem üblem Ausraster bei seinem Zweitrunden-Aus beim ATP-Turnier in Hamburg gegen den Serben Filip Krajinovic öffentlich um Entschuldigung gebeten. Titelverteidiger Fognini hatte bei seiner Zweisatz-Pleite seinen Gegner als "Zingaro di merda" ("Scheiß-Zigeuner") bezeichnet, ein Mitschnitt der Szene sorgte in den sozialen Medien für reichlich Empörung. "Ich habe einen Fehler gemacht, ich wollte ihn nicht beleidigen", schrieb Fognini bei Twitter.