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Umgeknickt! Neues Drama um Petkovic

Barthel überrascht Bartoli - Kerber zerlegt Wozniacki

Umgeknickt! Neues Drama um Petkovic

Bittere Momente in Stuttgart: Andrea Petkovic wird nach ihrem Malheur behandelt.

Bittere Momente in Stuttgart: Andrea Petkovic wird nach ihrem Malheur behandelt. getty images

Nicht schon wieder! Nach über dreimonatiger Pause hatte Andrea Petkovic nach überstandener Rückenverletzung gerade erst ihr Comeback gefeiert, da folgte im Achtelfinale von Stuttgart das nächste Verletzungsdrama. Im Spiel gegen die Weltranglistenerste Victoria Azarenka hatte sich Petkovic nach 1:32 Stunden gerade so richtig reingekämpft, als sie beim Stand von 2:6, 4:4 und 40:40 mit dem rechten Fuß böse umknickte. In der Halle herrschte Totenstille. Die Darmstädterin zeigte sofort an, dass es nicht mehr weitergehen würde.

Nach mehrminütiger Behandlung auf dem Court wurde die 24-Jährige aufgestützt herausgeführt. Auch Azarenka half beim Abtransport, nachdem sie Petkovic noch auf dem Platz einen Eisbeutel gereicht und sie getröstet hatte. Im Interview danach machte auch die Siegerin einen mitgenommenen Eindruck. In der Box schlug Vater Zoran ungläubig die Hände vors Gesicht, Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner war der Schock ebenfalls anzusehen.

"Mein Knöchel schwoll sofort an. Ich weiß im Moment noch nicht, wie schlimm die Verletzung ist, aber wir untersuchen, ob die Bänder in Mitleidenschaft gezogen wurden. Ich werde zurückkommen", erklärte Petkovic später. Eine Computer- und Kernspintomographie soll am Freitag Aufschluss über die Schwere der Verletzung bringen.

Petkovic war die fehlende Matchpraxis zunächst anzumerken gewesen. Im ersten Satz kassierte sie drei Breaks und brachte nur einmal ihren Aufschlag durch. Beim Stand von 2:5 musste sie sich wegen Nasenbluten behandeln lassen, lachte aber während der medizinischen Auszeit. Wenig später setzte sich die Leidensgeschichte der Weltranglistenzwölften fort.

Barthel siegt gegen Bartoli

Das neuerliche Petko-Drama überlagerte ein wenig die starken Auftritte zweier anderer deutschen Spielerinnen. Bereits vor dem Petkovic-Match hatte sich Mona Barthel überraschend mit 6:3, 6:1 gegen die an Nummer sieben gesetzte Französin Marion Bartoli durchgesetzt. Die 21-Jährige bezwang damit erstmals in ihrer Karriere eine Top-Ten-Spielerin.

Schon nach 71 Minuten verwandelte Barthel ihren ersten Matchball und war anschließend glücklich: "Das war definitiv eines der besten Matches meiner Karriere. Es gibt einem natürlich Extra-Motivation, wenn das Stadion voll ist und das Publikum hinter einem steht."

Am Mittwoch hatte Barthel bei ihrem Hauptfeld-Debüt in Stuttgart bereits die frühere French-Open-Siegerin Ana Ivanovic ausgeschaltet. Nun wartet Azarenka.

Kerber macht mit Wozniacki kurzen Prozess - Görges raus

Am Abend war dann auch noch Angelique Kerber dran - und die Kielerin setzte ihren Höhenflug (abgesehen von der Fed-Cup-Schlappe) fort: Elf Tage nach ihrem Turniersieg in Kopenhagen deklassierte Kerber in einer Neuauflage des dänischen Finals die frühere Weltranglistenerste Caroline Wozniacki erneut mit 6:1, 6:2. In der Runde der letzten Acht trifft sie nun in einem Linkshänderinnen-Duell auf Wimbledonsiegerin Petra Kvitova, die gegen Francesca Schiavone mit 6:2, 6:2 die Oberhand behielt.

Titelverteidigerin Julia Görges musste hingegen schon im Achtelfinale die Segel streichen. An der Stelle ihres bislang größten Triumphes musste sie sich US-Open-Siegerin Samantha Stosur 2:6, 6:2, 3:6 beugen. Nach 1:39 Stunden verwandelte die Australierin ihren ersten Matchball. Für Görges war es im dritten Duell mit der Nummer fünf der Welt die erste Niederlage.

ATP in Bukarest: Deutsch-deutsches Duell im Viertelfinale

Beim ATP-Turnier in Bukarest hat der Münchner Matthias Bachinger überraschend gegen den an Nummer vier gesetzten Serben Viktor Troicki das Viertefinale erreicht. Nach seinem 6:3, 4:6, 7:6 (7:2)-Erfolg trifft Bachinger nun auf den Deggendorfer Daniel Brands, der bereits am Mittwoch den Esten Jürgen Zopp besiegt hatte.

Ausgeschieden ist bei der mit 450.000 Euro dotierten Sandplatz-Veranstaltung Cedrik-Marcel Stebe. Der Davis-Cup-Spieler war beim 2:6, 3:6 gegen den Italiener Andreas Seppi völlig chancenlos.