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Keine neuen Ermittlungen

Nach Äußerungen von Dopingfahnder Werner Franke

Keine neuen Ermittlungen

Werner Franke

Erhob neue Vorwürfe gegen das ehemalige Team T-Mobile: Doping-Jäger Werner Franke. dpa

"Spekulationen helfen einer Ermittlungsbehörde nicht. Wenn es sachdienliche Hinweise gibt, wären wir natürlich daran interessiert", sagte der zuständige Staatsanwalt Wolfgang Maier der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Die Freiburger Behörde ermittelt gegen die ehemaligen Teamärzte und Mediziner der Freiburger Uni-Klinik, Lothar Heinrich und Andreas Schmid.

Franke hatte in einem Interview mit "hr-INFO" neue schwere Anschuldigungen gegen das ehemalige Team T-Mobile erhoben: "Nach meinen Informationen war das gesamte T-Mobile-Team dort gelegen und wurde per Infusion vollgemacht mit eigenen roten Blutkörperchen. Das wird aber bis heute als so staatsgefährdend angesehen, dass hier einfach nicht durchermittelt wird", sagte der Anti-Doping-Aktivist.

Ex-T-Mobile-Profi und Kronzeuge Patrik Sinkewitz hatte bei seinen Vernehmungen ausgesagt, dass er nach der ersten Tour-Etappe 2006 von Straßburg mit dem Auto nach Freiburg gefahren zu sein, um sich dort unter der Regie der damaligen Teamärzte Lothar Heinrich und Andreas Schmid Bluttransfusionen zu unterziehen. Zwei Tage zuvor hatte das Team-Management seinen damaligen Kapitän Ullrich und den Spanier Oscar Sevilla wegen Doping-Verdachts suspendiert und aus der Tour-Mannschaft gestrichen.

Während der Ermittlungen gegen Schmid und Heinrich stießen die Behörden bisher am 18. Dezember 2007 auf verschlüsselte Fahrer-Namen in Patienten-Akten der sportmedizinischen Abteilung der Uni-Klinik in Freiburg. Staatsanwalt Maier sprach von "mindestens zwei Angaben von Namen", die nicht in den Komplex der ansonsten registrierten T-Mobile-Fahrer passten.

Sollten die Vermutungen von Franke zutreffen, beträfen die Vorwürfe auch Michael Rogers, den heutigen Kapitän des T-Mobile-Nachfolgers High Road, und den zweifachen Tour-Zweiten Andreas Klöden, der 2007 zu Astana wechselte. Beide standen 2006 bei T-Mobile unter Vertrag. Klöden wie Rogers haben bisher Doping mehrfach bestritten.

Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwoch-Ausgabe) soll der so genannte "Rhein-Konvoi" von Straßburg nach Freiburg aus zwei Fahrzeugen bestanden haben. In den beiden Wagen soll sich nach den Ausschlüssen von Jan Ullrich und Oscar Sevilla der restliche Kader des Teams befunden haben. In dem einen Auto sollen die deutschen, in dem anderen die internationalen Profis gesessen haben.