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Denifl gewinnt Kletterspektakel - Froome schwächelt

72. Vuelta, 17. Etappe, Villadiego-Los Machucos

Denifl gewinnt Kletterspektakel - Froome schwächelt

Bewies bei extremer Steilheit beste Kletterqualitäten: Stefan Denifl.

Bewies bei extremer Steilheit beste Kletterqualitäten: Stefan Denifl. Getty Images

Radprofi Chris Froome hat einen Tag nach seinem Zeitfahrsieg bei der Vuelta in den Bergen 42 Sekunden seines Vorsprungs in der Gesamtwertung eingebüßt. Der britische Radprofi konnte am Schlussanstieg der 180,5 Kilometer langen 17. Etappe zwischen Villadiego und Los Machucos nicht wie gewohnt überzeugen, während sein ärgster Verfolger Vincenzo Nibali die Bergetappe als Vierter beendete und nun 1:16 Minuten hinter dem Topfavoriten rangiert. Dritter ist weiter der Niederländer Wilco Kelderman mit nun 2:13 Minuten Rückstand auf Froome.

Für die Überraschung des Tages sorgte der Österreicher Stefan Denifl, der am Schlussanstieg über 7,2 Kilometer mit Extrem-Steigungen von bis zu 26 Prozent die meisten Kräfte mobilisierte und mit einem Soloritt als zweiter Österreicher 82 Jahre nach Max Bulla - er gewann 1935 zweimal - eine Vuelta-Etappe gewann. Etwa fünf Kilometer vor dem Ziel hatte sich der Sieger der Österreich-Rundfahrt abgesetzt. Auch der Spanier Alberto Contador, der am Sonntag mit der Schlussetappe der Vuelta seine Karriere beendet, konnte Denifl nicht mehr vor dem Ziel abfangen. Er kam mit 28 Sekunden Rückstand ins Ziel.

Ob Froomes angestrebtes Double nun doch noch einmal in Gefahr gerät, sorgt für Spannung auf den verbleibenden Etappen. Nach dem vierten Erfolg bei der Tour de France strebt der Brite bei seiner sechsten Vuelta-Teilnahme erstmals den Gesamterfolg in Spanien an.

Bei vorangegangenen zwei Bergwertungen hatte sich am Mittwoch eine Ausreißergruppe um den Italiener Alessandro de Marchi gebildet, zu der auch Denifl gehörte, die zeitweise bis zu acht Minuten Vorsprung herausfuhr. Lennard Kämna vom Team Sunweb trat wegen Knieproblemen zur 17. Etappe nicht mehr an. Tags zuvor hatte der 20-Jährige aus Wedel noch als Achter des Zeitfahrens überzeugt.

dpa/jer