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Cavendish zum Vierten, Kittel beklagt sich

103. Tour de France, 14. Etappe

Cavendish zum Vierten, Kittel beklagt sich

Der schnellste Mann auf der Zielgeraden: Mark Cavendish.

Der schnellste Mann auf der Zielgeraden: Mark Cavendish. Getty Images

Mark Cavendish ist bei den Massenankünften der 103. Tour de France der Alptraum der deutschen Sprinter. Der Ex-Weltmeister aus Großbritannien holte am Samstag seinen vierten diesjährigen Etappensieg und ließ dem Norweger Alexander Kristoff und Weltmeister Peter Sagan auf den folgenden Plätzen nach 208 Kilometern in Villars-Les-Dombes keine Chance. Der geschlagene Marcel Kittel war sauer.

Der Etappenfünfte, Sieger in Limoges, fühlte sich von Cavendish bedrängt und protestierte bei der Überquerung der Ziellinie wild gestikulierend. Tatsächlich war der Brite im Endspurt eine "Welle" gefahren, aber die Jury bestätigte ihn als Sieger.

Kittel schimpfte: "Wir waren beide nebeneinander, er hat mich berührt, ich musste bremsen. Jeder hat gesehen, was passiert ist", sagte der Thüringer. "Das ist die Tour. Das war ein harter Sprint, aber ich war schneller", reagierte Cavendish auf die Vorwürfe.

103. Tour de France

John Degenkolb, der sich auf der 14. Etappe einiges ausgerechnet hatte und endlich seinen ersten Tagessieg wollte, fuhr auf Rang vier. Nach seinem schweren Unfall vom Januar demonstrierte er ansteigende Form und hat weiter die Etappe nach Bern im Fokus. Das Gesamtklassement blieb mit Chris Froome im Gelben Trikot unverändert.

Mit seinem Erfolg im Vogelpark vor den Toren Lyons schraubte Cavendish die Gesamtzahl seiner Tour-Etappenerfolge auf 30. Damit rückt er weiter an den Rekordhalter Eddy Merckx (34) heran.

Dagegen bringt diese Tour André Greipel kein Glück. Der dreimalige deutsche Meister wartete auch an seinem 34. Geburtstag vergeblich auf seinen ersten Etappensieg in diesem Jahr. Im Vorjahr war der Hüne aus Hürth mit vier Siegen der beste Sprinter.

Bora-Argon 18 lanciert Benedetti in Ausreißergruppe

Das Rad-Team Bora-Argon 18 zeigte sich wie bisher an fast allen Tagen sehr aktiv. Der Zweitligist, zum dritten Mal in Serie mit einer Wildcard der Veranstalter im Rennen, sammelte in einer vierköpfigen Ausreißergruppe wieder Fleißpunkte. Das italienische Teammitglied Cesare Benedetti träumte mit drei Mitstreitern vom Etappensieg im Vogelpark am Rande Lyons.

Der Ausreißversuch war nach mehr als 200 Kilometern an der Spitze erst 3300 Meter vor dem Ziel beendet. Die starken Sprinterteams hatte die Spitzengruppe - am Schluss ohne den Amerikaner Alex Howes und Benedetti nur noch zwei Fahrer stark - mit einem ungefährlichen Vorsprung lange "zappeln" lassen und dann eingeholt.

Der beim Zeitfahren zurückgeworfene Kletterspezialist Nairo Quintana, derzeit Vierter mit 2:59 Minuten Rückstand auf Spitzenreiter Froome, hat sich noch nicht aufgegeben. "Uns stehen noch viele Bergetappen bevor. Wenn meine Beine wollen, werde ich in den Alpen attackieren. Noch ist nichts verloren", hatte der zweimalige Tourzweite am Start in Montélimar erklärt.

dpa

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