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Tour 2016: Kittel und Greipel hoffen auf Gelb

Neun Bergetappen - Scharfrichter Mont Ventoux

Tour 2016: Kittel und Greipel hoffen auf Gelb

Tour-Chef Christian Prudhomme am Dienstag bei der Präsentation der Tour de France 2016.

Tour-Chef Christian Prudhomme am Dienstag bei der Präsentation der Tour de France 2016. Getty Images

Bevor das größte Radrennen der Welt aber womöglich nach Deutschland zurückkehrt, wartet auf Greipel und Co. eine anspruchsvolle Tour 2016 mit vier Bergankünften, darunter der Anstieg zum berüchtigten Mont Ventoux am Nationalfeiertag, sowie zwei Einzelzeitfahren. Der Startschuss fällt am 2. Juli auf der Atlantikinsel Le-Mont-Saint-Michel, das Finale steigt traditionsgemäß drei Wochen später auf den Champs Elysees. Dazwischen warten 3519 Kilometer auf die Fahrer.

Denn die deutschen Sprintasse können zu Beginn auf das Gelbe Trikot hoffen, die Auftaktetappe am 2. Juli über 188 Kilometer von der berühmten Klosterabtei Mont-Saint-Michel zum Utah Beach weist keinerlei nennenswerte Schwierigkeiten auf. "Die erste Etappe ist wieder eine Chance für die Sprinter. Ein Tagessieg und das Gelbe Trikot sind das klare Ziel", sagte Greipel. Der 33-jährige konnte in diesem Sommer Vorjahr gleich vier Etappen für sich entscheiden.

Im Gegensatz zu Greipel schaute der dreimalige Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin bei der Vorstellung der Route weniger glücklich drein. Zwar wird seiner Spezialdisziplin wieder mehr Beachtung geschenkt - aber nur auf den ersten Blick. "Das ist eine schwere Tour de France mit wenigen reinen Zeitfahr-Kilometern, die mir mehr entgegen kommen würden", urteilte Martin. Vor allem der zweite Kampf gegen die Uhr auf der 18. Etappe ist quasi ein Bergzeitfahren.

Froome hat beste Erinnerungen an den Mont Ventoux

Chris Froome

Bereits im Jahr 2013 jubelte Chris Froome auf dem Mont Ventoux. imago

Das dürfte vor allem Vorjahressieger Christopher Froome gefallen, dem das Profil als Alleskönner entgegenkommt. "Das ist eine schöne Strecke. Ein Kurs, der für jeden etwas bereit hält", sagte der Brite, der auch an den Mont Ventoux beste Erinnerungen hat. Schon bei seinem ersten Tour-Erfolg 2013 hatte Froome auf dem Riesen der Provence triumphiert. Weniger gute Erinnerungen hat der Brite an die Bergankunft auf der neunten Etappe in Andorra-Arcalis, wo Jan Ullrich 1997 ins Gelbe Trikot gestürmt war. Froome hatte in diesem Jahr bei der Spanien-Rundfahrt im Bergstaat mehr als sieben Minuten verloren.

Vor den Bergen werden aber die Sprinter zum Zug kommen. Gleich zum Auftakt winkt ein Massensprint auf dem Weg von Le-Mont-Saint-Michel nach Utah Beach. "Ich freue mich, dass die erste Etappe eine Chance für die Sprinter ist", sagte Greipel. Auch sein deutscher Rivale Marcel Kittel dürfte die Auftaktetappe wieder im Blick haben. Schon 2013 und 2014 war Kittel, der in diesem Jahr nach krankheitsbedingten Rückschlägen fehlte, mit Auftaktsiegen ins Gelbe Trikot gesprintet. Ohnehin ist das Rennen im nächsten Jahr wieder sprinterfreundlicher, nachdem 2015 in der ersten Woche eher die Klassikerspezialisten gefragt waren. Greipel sieht auf den ersten Blick "fünf, sechs Chancen für die Sprinter".

Entgegen dem Uhrzeigersinn geht es bei der Tour 2016 erst in die Pyrenäen, die Entscheidung wird dann in den Alpen fallen. Dabei macht das Rennen auch ein Gastspiel in der Schweiz, wo Etappen in Bern und Finhaut-Emosson enden. Insgesamt warten 28 schwere Anstiege auf die Fahrer.

Tour 2017 in Deutschland? "Warum nicht?"

Und 2017 ist dann womöglich Deutschland als Tour-Gastgeber am Zug. "Warum nicht?", sagte Tourchef Christian Prudhomme und betonte: "Deutschland ist ein sehr wichtiges Land in Europa. Es gibt viel Enthusiasmus. Wir arbeiten an einer Rückkehr nach Deutschland mit mehreren verschiedenen Städten zusammen, und ich hoffe, dass sich das konkretisiert." Sportlich haben Greipel und Co. mit 19 Etappensiegen in drei Jahren jedenfalls viel Werbung betrieben.

dpa

Der Etappenplan der Tour 2016

Datum Etappe Start Ziel Länge
Sa. 02.07. 1. Etappe Le-Mont-Saint-Michel Utah Beach (188 km)
So. 03.07. 2. Etappe Saint-Lô Cherbourg-Octeville (182 km)
Mo. 04.07. 3. Etappe Granville Angers (222 km)
Di. 05.07. 4. Etappe Saumur Limoges (232 km)
Mi. 06.07. 5. Etappe Limoges Le-Lioran (216 km)
Do. 07.07. 6. Etappe Arpajon-sur-Cère Montauban (187 km)
Fr. 08.07. 7. Etappe L'Isle-Jourdain Lac de Payolle (162 km)
Sa. 09.07.: 8. Etappe Pau Bagnères-de-Louchon (183 km)
So. 10.07. 9. Etappe Vielha Val d'Aran Andorra-Arcalis (184 km)
Mo. 11.07. Ruhetag
Di. 12.07. 10. Etappe Escaldes-Engordany Revel (198 km)
Mi. 13.07. 11. Etappe Carcassonne Montpellier (164 km)
Do. 14.07. 12. Etappe Montpellier Mont Ventoux (185 km)
Fr. 15.07. 13. Etappe Bourg-Saint-Andéol La Caverne du Pont-d'Ac (37 km)
Sa. 16.07. 14. Etappe Montélimar Villars-les-Dombes (208 km)
So. 17.07. 15. Etappe Bourg-en-Bresse Culoz (159 km)
Mo. 18.07. 16. Etappe Moirans-en-Montage Bern (CH) (206 km)
Di. 19.07. Ruhetag
Mi. 20.07. 17. Etappe Bern Finhaut-Emosson (CH) (184 km)
Do. 21.07. 18. Etappe Sallanches Megeve (17 km)
Fr. 22.07. 19. Etappe Albertville St.-Gervais-Mont-Blanc (146 km)
Sa. 23.07. 20. Etappe Megeve Morzine (146 km)
So. 24.07. 21. Etappe Chantilly Paris (113 km)

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