Olympia

Frenzel holt Gold in der Nordischen Kombination

Olympische Winterspiele 2018

Frenzel holt Gold in der Nordischen Kombination

Eric Frenzel holte in Pyeongchang Gold in der Nordischen Kombination.

Eric Frenzel holte in Pyeongchang Gold in der Nordischen Kombination. Getty Images

Beim Wind-Chaos von Pyeongchang hat sich Eric Frenzel pünktlich zu den Olympischen Winterspielen eindrucksvoll zurückgemeldet. Nach einer verkorksten Saison stürmte der Sotschi-Olympiasieger zur Goldmedaille in der Nordischen Kombination und besserte seine beachtliche Erfolgsbilanz weiter auf. Frenzel siegte am Mittwoch nach dem Springen von der Normalschanze und dem 10-Kilometer-Langlauf vor dem Japaner Akito Watabe und dem Österreicher Lukas Klapfer. Damit holte sich Deutschlands Fahnenträger bei der Eröffnungsfeier seine insgesamt vierte Olympia-Medaille.

Die Entscheidung fiel auf dem letzten Kilometer, als Frenzel im Alpensia Nordic Park aus einer vierköpfigen Spitzengruppe attackierte und unwiderstehlich zu Gold fuhr. Nach einer Saison mit vielen Misserfolgen und Zweifeln hatte an eine Medaille des 29-Jährigen aus Oberwiesenthal kaum einer geglaubt. Nur einen Einzel-Weltcup hatte Frenzel in dieser Saison gewonnen. Viel zu wenig für den Erfolgsgaranten, der jeweils fünfmal Weltmeister und Gesamtweltcupsieger wurde.

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Doch in Pyeongchang war er wieder ganz der Alte. Schon beim Springen brachte er sich mit Platz fünf in eine hervorragende Ausgangsposition. Ausgerechnet das Springen, seinem großen Problembereich in dieser Saison. Fieberhaft hatte er in den letzten Wochen nach den Ursachen gesucht - und gefunden. Er fand sie in verklebten Muskelgruppen, die ihn in der Anfahrtshocke behinderten, und im Materialbereich. In Pyeongchang reichte es zu einem guten Satz auf 106,5 Meter, womit er nur 36 Sekunden Rückstand auf den besten Springer Franz-Josef Rehrl aus Österreich besaß.

Gefährlich war es nicht, aber es war halt Lotterie.

Bundestrainer Hermann Weinbuch zum Springen bei wechselndem Wind

Andere Medaillenanwärter hatten weniger Glück mit dem Wind. Vierfach-Weltmeister Johannes Rydzek etwa, der nach Platz elf im Springen vor einer kaum zu bewältigenden Aufgabe stand. Oder Teamkollege Fabian Rießle und der Norweger Jan Schmid, die bei wechselnden Winden überhaupt keine Chance hatten, in die Spitze zu springen. "Gefährlich war es nicht, aber es war halt Lotterie. Letztendlich hat der Wind entschieden, wer die Möglichkeit hat, eine Medaille zu gewinnen oder nicht", sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch. Immerhin kam Frenzel durch und bescherte Weinbuch die 45. Medaille bei WM und Olympia.

dpa

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