Aus Sao Paulo berichtet Michael Pfeifer
Die ohnehin für ihre Athletik bekannten Afrikaner garnieren ihre resolute Zweikampfführung auch mit technischen und taktischen Qualitäten. "Sie suchen das Eins-gegen-eins, schalten schnell um und sind offensivstark", fasst Hrubesch zusammen. "Nigeria spielt selbstbewusst und lebt von seiner Mentalität", so der Trainer. All das gilt es zu wissen. Und sich darauf einzustellen.
"Wir wollen das Spiel bestimmen."
Deshalb das eigene, zuletzt so harmonische und erfolgreiche Spiel zu verändern, dazu sieht der 65-Jährige keinen Anlass. "Wir wollen das Spiel bestimmen. Unsere Mannschaft hat sich über die letzten Spiele sehr gut entwickelt. Auf dieser Leistung wollen wir aufbauen." Auch personell kann Hrubesch alle 15 verbliebenen Feldspieler voll belasten, auch die leichte Blessur an Lars Benders Knöchel hat sich nicht als schwerwiegend erwiesen. "Größere Blessuren aus dem Spiel gegen Portugal haben wir glücklicherweise nicht. Alle Spieler sind fit und einsatzbereit."
"Diese Mannschaft macht einfach Spaß"
Nach dem holprigen Anlauf ins Turnier will die deutsche Mannschaft, die zuletzt beim 4:0 gegen Portugal so richtig ins Rollen kam, diesen Schwung nutzen, um auch ins Finale am Samstag in Rio de Janeiro einzuziehen. "Von Anfang an war es unser Ziel, eine Medaille nach Deutschland zu holen", versichert Hrubesch, "mit einem Sieg gegen Nigeria hätten wir dieses Ziel erreicht." Von seiner Truppe, die allen Schwierigkeiten trotzt und sich für Olympia begeistert, ist Hrubesch begeistert: "Die Spieler haben ihren tollen Charakter gezeigt, der Wille ist groß, die Motivation in jedem Training spürbar. Diese Mannschaft macht einfach Spaß." An ein mögliches Traumfinale gegen Gastgeber Brasilien mag Hrubesch noch keine Worte verlieren: "Jetzt über ein Finale zu sprechen, macht keinen Sinn. Vor uns liegen 90 schwere Minuten. Unser Fokus liegt auf dem Halbfinale. Wir wollen dieses Spiel gewinnen!"
