Olympia

Djokovic: "Eine der bittersten Niederlagen"

Del Potro steht im Achtelfinale

Djokovic: "Eine der bittersten Niederlagen"

Tiefenttäuscht und tieftraurig: Novak Djokovic.

Tiefenttäuscht und tieftraurig: Novak Djokovic. Getty Images

Der Goldtraum ist geplatzt! Novak Djokovic wollte sich nach seinem Schock-K.-o. in der Mixed Zone der Weltpresse stellen, doch die Gefühle übermannten ihn erneut. Der zwölfmalige Grand-Slam-Gewinner eilte tränenüberströmt davon - ehe er 15 Minuten später mit belegter Stimme zugab: "Die Wunde ist noch ganz frisch. Das war eine der bittersten Niederlagen meiner Karriere. Ich bin traurig, denn Olympische Spiele sind immer etwas Besonderes."

Bereits beim Abgang aus dem Tollhaus von Rio hatte Djokovic bitterlich geweint - und zuvor seinem Gegenüber del Potro mit einer Umarmung und vielen Worten größtmöglichen Respekt gezollt . Tief saß der Stachel nach dem 6:7 (4:7) und 6:7 (2:7) des topgesetzten Serben gegen den groß aufspielenden Argentinier, der vor allem mit krachenden Vorhänden zuschlug und keinen einzigen (!) Break-Ball erlaubte.

Djokovics Trainer Boris Becker beobachtete das bittere Aus seines Schützlings entgeistert aus der Box. In eine weiße Jacke des serbischen Teams gehüllt, versuchte Becker mit Gesten immer wieder, den zeitweise wie ein angeschlagener Boxer wirkenden Djokovic aufzumuntern - ohne Erfolg.

Del Potro steht im Achtelfinale

Juan Martin del Potro und Novak Djokovic

Zwei große Sportler nach einem gigantischen Tennismatch: Juan Martin del Potro und Novak Djokovic. Getty Images

Bereits Anfang Juli war die Nummer eins der Welt in der dritten Runde von Wimbledon sensationell an Nobody Sam Querrey (USA) gescheitert. Es schien, als habe das Gerede vom möglichen Golden Slam im Jahr 2016 nach der Erfolgen bei den Australien und French Open Djokovic gelähmt. Der lange Zeit als fast unschlagbar geltende "Djoker" ist spätestens in Brasilien wieder menschlich geworden. Dennoch wurde ihm von den Fans auf den Rängen Applaus zuteil, was "Nole" tief berührte: "Solch eine Atmosphäre habe ich nur wenige Male erlebt. Es hat sich angefühlt, als ob ich in meinem Land wäre, als wäre ich Brasilianer. Schade nur, dass ich es nicht in den dritten Satz geschafft habe."

Del Potro, der einen Tag später durch ein 6:3, 1:6, 6:3 etwas mühevoll gegen Joao Sousa (Portugal) das Achtelfinale erreichte, war nach dem denkwürdigen Schlagabtausch ebenfalls emotional geworden. "Es war einer meiner größten Siege", sagte der 1,98-m-Hüne, er verriet: "Ich habe versucht, meine Vorhand so hart wie möglich zu schlagen. Ich bin einfach nur glücklich."

"Delpo" ist nach drei Handgelenks-Operationen derzeit nur die Nummer 145 der Welt, hatte zuvor (u.a. US-Open-Sieg 2009) aber zur Weltelite um Rafael Nadal, Roger Federer und Djokovic im Tennis-Zirkus gezählt. Vor vier Jahren sicherte er sich in London die Bronzemedaille.

mag

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