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NFL, Week 11, Thursday Night: Vier Mächtige Killer B's in Pittsburgh - Tennessee Titans ohne Auftrag

NFL, Week 11, Thursday Night: Mariotas Titans chancenlos

Vier mächtige Killer B's in Pittsburgh

Vier Touchdown-Pässe! Ben Roethlisbeger (re., neben Martavis Bryant) zeigte gegen die Titans alte Klasse.

Vier Touchdown-Pässe! Ben Roethlisbeger (re., neben Martavis Bryant) zeigte gegen die Titans alte Klasse. Getty Images

B1: Big Ben rockt die Show

"Vielleicht habe ich es nicht mehr drauf. Ich spiele nicht gut genug" , hatte Pittsburghs Quarterback Ben Roethlisberger nach seiner katastrophalen Vorstellung in Week 5 beim 9:30 gegen die Jacksonville Jaguars gesagt - und damit Rücktrittsgedanken am Ende dieser Saison befeuert. In der Tat hatte der zweimalige Super-Bowl-Champion (2005/06 und 2008/09) zuletzt nicht mehr ganz so aufmerksam und zielsicher gewirkt - wenngleich die Werte des 35-Jährigen nie schlecht waren (über 2000 Yards, 61 Prozent Passquote).

Außerdem hatten die Steelers auch mit teils durchschnittlichen Leistungen von "Big Ben" souverän Platz eins in der NFC North übernommen und diesen Rang untermauert. Und dass es der Routinier immer noch voll drauf hat, zeigte sich beim deutlichen 40:17 im Thursday Night Game gegen die Tennessee Titans um Heisman-Trophy-Winner (2014) Marcus Mariota (drittes NFL-Jahr, 306 Yards, ein Touchdown-Pass, ein Touchdown-Rush), der sich an diesem Abend einer starken Abwehr gegenübersah und sich vier Interceptions leistete.

Roethlisberger dagegen blieb gänzlich ohne Fehler, kam auf 30 angekommene Zuspiele, 299 Yards und stolze vier TDs. Interception? Fehlanzeige! Doch nicht nur das: Der bullige Spielmacher erinnerte mit seinem Spiel an alte Tage: "Big Ben" steckte Hits ein (drei "Sacks" darunter), brachte in diesen chaotischen Lagen aber trotzdem einige Pässe an den Mann und wurde von der eigenen Anhängerschaft im heimischen Heinz Field lautstark gefeiert.

Auch das statistische Zahlenwerk rund um dieses Spiel, in dem das glorreiche NFL-Franchise (sechs Meisterschaften) oft mit der No-Huddle-Offense agierte, liest sich beeindruckend: Roethlisberger stellte seine Bilanz bei NFL-Primetime-Spielen auf 19:3, wobei allein seine Thursday-Night-Football-Bilanz fortan bei 6:0 liegt. Und das, obwohl der Quarterback diese Donnerstagspiele zuletzt selbst kritisiert hatte ("Das ist miserabel, fürchterlich"). Gut, dass nach dem fünften Sieg in Folge gleich noch weitere drei Primetime-Partien am Stück anstehen (Sunday Night gegen Green Bay, Monday Night in Cincinnati, Sunday Night gegen Baltimore).

Darauf kann sich auch Trainer Mike Tomlin (45) freuen, der zudem mit diesem Erfolgserlebnis seine elfte Saison in Folge (!) ohne negative Bilanz abschließen wird. "Meine Jungs haben richtig viele Big Plays gelandet - und somit einen notwendigen Sieg zu Beginn dieser Woche eingefahren. Das dürfen sie jetzt auch genießen, bis es eben weitergeht und wir uns vollends auf die neuen Aufgaben konzentrieren", so Tomlin.

B2: Brown nimmt den Helm zu Hilfe

Eine solch herausragende Leistung war für "Big Ben" derweil natürlich nur mit der Hilfe seiner Vorderleute in der Offensive Line und vor allem durch die Anspielstationen möglich. Eine davon: Antonio Brown - für viele Experten aktuell der beste Wide Receiver in der NFL. Warum? Das zeigte der 29-Jährige an diesem Abend aufs Neue: Der extrovertierte Athlet, der seine Touchdowns gerne mit außergewöhnlichen Jubelarien feiert, wuchs erneut über sich hinaus. Brown verbuchte beim Blowout-Win gegen Tennessee phänomenale 144 Receiving Yards und verzeichnete obendrein zum zweiten Mal in seiner Karriere drei TDs.

Antonio Brown (re. Logan Ryan)

Football-Ei oder Telefon? Antonio Brown in unorthodoxer Pose. Getty Images

Beim ersten Score profitierte Brown von einem Free Play, sodass er einfach bis in die Endzone lief und schließlich einen 41-Yard-Pass von Roethlisberger stark fing. Es folgte zum zwischenzeitlichen 23:14 ein Touchdown-Catch über fünf Yards, ehe der Star die 60.703 Zuschauer und die vielen Fans vor den Bildschirmen zum Staunen brachte: Der Receiver stieg bei einem Wurf seines Quarterbacks rechts in der Endzone hoch, stand nicht ganz ideal zum Ball und fing das Ei schließlich mit seiner rechten Hand und der rechten Helmseite. Ein wahrlich großartiger Catch an einem wahrlich großartigen Abend.

B3: Bell hilft überall

Fehlt im klassischen Steelers-Trio, den sogenannten Killer B’s, noch der Star-Läufer: Running Back Le'Veon Bell. Der 25-Jährige zog mit seinen gewohnt verzögerten wie gleichermaßen gefürchteten Rushes immer wieder die Defense der Titans nach vorne, ermöglichte somit leichtere Catches der Passempfänger-Abteilung, avancierte zuweilen als Blocker und strich selbst starke 46 Rushing Yards sowie 57 Receiving Yards (kein TD) ein.

B4: Boswell reiht sich sein

Mit Kicker Chris Boswell reihte sich zu guter Letzt auch ein viertes B in den gelungenen Auftritt der Steelers ein. Der 26-Jährige, der seit 2015 in Pittsburgh die Schuhe schnürt, verwandelte alle vier versuchten Field Goals (41, 28, 50 sowie 26 Yards) und verbesserte seine Bilanz damit auf 24 Treffer bei 27 Attempts (ein vergebener Extrapunkt).

Ergebnisse, Week 11

Thursday Night, 16. November (Ortszeit)

Pittsburgh - Tennessee 40:17

Sonntag, 19. November

Miami - Tampa Bay
Chicago - Detroit
Green Bay - Baltimore
Cleveland - Jacksonville
Houston - Arizona
Minnesota - Los Angeles Rams
New Orleans - Washington
New York Giants - Kansas City
Los Angeles Chargers - Buffalo
Denver - Cincinnati
Oakland - New England

Sunday Night

Dallas - Philadelphia

Monday Night, 20. November

Seattle - Atlanta

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