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Drama in Foxborough und Detroit, Kurioses in Chicago - NFL, Week 3: Philadelphia feiert seinen Kicker - Jags furios

NFL, Week 3: Philadelphia feiert seinen Kicker - Jags furios

Drama in Foxborough und Detroit, Kurioses in Chicago

Tragische Figur in Week 3: Marcus Cooper.

Tragische Figur in Week 3: Marcus Cooper. Getty Images

Seit Monaten wird in den Vereinigten Staaten über Football-Spieler diskutiert, die vor Beginn einer Partie während der Nationalhymne auf die Knie gehen. An diesem Wochenende nahmen die Diskussionen noch einmal an Fahrt auf. Der Grund: Eine Reihe von Tweets von US-Präsident Trump, der die NFL-Besitzer sogar aufforderte, ihre Spieler schlichtweg zu entlassen, sollten sie der "US-Fahne nicht den nötigen Respekt" entgegenbringen.

Daraufhin nahm die Anzahl der knieenden Spieler (auf allen Schauplätzen) spürbar zu, die Pittsburgh Steelers blieben während der obligatorischen US-Hymne dem Feld sogar gänzlich fern und drückten dadurch ihren Unmut aus. Einzig Left Tackle Alejandro Villanueva (ein US-Army-Veteran) stand außerhalb des Tunnels mit der Hand auf der Brust.

Coopers Blackout bleibt am Ende folgenlos

Die Mannschaft von "Big Ben" Roethlisberger verlor bei den Chicago Bears mit 17:23 nach Verlängerung. Der Underdog aus Chicago hatte es Pittsburgh vom Kickoff weg schwergemacht und Bears-QB Mike Glennon konnte sich vor allem auf das Laufspiel verlassen: Jordan Howard spulte 138 Yards ab und verzeichnete zwei Touchdowns, darunter auch den entscheidenden in der Overtime.

Für die spektakulärste Aktion aber sorgte Teamkollege Marcus Cooper beim Spielstand von 14:7 für Chicago. Der Cornerback sammelte in den Schlusssekunden des zweiten Viertels ein geblocktes Fieldgoal auf und sprintete über den gesamten Platz. Aus unerklärlichen Gründen stoppte Cooper jedoch wenige Zentimeter vor der Endzone. Die zurückgeeilten Steelers-Spieler konnten ihm irgendwie noch das "Ei" aus den Händen schlagen und dadurch einen sichergeglaubten Bears-Touchdown verhindern.

Brady findet Cooks zum Sieg - Falcons gewinnen nach Videokontrolle

Noch nie hatten die New England Patriots in der Ära von Besitzer Robert Kraft zwei Heimspiele in Folge verloren. Gegen die Houston Texans wäre dies fast eingetreten, denn die Texaner verlangten den Pats so einiges ab. Angeführt von Rookie-QB Deshaun Watson drehte Houston im dritten und vierten Viertel einen 20:28-Rückstand in einen 33:28-Vorsprung. Das Problem: Nach Ka'imi Fairbairns 36-Yard-Fieldgoal blieben Tom Brady noch fast zweieinhalb Minuten, um den Ball in die Texans-Endzone zu transportieren.

Und der legendäre Patriots-Spielmacher schaffte genau dies: Obwohl Brady zwischendurch noch einmal gesacked wurde und es 3rd & 18 an der eigenen 48-Yard-Linie hieß, landete der Ball zwei Plays später in der Endzone. Erst vervollständigte Brady einen Pass zu Danny Amendola für 27 Yards, ehe er ein genau getimetes Zuspiel zu Brandin Cooks im Finishbereich anbrachte. Houston hatte noch 23 Sekunden Zeit, schaffte es aber nicht mehr, den 33:36-Rückstand zu egalisieren.

Auch New Englands letztjähriger Super-Bowl-Gegner war in ein hochdramatisches Finish verwickelt. Beim Gastspiel in Detroit hatten die Atlanta Falcons zunächst - vergleichbar zum Meisterschaftsendspiel im Februar - über weite Strecken geführt. Mit einem 30:26-Vorsprung ging es in den letzten Drive der Lions, die sich Stück für Stück der gegnerischen Endzone näherten. Acht Sekunden vor Schluss, so schien es, fand Detroits QB Matthew Stafford seinen Receiver Golden Tate für einen Touchdown zum Sieg.

Doch die Referees überprüften den Spielzug noch einmal und entschieden, dass Tate kurz vor dem überqueren der Goalline schon am Boden war - kein Touchdown! Da sich diese Aktion mitten im Feld abgespielt hatte, wurden zusätzlich noch zehn Sekunden von der Spieluhr abgezogen ("10-Second Runoff") und das Spiel war beendet.

Elliotts Fieldgoal aus 61 Yards

Wurde auf Händen getragen: Jake Elliott.

Wurde auf Händen getragen: Jake Elliott. Getty Images

Ähnlich spektakulär endete auch das Spiel der Philadelphia Eagles gegen den Divisionsrivalen New York Giants, mit schlechterem Ende für das Team aus dem "Big Apple", das weiterhin auf den ersten Saisonsieg warten muss. Mit auslaufender Uhr machte Philadelphias Kicker Jake Elliott mit einem erfolgreichen Fieldgoal aus sage und schreibe 61 Yards den 27:24-Sieg der Eagles perfekt.

Dadurch waren letzten Endes auch die drei Touchdown-Pässe von Giants-QB Eli Manning wertlos. Der Spielmacher hatte zu Beginn des Schlussviertels innerhalb von fünfeinhalb Spielminuten dreimal den Ball in die Endzone geworfen und dadurch New York auf eine erfolgreiche Dienstreise hoffen lassen. Zwei dieser TDs kamen zu Odell Beckham Jr., doch Philadelphias Elliott war das letzte Wort vorbehalten. Denn bereits 51 Sekunden vor dem 61-Yard-Kracher hatte der Kicker den Spielstand aus 46 Yards ausgeglichen (24:24).

London Games: Jaguars watschen Ravens ab

Weitaus weniger dramatisch war das Spiel Jacksonville Jaguars gegen die Baltimore Ravens in London. Denn die Jags sorgten in der englischen Hauptstadt für einen wahren Paukenschlag und besiegten die Ravens mit 44:7. Von Beginn an war Jacksonville die dominierende Mannschaft, die deutlich mehr Yards (410 zu 186), Ballbesitzzeiten (34 zu 26 Minuten) und First Downs (24 zu 12) hatten. Zum Mann des Tages avancierte Marcedes Lewis, der seinem ersten Catch der Saison auch gleich drei Touchdowns folgen ließ.

Baltimore hingegen wirkte bei seinem ersten Übersee-Auftritt wie ausgewechselt. Die Offensive Line schaffte es nicht, Quarterback Joe Flacco (28 Passing Yards, zwei Int.) ausreichend Zeit zu verschaffen und auch die ansonsten so starke Defensive, die an den ersten beiden Spieltagen zehn Turnovers produziert hatte, konnte zu keiner Zeit an die Leistungen aus Week 1 und 2 anknüpfen. So stand am Ende die zweithöchste Niederlage der Franchise-Geschichte zu Buche.

Sunday Summary: Was sonst noch geschah...

Carolina Panthers - New Orleans Saints 13:34
New Orleans knackte am Sonntag die bis dato beste Defense der Liga und schenkte den Panthers 34 Punkte ein. Umgekehrt machte die Abwehr der Saints einen herausragenden Job gegen Cam Newton, der drei Interceptions sowie vier Sacks hinnehmen musste.

Buffalo Bills - Denver Broncos 26:16
Obwohl Buffalos Top-Running-Back LeSean McCoy nur auf 48 Yards kam, besiegten die Bills die Broncos. Bei Denver fiel Abwehr-Ass Von Miller lediglich mit einer unfairen Geste in Richtung Buffalos Quarterback Tyrod Taylor auf: Der Linebacker reichte seinem am Boden liegenden Gegenspieler zunächst die Hand, doch statt ihm beim Aufstehen zu helfen, zog er in letzter Sekunde seine Hand wieder weg und verspottete Taylor damit.

Ergebnisse, Week 3

Thursday Night, 21. September (Ortszeit)

San Francisco - L.A. Rams 39:41

Sonntag, 24. September

Jacksonville - Baltimore 44:7
Buffalo - Denver 26:16
Carolina - New Orleans 13:34
Chicago - Pittsburgh 23:17 (OT)
Detroit - Atlanta 26:30
Indianapolis - Cleveland 31:28
Minnesota - Tampa Bay 34:17
New England - Houston 36:33
New York Jets - Miami 20:6
Philadelphia - New York Giants 27:24
Tennessee - Seattle
Green Bay - Cincinnati
Los Angeles Chargers - Kansas City

Sunday Night

Washington - Oakland

Monday Night, 25. September

Arizona - Dallas

ssc