Die Partie zwischen den Dallas Cowboys (8:7) und den Seattle Seahawks (9:6) stand unter dem Motto "Alles oder Nichts". Denn: Nur der Gewinner würde noch Chancen auf eine Play-off-Teilnahme haben.
Da passte es den Cowboys gut, dass sie gegen die Seahawks wieder auf Running Back Ezekiel Elliott zurückgreifen durften. Zur Erinnerung: "Zeke" war wegen häuslicher Gewalt für die vergangenen sechs Spiele gesperrt gewesen. Trotz seiner 97 Rushing- sowie 21 Receiving-Yards war Elliotts Rückkehr gegen die Seahawks nicht von Erfolg gekrönt. Die Cowboys verloren im eigenen Stadion mit 12:21. Ballverluste und Ungenauigkeiten waren das große Problem der Texaner: Quarterback Dak Prescott unterliefen zwei Interceptions, Wide Receiver Dez Bryant leistete sich einen Fumble, der gesamten Offense glückte kein einziger TD und Kicker Dan Bailey schoss bei zwei seiner sechs Versuche neben die gelben Stangen.
National Football League - Woche 16
Wilson und die Hawks erholten sich dagegen von ihrer 7:42-Heimpleite gegen die L.A. Rams aus der Vorwoche. Obwohl dem Spielmacher nur 93 Pass-Yards glückten (Karriere-Low) und Seattle nur 136 Total Yards (Dallas: 283) hatte, gewann das Team von der Westküste und hielt damit den Play-off-Traum am Leben. Dafür braucht es in Week 17 einen Sieg gegen die Arizona Cardinals sowie eine Niederlage der Atlanta Falcons gegen die Carolina Panthers.
NFC South: Saints und Panthers dabei
Bleiben wir in die NFC South. In dieser Staffel haben sich die Saints und Panthers (beide 11:4) ihr Postseason-Ticket gesichert. New Orleans gewann sein Heimspiel gegen die Falcons mit 23:13. Quarterback Drew Brees warf für 239 Yards, brachte insgesamt 75 Prozent seiner Pässe an den Mann und knackte nach Peyton Manning und Brett Favre obendrein noch die Marke von 70.000 Karriere-Passing-Yards.
Dramatischer verlief die Schlussphase in Charlotte, wo Carolina in den Schlussminuten einen 15:19-Rückstand wettmachen musste. Cam Newton übernahm an dieser Stelle und führte sein Team nicht nur an, sondern auch in die Endzone: 35 Sekunden vor dem Spielende flutschte Newton der Ball beim Snap noch aus den Händen, doch der ehemalige MVP war am handlungsschnellsten, schnappte sich das Leder und überquerte im Getümmel die Goalline zum Touchdown.
Hatte letztlich gut lachen: Panthers-Star Cam Newton. Getty Images
Da die Saints den Tie-Breaker (direkter Vergleich) für sich entschieden haben, genügt New Orleans am abschließenden Spieltag ein Sieg in Tampa Bay zum Divisionstitel. Carolina muss auf einen Ausrutscher hoffen und gleichzeitig die Falcons besiegen. Atlanta hat eine Play-off-Teilnahme mit einem Erfolg noch in der eigenen Hand, sodass am Ende sogar drei Teams aus der NFC South in die K.-o.-Runde einziehen könnten. Die Detroit Lions haben beim 17:26 in Cincinnati ihre letzten Hoffnungen verspielt.
NFC West: Erster Rams-Titel seit 2003
In der NFC West sind die Würfel gefallen. Die Los Angeles Rams (11:4) haben sich durch das 27:23 bei den Tennessee Titans den ersten Divisionstitel seit 2003 gesichert. Jared Goff leistete sich mit 301 Pass-Yards und vier Touchdowns (keine Interception) eine beeindruckende wie fehlerfreie Vorstellung. Dazu zeigte auch Running Back Todd Gurley, warum er als einer der Geheimfavoriten auf den MVP-Titel gilt: Der 23-Jährige spulte 118 Rushing- und 158 Receiving-Yards (2 TDs) ab.
Die Titans (8:7) verloren derweil ihr drittes Spiel in Folge und drohen die Play-offs auch in diesem Jahr zu verpassen. Nachdem die Baltimore Ravens (9:6) schon am Samstag durch einen Erfolg gegen die Indianapolis Colts vorbeigezogen waren, liegt Tennessee eine Woche vor dem Saisonende gerade noch auf einem Wildcard-Platz der AFC. Doch mit den Los Angeles Chargers und Buffalo Bills liegen gleich zwei Team gleichauf mit den Titans.
Gronks süßes Rachegefühl
Ein spielentscheidender Faktor: Rob Gronkowski. Getty Images
Während die Chargers durch einen Sieg bei den New York Jets mit den Titans gleichzogen, verlor auch Buffalo sein Gastspiel bei den New England Patriots. Neben Tom Brady war auch Rob Gronkowski der spielentscheidende Faktor: "Gronk" gelangen gegen das Team aus seiner Heimat 67 Yards und ein TD. "Es ist natürlich cool, wenn dein Heimatteam dich im Draft zweimal nicht zieht. Das behält man in Erinnerung. Ganz ehrlich, ich denke jedes Mal daran, wenn wir gegen sie spielen", so der bullige Tight End.
Für die Bills geht es in Week 17 bei den Miami Dolphins darum, nach 17 Jahren endlich wieder einmal die Play-offs zu erreichen. Ein Sieg in Florida ist Pflicht, ansonsten verlängert sich die längste Dürreperiode im gesamten US-Profi-Sport (NFL, NBA, MLB, NHL) um ein weiteres Jahr. Ganz anders ist die Situation bei den Patriots: Diese haben in den vergangenen acht Jahren immer mindestens zwölf Siege eingefahren und damit einen neuen NFL-Rekord aufgestellt.
AFC South: Jags sind trotz Niederlage durch
Zwar konnten sich die Jacksonville Jaguars nach der Titans-Niederlage noch über den Titel in der AFC South freuen, aber anschließend hatte das Team aus Florida nur noch wenig zu lachen. Bei Jimmy Garoppolo und den San Francisco 49ers setzte es eine 33:44-Niederlage für die beste Defense der NFL.
Das Duell der Quarterbacks ging ganz klar an Garoppolo (21/30, 242 Yds., zwei TD-Pässe, ein TD), der mit seinem neuen Team den vierten Sieg in Folge feierte. Jacksonvilles Blake Bortles warf zwar für 382 Yards, aber ihm unterliefen eben auch drei kostspielige Interceptions. In den drei Dezember-Wochen zuvor hatte sich der immer wieder in der Kritik stehende Bortles keine einzige geleistet.
Ergebnisse, Week 16
Samstag, 23. Dezember (Ortszeit)
Baltimore - Indianapolis 23:16
Green Bay - Minnesota 0:13
Sonntag, 24. Dezember
Carolina - Tampa Bay 22:19
Chicago - Cleveland 20:3
Cincinnati - Detroit 26:17
Kansas City - Miami 29:13
New England - Buffalo 37:16
New Orleans - Atlanta 23:13
New York Jets - Los Angeles Chargers 7:14
Tennessee - Los Angeles Rams 23:27
Washington - Denver 27:11
San Francisco - Jacksonville 44:33
Arizona - New York Giants 23:0
Dallas - Seattle 12:21
Montag, 25. Dezember
Houston - Pittsburgh
Monday Night
Philadelphia - Oakland
