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"Big Ben" am Boden: Staunen und Entsetzen in Pittsburgh - NFL, Week 15, Sunday: Seattle bekommt gewaltig auf die Mütze

NFL, Week 15, Sunday: Seattle bekommt gewaltig auf die Mütze

"Big Ben" am Boden: Staunen und Entsetzen in Pittsburgh

Enttäuscht: Ben Roethlisberger.

Enttäuscht: Ben Roethlisberger. Getty Images

Brady, Roethlisberger & Co.: Schaulaufen der Stars

Mehr Spannung geht wirklich nicht: Beim Showdown zwischen Pittsburgh und New England ging es um den aktuellen Number-One-Seed in der American Football Conference, um das bis dato noch nicht gesicherte Play-off-Ticket für die Patriots sowie um eine erste Kampfansage - schließlich könnten sich die beiden Schwergewichte im Januar wieder im AFC-Finale gegenüber stehen und den AFC-Teilnehmer für Super Bowl LII ausfechten.

National Football League - Woche 15
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Sollte es tatsächlich soweit kommen, ein jeder Football-Fan dürfte sich auf eine Wiederholung dieses Duells mächtig freuen. Denn an diesem Sonntagabend beim knappen 27:24-Sieg von New England, das sich damit vorzeitig mit 11:3 für die Endrunde qualifiziert hat und zudem zum war wirklich alles geboten: Führungswechsel, späte Monster-Drives, grandiose Catches, ein vermeintlicher Touchdown sowie ein großer Fehler.

Doch der Reihe nach: Zunächst fanden die Patriots dank Rex Burkhead besser ins Spiel, der Running Back stürmte nach einem 77-Yard-Drive über kurze Distanz zum 7:0 in die Endzone. Im Anschluss aber übernahmen die Steelers unter der gewohnt lautstarken und unter den 68.574 Fans mit reichlich "Terrible Towels" ausgestatteten Kulisse das Kommando: Receiver Martavis Bryant verbuchte zum Beispiel einen unfassbaren One-Handed-Catch sowie die zwischenzeitliche 17:10-Führung, während Star-Läufer Le’Veon Bell (insgesamt mit 117 Rushing Yards und 48 Receiving Yards) das 24:16 einstrich.

"Gronk", JuJu, Jones und "Big Ben": Es wird wild!

Führte sein Team zum Sieg: Tom Brady.

Führte sein Team zum Sieg: Tom Brady. Getty Images

Was dieses Spiel aber ganz spät im vierten Quarter anbot, setzte diesem ohnehin schon grandiosen Duell die Krone auf. Ein Highlight jagte das nächste...
...New Englands Quarterback Tom Brady, der insgesamt auf 298 Yards sowie einen Touchdown kam und sich aber auch die erste Interception nach zuvor 300 Passversuchen erlaubte (die erste Int. gegen Pittsburgh seit Week 3 in 2005), führte sein Team innerhalb von 1:10 Minuten mit fünf Spielzügen und 77 Yards beim Stand von 19:24 zum 27:24.
...Running Back Dion Lewis tütete 56 Sekunden vor Schluss über acht Yards dieses letztlich vorentscheidende 27:24 ein - zusammen mit Tight End Rob Gronkowski, der die anschließende Two-Point-Conversion vollzog. "Gronk", der am vergangenen Montag beim 20:27 in Mimi noch schmerzlich vermisste worden war (Ein-Spiel-Sperre), war ohnehin an diesem Abend überragend: neun Receptions und 168 Yards für den bulligen Star!

...Mit fast einer Minute auf der Uhr meldete sich aber auch "Steel City" nochmals zuversichtlich an. Und siehe da: Spielmacher Ben Roethlisberger (281 Yards, zwei TDs, eine Int.) fand den erst 21-jährigen Rookie JuJu Smith-Schuster für 69 Yards, ehe ein Touchdown-Pass über zehn Yards zu Jesse James angehängt wurde. Der erst gewertete Score wurde nach minutenlanger Videostudie aber zurückgenommen, weil der Tight End beim Fallen den "Boden nicht überlebte" und den Ball somit nicht vollends kontrollierte (incomplete pass, no catch). Eine vertretbare wie auch kontroverse Entscheidung.
...Vorbei war damit aber noch lange nichts, schließlich war Pittsburgh (11:3) trotzdem kurz vor der Endzone angekommen und hätte fünf Sekunden vor Ablauf der Uhr mit einem sicheren Field Goal ganz locker die Verlängerung klarmachen können. Doch es kam anders: "Big Ben" & Co. hatten noch Zeit für ein Play - und so gab es von Roethlisberger einen Fake-Spike sowie ein gerades Zuspiel in Richtung von Eli Rogers. Der Receiver konnte das Ei aber nicht fangen - und so bedankte sich Duron Harmon mit einer Interception.

Starke Pats-Serie und Sorgen um Brown

Antonio Brown

Verletzt - und wohl in den Play-offs zurück: Star-Receiver Antonio Brown. imago

Damit war das Spiel aus - und während Roethlisberger nach seinem risikoreichen Pass ins Zentrum (ein scharfer oder Lob Pass in eine Ecke der Endzone wäre die sicherere Wahl gewesen) enttäuscht am Boden knite, stürmte Brady jubelnd aufs Feld, musste die letzten fünf Sekunden nur noch abknien - und sicherte dem amtierenden Meister New England nicht nur die sichere Play-off-Teilnahme, sondern auch den neunten AFC-East-Divisionssieg in Folge (längste aktive Serie der NFL). Was für ein Finish - für das Pittsburghs Head Coach Mike Tomlin seinen Quarterback "Big Ben" übrigens nicht zur Rechenschaft zog: "Da mache ich ihm überhaupt keinen Vorwurf. Wir alle hier in dieser Organisation spielen immer auf Sieg - das hat er hier getan." Voreilig das Field Goal zu nehmen käme nicht in Frage.

Fragezeichen gibt es derweil um Pittsburghs Star-Receiver Antonio Brown, der früh im zweiten Viertel nach einem Luft-Tackling übel aufkam, sein Bein nicht mehr voll belasten konnte, sofort verletzt raus und in ein naheliegendes Krankenhaus gebracht werden musste. Die Diagnose: Der 29-Jährige, der als NFL-MVP gilt, hat dem ersten Vernehmen nach nur einen Teilriss in der Wadenmuskulatur erlitten. Die Regular Season, also die letzten beiden Spiele, sind demnach sicher gelaufen. Dem Vernehmen nach sollen die Play-offs aber nicht in Gefahr sein.

Die neuen 49ers

Dritter Start, dritter Sieg: Jimmy Garoppolo.

Dritter Start, dritter Sieg: Jimmy Garoppolo. Getty Images

Was eine Maßnahme bewegen kann - und direkt große Hoffnung schürt: Die San Francisco 49ers scheinen mit der Verpflichtung von Quarterback Jimmy Garoppolo, der von den Patriots losgeeist wurde, alles richtig gemacht zu haben. Der 26-Jährige hat am Sonntag bei den Niners sein drittes Spiel von Beginn an gemacht - und zum dritten Mal gewonnen. Beim 25:23 gegen Tennessee (8:6), das damit im AFC-Play-off-Rennen einen herben Rückschlag kassierte, warf Garoppolo für 381 Yards und einen Touchdown. Überhaupt hat der Spielmacher erst fünf NFL-Partien von Beginn an gespielt (zwei in New England) - und sie alle gewonnen (Bestwert mit Roethlisberger im Jahr 2004). In San Francisco, das mit einer Bilanz von 4:10 längst ausgeschieden ist, gibt es Hoffnung auf eine glorreiche Zukunft.

Die Todd-Gurley-Show in Seattle bei peinlichen Seahawks

Dieses Ergebnis können sich Fans der Los Angeles Rams auf der Zunge zergehen lassen: Ihr Team hat in Seattle im CenturyLink Field vor 69.077 Zuschauern ein 42:7 eingefahren und sich in der NFC West mit 10:4 klar vor den jagenden Seahawks (8:6) positioniert. Die Leistung der Hawks um Star-Quarterback Russell Wilson (142 Yards, ein TD, keine Int.) war an diesem Abend kaum einer Rede wert (höchste Niederlage unter Trainer Pete Carroll, höchste Heimniederlage seit 1997) - im Gegensatz zu der von Rams-Rusher Todd Gurley: Der 23-Jährige kam auf 152 Rushing Yards, 28 Receiving Yards und vier (!) Touchdowns.

Ergebnisse, Week 15

Thursday Night, 14. Dezember (Ortszeit)

Indianapolis - Denver 13:25

Saturday, 16. Dezember

Detroit - Chicago 20:10
Kansas City - Los Angeles Chargers 30:13

Sunday, 17. Dezember

Jacksonville - Houston 45:7
Cleveland - Baltimore 10:27
Carolina - Green Bay 31:24
Buffalo - Miami 24:16
Minnesota - Cincinnati 34:7
Washington - Arizona 20:15
New York Giants - Philadelphia 29:34
New Orleans - New York Jets 31:19
Seattle - Los Angeles Rams 7:42
San Francisco - Tennessee 25:23
Pittsburgh - New England 24:27

Sunday Night

Oakland - Dallas 17:20

Monday Night, 18. Dezember

Tampa Bay - Atlanta

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