Der Neue
Das war abzusehen: Die nach vier Runden bei nur einem Sieg und drei Niederlagen stehenden Chicago Bears hatten im Vorfeld des Monday Night Games auf der wichtigsten Position im Football reagiert und den bisherigen Quarterback-Starter Mike Glennon (27) auf die Bank verbannt. Es übernahm unter tosendem Applaus der Fans, die einen solch frischen und unverbrauchten Spielmacher herbeisehnten, der 23-jährige Mitchell Trubisky. Jener Spieler, der im Draft 2017 mit einer Hauruck-Aktion an zweiter Stelle gezogen worden war.
Alles in allem ein gewagtes Unterfangen mit reichlich Potenzial, denn: Trubisky hat viel Qualität (Pocket-Kontrolle, gute Pässe, gutes Auge) und ist nach passbasierten Bears-QBs wie eben Glennon oder Vorgänger Jay Cutler dank vieler Running-Back-Trainingssessions auch auf den Beinen flink unterwegs, wenngleich er vor seinem ersten NFL-Start auf nur 13 Spiele (8:5) auf dem College in North Carolina gekommen war.
Licht und Schatten bei Trubisky
Und so richteten sich alle Augen auf den Neuling, der direkt an seinem ersten Sieg auf der größten Football-Bühne schnupperte, am Ende aber auch aufgrund eigener Fehler haarscharf am Erfolg vorbeischrammte - 17:20. Doch der Reihe nach...
Rookie Trubisky (12/25 Zuspiele, 128 Yards, ein Touchdown, eine Interception) schien sich im Monday Night Game gegen Minnesota in der Offense mehr als wohl zu fühlen und verzeichnete früh einige tolle Pässe, leistete sich jedoch auch immer wieder Patzer. Bestes Beispiel: Beim Stand von 17:17 bei gerade einmal noch 2:32 verbliebenen Minuten auf der Uhr im vierten Quarter warf der Quarterback eine überhastete wie spielentscheidende Interception, die letztlich im 20:17-Field-Goal von Vikings-Kicker Kai Forbath mündete.
Bei seinem ersten NFL-Touchdown hatte Trubisky außerdem Glück, dass sein nicht genau genug angesetzter Pass direkt in die offenen Arme von Zach Miller abgefälscht worden war. Stark dagegen, wie der blutjunge Spielmacher bei der anschließenden Two-Point-Conversion mit einem tollen Trickspielzug selbst auf 17:17 stellte und allgemein überzeugte mit guter Übersicht, schnellen Scrambles oder klugen eigenen Läufen zu First Downs.
"Er hat alles, was es braucht. Da gibt es für mich keinen Zweifel", lobte Chicagos Headcoach John Fox hinterher und erkannte damit eine vielversprechende Zukunft für das NFL-Franchise, während Trubisky selbst anmerkte: "Es hat Spaß gemacht. Die Zuschauer waren elektrisierend, ich muss ihnen für ihre Unterstützung danken. Bei der Interception wollte ich selbst zu viel, ich war überhastet. Ich habe es riskiert und dafür die Quittung bekommen."
First NFL TD ?
— NFL on ESPN (@ESPNNFL) 10. Oktober 2017
First 2-point conversion ?
Welcome to the big leagues, Mitch Trubisky. pic.twitter.com/Oo74tQO1R8
Bradford draußen, Keenum übernimmt
Er durfte nur relativ kurz mitwirken: Der noch immer angeschlagene Vikings-Quarterback Sam Bradford. Getty Images
Bei den siegreichen Vikings war im Übrigen ebenfalls der Quarterback das Thema: Sam Bradford kehrte nach Knieverletzung erstmals seit dem starken Auftritt in Week 1 gegen New Orleans (29:19, 346 Yards, drei TDs, keine Int.) zurück - allerdings nur kurz.
Der 29-Jährige (dieses Mal nur 36 Yards) wirkte noch weit entfernt von vollen 100 Prozent, konnte sich nur schwerfällig bewegen, musste stets behandelt und schließlich ausgetauscht werden. Sekunden vor der Halbzeitpause übernahm letztlich Case Keenum (17/21 Pässe, 140 Yards, ein TD), was dem Team ein ganz anderes Gesicht gab und den Sieg einbrachte.
Ergebnisse, Week 5
Thursday Night, 5. Oktober (Ortszeit)
Tampa Bay - New England 14:19
Sunday, 8. Oktober
Cincinnati - Buffalo 20:16
Cleveland - New York Jets 14:17
Detroit - Carolina 24:27
Indianapolis - San Francisco 26:23 n.V.
Miami - Tennessee 16:10
New York Giants - Los Angeles Chargers 22:27
Philadelphia - Arizona 34:7
Pittsburgh - Jacksonville 9:30
Los Angeles Rams - Seattle 10:16
Oakland - Baltimore 17:30
Dallas - Green Bay 31:35
Sunday Night
Houston - Kansas City 34:42
Monday Night, 9. Oktober
Chicago - Minnesota 17:20