McCoy muss gehen
Noch bevor der obligatorische "Black Monday", der erste und stets etliche Personalentscheidungen mit sich bringende Montag nach dem letzten Sonntags-Spieltag in der NFL, in den USA überhaupt angebrochen war, tat sich etwas auf dem Trainerstuhl: Die San Diego Chargers verkündeten unmittelbar nach der 27:37-Pleite gegen die Kansas City Chiefs die Entlassung von Headcoach Mike McCoy.
Es dauerte keine Stunde, ehe es aus San Diego das offizielle Statement gab: Die Chargers, die vor dem Umzug nach Los Angeles stehen, haben sich von McCoy getrennt. Bereits nach der blamablen Pleite in Cleveland in der Vorwoche war über eine Entlassung spekuliert worden, zum Saisonende schließlich stellte das Team die Weichen auf Neuanfang.
Zwar sei McCoy ein Mann "höchsten Charakters", lobte Präsident John Spanos in seiner Erklärung. Allerdings sei die Entlassung "im besten Interesse unserer Vereins. Unsere enttäuschenden Leistungen haben nicht mit dem Potenzial dieses Teams übereingestimmt und nicht die Standards erreicht, die wir in dieser Organisation setzen wollen. Unsere Suche nach einem neuen Head Coach beginnt sofort." San Diego beendete die Saison mit 5:11.
Kellys zweiter Streich gelingt nicht
Gefeuert: Chip Kelly in San Francisco. Getty Images
Reagiert haben inzwischen auch die San Francisco 49ers (2:14): Das NFL-Franchise aus dem US-Bundesstaat Kalifornien machte knapp zwei Stunden nach dem 23:25 gegen Seattle bei Chip Kelly reinen Tisch - genauso wie bei General Manager Trent Baalke. In einem Statement erklärte Besitzer Jed York: "Ich habe Trent und Chip über meine Entscheidung in Kenntnis gesetzt, neue Führungskräfte in unser Team zu holen. Diese Unterhaltungen sind nie leicht, vor allem mit Menschen, die man respektiert."
So habe Baalke "dieser Organisation über die letzten zwölf Jahre alles gegeben. Seine Beiträge waren essenziell, dass das Team drei NFC-Championship-Spiele und einen Super Bowl erreicht hat. Ich werde für seine Hingabe immer dankbar sein." Kelly habe seine Dankbarkeit "für seine Arbeit in dieser Saison. Er hat das Team durch einige schwierige Umstände gelenkt. Ich freue mich, zuzuschauen, wie sich seine Karriere weiter entwickelt."
Ob der 53-Jährige eine neue Stelle finden kann? Sicherlich. Es wäre dann die dritte NFL-Trainertätigkeit. 2013 hatten die Philadelphia Eagles Kelly aus Oregon angeheuert - mit einem Ziel: Der Trainer sollte seine im College praktizierte, extrem schnelle Spielweise (No-Huddle Offense, Hurry-up Offense) zwar an die Umstände der NFL adaptieren, dabei aber nicht allzu sehr abändern. Anfangs hatte das teilweise wunderbar geklappt, ehe die Eagles die Reißleine zogen. Nach 10:6 und 10:6 in den ersten beiden Spielzeiten folgte 2015 einen Spieltag vor Ende der Regular Season mit einer Bilanz von 6:9 die Entlassung.
Kubiak benachrichtigt Team
Zurückgetreten: Gary Kubiak in Denver. Getty Images
Derweil war bereits in den Stunden vor dem letzten Saisonspiel der Denver Broncos durchgesickert: Gary Kubiak würde aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten. Kubiak, der 2013 bereits einen leichten Schlaganfall erlitten hatte, plagte sich das ganze Jahr über mit einer starken Migräne. In der Vorsaison hatte er mit den Broncos noch den Super Bowl gewonnen, aus dem Play-off-Rennen war Denver (9:7) dieses Mal schon vor Week 17 raus.
Kurz nach dem 24:6 über die Oakland Raiders bestätigte schlussendlich NFL-Insider Ian Rapoport die Gerüchte: Kubiak hatte seinem Team noch in der Kabine nach dem Spiel mitgeteilt, dass er zurücktritt. Vor der versammelten Presse erklärte Denvers 55-jähriger Headcoach: "Ich habe mit dem Team gesprochen. Ich werde meine Situation morgen adressieren. Den Spielern habe ich gesagt, dass ich stolz auf sie bin."
Fisher, Bradley, Ryan
Das ist bereits passiert in Sachen Trainerentlassungen: Den Anfang machten die Los Angeles Rams, die sich von Jeff Fisher (hatte erst um zwei Jahre verlängert) trennten. Die Jacksonville Jaguars zogen nach und gaben Gus Bradley die Papiere, schließlich zogen auch die Buffalo Bills die Reißleine: Rex Ryan wurde gefeuert.
The Chargers announce they have fired head coach Mike McCoy. pic.twitter.com/sgoNFX5GjO
— NFL on ESPN (@ESPNNFL) 2. Januar 2017
Ergebnisse, Week 17
Sunday, 1. Januar
Cincinnati - Baltimore 27:10
Tennessee - Houston 24:17
Tampa Bay - Carolina 17:16
Indianapolis - Jacksonville 24:20
Miami - New England 14:35
Minnesota - Chicago 38:10
New York Jets - Buffalo 30:10
Philadelphia - Dallas 27:13
Pittsburgh - Cleveland 27:24 n.V.
Atlanta - New Orleans 38:32
Washington - New York Giants 10:19
Los Angeles - Arizona 6:44
Denver - Oakland 24:6
San Diego - Kansas City 27:37
San Francisco - Seattle 23:25
Sunday Night
Detroit - Green Bay 24:31