Mehr Sauerstoff vonnöten
Im Vorfeld des Monday Night Games war von vielen Seiten über den Standort Mexico City heiß diskutiert worden - und vor allem darüber, wie der Austragungsort von zwei WM-Endspielen im Fußball (1970 und 1986) die Football-Spieler beeinflussen würde. Schließlich liegt das gewaltige Aztekenstadion 2200 Meter über dem Meeresspiegel, was viel mehr Atemzüge der Athleten als üblich bei Sprints erfordert. Doch nicht nur das: Mexico City zählt aufgrund des gewaltigen Smog-Mantels zu den unsaubersten Großstädten der Welt.
Sowohl Houston als auch Oakland wappneten sich aber gegen die äußeren Umstände - und stellten am Spielfeldrand und in den Kabinen weit mehr Sauerstoff-Stationen auf als normalerweise, sodass die Profis nach anstrengenden Aktionen schnell auftanken konnten.
Hopkins und Houston werden benachteiligt
Den besseren Start vor 76.473 Zuschauern erwischten jedenfalls die offiziell als Gast eingestuften Texans, die sich tatsächlich vor einer überwiegend in schwarz gekleideten Fangemeinde wiederfanden und sich teils kräftig auspfeifen lassen mussten. Außerdem begleiteten viele Zuschauer Aktionen der Texaner mit unschönen Gesängen oder störten Quarterback Brock Osweiler (243 Yards, ein TD, eine Int.) heftig mit grünen Laserpointern.
Doch das war immer noch nicht das, was das NFL-Franchise hinterher am meisten störte. Sondern das: Houston wurde früh um einen klaren Touchdown betrogen. Wide Receiver DeAndre Hopkins agierte bei einem Passspielzug glänzend an der Seitenauslinie, lief klar innerhalb der Markierung und bis in die Endzone. Die Schiedsrichter pfiffen den Spieler allerdings zurück. Bill O’Brien versuchte das mit einer Challenge zu lösen - ohne Erfolg. Der Frust saß beim Headcoach tief: "War Hopkins out of bounds? Nein!" Was ihn vor allem störte: "Wir haben all diese Kameras überall und kriegen das trotzdem nicht richtig gelöst."
75 Yards und 35 Yards
So stand es nach einem verwandelten Field Goal nur 3:0. Lange Zeit sollte das den Texans aber nichts ausmachen: Nach dem 10:10 zur Halbzeit ging der nach wie vor ohne Star-Verteidiger J.J. Watt (Rückenverletzung) auftretenden Klub sogar mit 20:13 in Front, um am Ende aber doch noch trotz guter Gesamtwerte gegen Oakland den Kürzeren zu ziehen.
Gut gelaunt, weil die NFL in Mexico City zu Gast war: mexikanische Football-Fans. Getty Images
Zustande kam dies vor allem, weil Raiders-Quarterback Derek Carr (295 Yards, drei TDs, eine und erste Interception nach zuvor 170 Pässen ohne) spät aufwachte und zunächst Fullback Jamize Olawale für einen Touchdown über stolze 75 Yards fand. Es stand somit 20:20. Der 25-Jährige, der mit seinem Team nun bei 8:2 steht und das Play-off-Ticket langsam reservieren darf, hatte noch einen in petto. Nach zwei weiteren strittigen Schiedsrichterentscheidungen gegen Houston übernahm Carr wieder, führte sein Team mit fünf Spielzügen über 85 Yards zum 27:20-Endstand (35-Yards-TD von Amari Cooper).
After racking up 295 yards tonight, Derek Carr joins the 10,000-career-yard club. pic.twitter.com/Y2v26QBtpa
— NFL on ESPN (@ESPNNFL) 22. November 2016
Ergebnisse, Week 11, Thursday Night, 17. November (Ortszeit)
Carolina - New Orleans 23:20
Sunday, 20. November
Cleveland - Pittsburgh 9:24
Dallas - Baltimore 27:17
Detroit - Jacksonville 26:19
Indianapolis - Tennessee 24:17
Cincinnati - Buffalo 12:16
Kansas City - Tampa Bay 17:19
New York Giants - Chicago 22:16
Minnesota - Arizona 30:24
Los Angeles - Miami 10:14
San Francisco - New England 17:30
Seattle - Philadelphia 26:15
Sunday Night
Washington - Green Bay 42:24
Monday Night, 21. November
Oakland - Houston (Aztekenstadion, Mexico City) 27:20