Wintersport

Deutsche Rodler im Gold-Rausch - Arndt Bob-Weltmeister

Wintersport-Sonntag: Neumayer enttäuscht bei Schlierenzauer-Rekord

Deutsche Rodler im Gold-Rausch - Arndt Bob-Weltmeister

Weite Sicht, frühe Landung: Michael Neumayer kam im tschechischen Harrachov nur auf Rang 14.

Weite Sicht, frühe Landung: Michael Neumayer kam im tschechischen Harrachov nur auf Rang 14. imago

Schlierenzauer fliegt zum Rekord

Der Österreicher Gregor Schlierenzauer hat wenige Stunden nach seinem 47. Weltcupsieg auch das zweite Skifliegen in Harrachov/Tschechien gewonnen und seine Bilanz auf 48 Triumphe ausgebaut. Der 23 Jahre alte Österreicher setzte sich im auf einen Durchgang verkürzten Wettbewerb nach einem Sprung auf 197,5 Meter durch. Am Vormittag hatte der Vierschanzentournee-Gewinner mit seinem 47. Sieg den Finnen Matti Nykänen (46 Weltcupsiege) als erfolgreichsten Skispringer der Weltcupgeschichte eingeholt. Platz zwei ging an den Tschechen Jan Matura (194,5 Meter), Dritter wurde Jurij Tepes aus Slowenien (193,5). Als bester Deutscher landete Michael Neumayer auf Rang 14. In der Vorwoche hatte es der 34-Jährige beim Skifliegen in Vikersund/Norwegen mit deutschem Rekord noch auf Rang zwei geschafft. In Tschechien hatte es im ersten Fliegen des Tages zu Rang sieben gereicht.

Marinus Kraus als 19. und Felix Schoft auf Rang 24 konnten bei schwierigsten Bedingungen ebenso überzeugen. Im ersten Wettkampf hatte das Duo noch klar den zweiten Durchgang verpasst. Maximilian Mechler beendete die Wettkämpfe auf den Rängen 20 und 25. Andreas Wank (Oberhof/172,5/40.) hatte zunächst den Finaldurchgang verpasst und landete am Nachmittag auf Platz 37. Zwei Weltcup-Fliegen an einem Tag waren nötig geworden, weil der Wettkampf am Samstag wegen schwieriger Windverhältnisse abgesagt werden musste. Severin Freund, Richard Freitag, Andreas Wellinger und Martin Schmitt waren in Harrachov nicht am Start und nutzen die Zeit zur Vorbereitung auf die Nordische Ski-WM in Val di Fiemme/Italien (20. Februar bis 3. März).

Bob, WM: Arndt feiert Weltmeistertitel

Alexander Roediger, Maximilian Arndt, Marko Huebenbecker und Martin Putze (v.li.)

Pure Freude über den WM-Titel: Maximilian Arndt und seine Crew haben es wieder allen gezeigt. Picture Alliance

Der Oberhofer Maximilian Arndt hat das Duell mit dem routinierten Russen Alexander Subkow gewonnen und den ersten Bob-Weltmeistertitel seiner Karriere eingefahren. Der 25 Jahre alte Pilot siegte in St. Moritz im Vierer. Mit seiner Crew Marco Hübenbecker, Alexander Rödiger und Martin Putze verwies er den 38-jährigen Subkow nach vier Läufen mit 0,47 Sekunden Vorsprung auf Rang zwei. Dritter wurde Steven Holcomb aus den USA. Den Grundstein für seinen Sieg legte Arndt mit einem Husarenritt im dritten Lauf, in dem er dem bis dahin führenden Alexander Subkow aus Russland mehr als vier Zehntelsekunden abnahm. Arndt fuhr mit neuen Kufen absolute Kampflinie und rasierte in der berühmten Horse-Shoe-Kurve sogar die Bahnabdeckung. "Ich dachte nur: Augen zu und durch - und dann war es nur noch geil", sagte Arndt.

Rodeln, WM: Deutschland im WM-Goldrausch

Die deutschen Rodler haben bei der WM im kanadischen Whistler einen wahren WM-Goldrausch erlebt. Die Kufen-Asse um Olympiasieger Felix Loch holten alle vier Titel und räumten acht von zehn möglichen Podestplätzen ab.

Das ist einer der besten Tage in meinem Leben.

Rodler Felix Loch

Neben Loch, der mit einem vierten WM-Coup Georg Hackl überholte, fuhren Natalie Geisenberger sowie die Doppelsitzer Tobias Wendl und Tobias Arlt Debütsiege ein. Auch in der künftig olympischen Team-Staffel gab es WM-Gold. Beim Triumph von Loch gab es gar einen deutschen Vierfacherfolg. "Es ist phänomenal, was die gesamte Mannschaft geleistet hat. Da fehlen mir fast die Worte", sagte Bundestrainer Norbert Loch.

Skicross: Manhard im Allgäu Zweite

Christina Manhard

Durchblick im Schneetreiben: Skicrosserin Christina Manhard fuhr als Zweite ins Ziel. Picture Alliance

Skicrosserin Christina Manhard hat mit einem zweiten Platz für das beste deutsche Ergebnis beim Weltcup in Grasgehren gesorgt. Die 22-Jährige aus Pfronten musste sich im Allgäu nur der Französin Ophelie David geschlagen geben und fuhr damit ihr bisher bestes Weltcup-Ergebnis ein. "Ein Podest war mein Traum. Dass es jetzt auch beim Heimrennen geklappt hat, ist super", sagte Manhard. Ein hervorragendes Comeback feierte am Riedbergerhorn Heidi Zacher aus Lenggries. Nach mehr als einjähriger Pause infolge eines Schienbeinbruchs belegte die 24-Jährige als zweitbeste Deutsche Rang fünf. Bei den Männern schaffte es kein Deutscher über das Viertelfinale hinaus. Andreas Schauer (Lenggries) belegte Rang neun, Florian Schmidt (Oberaudorf) wurde Elfter. Der Sieg ging an den 38-jährigen Tschechen Tomas Kraus. Dem Weltmeister von 2005 und 2007 gelang damit der erste Weltcup-Sieg in diesem Winter. Am Samstag waren die Wettkämpfe in Grasgehren wegen schlechten Wetters abgesagt worden.

Langlauf, Damen: DSV-Starterinnen nicht auf dem Podest

Die deutschen Skilangläuferinnen haben zum Abschluss des Sprint-Weltcups im russischen Sotschi eine Podestplatzierung verpasst. Im insgesamt 7,5 km langen Teamsprint im klassischen Stil belegte die deutsche Paarung Sandra Ringwald (Schonach-Rohrhardsberg) und Katrin Zeller (Oberstdorf) mit 17,49 Sekunden Rückstand nur den achten Rang. Das zweite Team des Deutschen Skiverbandes (DSV), Hanna Kolb (Buchenberg) und Denise Herrmann (Oberwiesenthal), hatte den Endlauf der besten zehn Mannschaften verpasst. Über den Sieg in 17:06,95 Minuten freuten sich Mona-Lisa Malvalehto und Anne Kylloenen aus Finnland, die sich gegen die Russinnen Julia Iwanowa/Natalja Matwejwa (+5,52 Sekunden) durchsetzten. Dritte wurden Perianne Jones/Daria Gaiazova aus Kanada (+5,58).

Lauglauf, Herren: Teichmann und Angerer auf Rang drei

Axel Teichmann (re.) & Tobias Angerer

Gute Leistung im Team: Axel Teichmann (re.) und Tobias Angerer kamen als Dritte ins Ziel. Picture Alliance

Bei den Männern glänzten hingegen die Routiniers. Axel Teichmann und Tobias Angerer durften nach 10,8 Kilometern im klassischen Stil Rang drei bejubeln und untermauerten wenige Wochen vor der WM im italienischen Val die Fiemme ihre aufsteigende Formkurve. Ein Ausrutscher von Angerer im Zielsprint verhinderte gar den durchaus möglichen zweiten Platz. Am Ende betrug der Rückstand auf die siegreichen Gastgeber 20,53 Sekunden. Platz zwei sicherte sich das schwedische Team. Der Sieg ging in 24:12,38 Minuten an Dimitri Japarow/Maxim Wylegschanin aus Russland. Platz zwei sicherte sich das schwedische Duo Teodor Peterson/Emil Joensson (+18,44). Die zweite deutsche Paarung, Jens Filbrich und Sebastian Eisenlauer, war nach einem Regelverstoß im Halbfinale disqualifiziert worden.

Skeleton, WM: Rommel bei Tretjakow-Sieg Fünfter

Der Russe Alexander Tretjakow hat den ersten Skeleton-WM-Titel für sein Land eingefahren. Nach vier Läufen bremste der Mann aus Krasnojarsk den vorzeitigen Gesamtweltcupsieger Martins Dukurs aus Lettland mit 0,03 Sekunden Vorsprung aus und verhinderte somit den Titel-Hattrick des zweimaligen Champions. Dritter wurde der Russe Sergej Tschudinow. Frank Rommel aus Eisenach landete zusammen mit dem Amerikaner John Daly auf Rang fünf.

Shorttrack: Seifert bei Olympia-Generalprobe auf Platz fünf

Der deutsche Shorttrack-Hoffnungsträger Robert Seifert ist beim Olympia-Test im russischen Sotschi auf den fünften Platz gelaufen. Über 500 Meter gewann der Dresdner, der Anfang Dezember im japanischen Nagoya für den ersten deutschen Weltcup-Erfolg auf einer Einzel-Strecke gesorgt hatte, das B-Finale des Weltcups. Damit präsentierte sich Seifert eine Woche vor dem Heimrennen in Dresden in guter Verfassung.