Wintersport

Biathlon-Quartett sichert sich Rang 3

Wintersport am Freitag: Höfl-Riesch nur Sechste im Slalom

Biathlon-Quartett sichert sich Rang 3

Trotz Strafrunde auf dem Stockerl: Simon Schempp mit der Biathlon-Staffel in Oberhof.

Trotz Strafrunde auf dem Stockerl: Simon Schempp mit der Biathlon-Staffel in Oberhof. Picture Alliance

Biathlon, Herren

Ohne den Weltcup-Dritten Andreas Birnbacher, der wegen eines grippalen Infektes kurzfristig auf alle Rennen verzichtete, mussten sich Simon Schempp, Erik Lesser, Arnd Peiffer und Florian Graf nach 4 x 7,5 Kilometern nur Russland und Norwegen geschlagen geben. Bei dichtem Nebel, Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt und teilweise böigem Wind hatte das deutsche Quartett vor 19.500 Zuschauern 39,3 Sekunden Rückstand auf die siegreichen Russen.

Dabei mussten die Deutschen als einziges der ersten fünf Teams eine Strafrunde drehen. Schempp, eigentlich ein zuverlässiger Schütze, leistete sich gleich im ersten Anschlag eine Extrarunde. "Ich weiß nicht, wo die Schüsse hingegangen sind. Nach dem zweiten Fehler habe ich zwei Rasten gedreht. Eine Strafrunde ist natürlich kein guter Start", sagte der 24-jährige. Mit einer fehlerfreien Schnellfeuereinlage im Stehendschießen und beflügelt von der tobenden Menge am legendären Rennsteig hielt er den Schaden danach in Grenzen und übergab mit einer knappen halben Minute Rückstand an Lokalmatador Lesser. Zudem leistete sich das DSV-Team insgesamt neun Nachlader. Schlussläufer Graf ist trotzdem zufrieden: "Das ist super, dass es mit dem Podest geklappt hat."

Ski alpin, Damen

Maria Höfl-Riesch

Hat die angestrebte Podestplatzierung beim Weltcup-Slalom in Zagreb klar verpasst: Maria Höfl-Riesch. Getty Images

Das dritte Podest im WM-Winter lässt für Maria Höfl-Riesch weiter auf sich warten: Beim Slalom in Zagreb fuhr sie auf den sechsten Platz - 1,41 Sekunden fehlten auf Rang drei. Die DSV-Starterin hatte einen "soliden Lauf" im ersten Durchgang erwischt. "Ich hatte im unteren Teil einen kleinen Fehler, bis dahin ist es in Ordnung gewesen", sagte sie und peilte einen "guten zweiten Lauf an". Das Vorhaben konnte Höfl-Riesch, die in Zagreb 2009 gewonnen hatte, jedoch nicht im Finale umsetzen. Die 28-Jährige kam nicht richtig in Fahrt. Siegerin des Flutlicht-Rennens wurde Mikaela Shiffrin. Die US-Skirennfahrerin gewann mit mehr als einer Sekunde Vorsprung vor der Schwedin Frida Hansdotter und der Kanadierin Erin Mielzynski. Die Gesamtweltcupführende Tina Maze (Slowenien) schied nach sechs Podestplätzen nacheinander aus.

Langlauf, Damen

Denise Herrmann

Ästhetin im klassischen Stil: Denise Herrmann wahrte bei der Tour de Ski ihre Podiumschancen. imago

Denise Herrmann bleibt bei der Tour de Ski beste DSV-Athletin. Die Oberwiesenthalerin beendete den vierten Wettbewerb über die drei Kilometer im klassischen Stil als Achte und wahrte somit in der Gesamtwertung den Anschluss an die Spitzengruppe. Mit einem Rückstand von 1:38 Minuten auf die souveräne Spitzenreiterin Justyna Kowalczyk aus Polen belegt sie im Gesamtklassement ebenfalls Rang acht. Der dritte Rang ist aber nur eine gute halbe Sekunde entfernt.

"Wie sich Denise als Sprinter auf der Distanz in Szene setzt, ist ein richtiger Lichtblick", lobte Langlauf-Bundestrainer Frank Ullrich. Während Herrmanns Höhenflug andauert, knüpfte Katrin Zeller nicht an ihre Gala-Vorstellung auf der Königsetappe über 15 Kilometer an. Dort war sie in der Verfolgung Bestzeit gelaufen. "Gestern hat sie unglaublich viel investiert und viel Kraft gelassen", sagte Ullrich. Sein Schützling aus Oberstdorf landete auf Platz 31, verteidigte aber Platz 13 im Gesamtklassement.

Langlauf, Herren

Bei den Herren haben die deutschen Athleten mit der Spitzengruppe nichts zu tun. Tobias Angerer (Vachendorf) ist 14. und wahrte seine Chance auf eine Platzierung unter den Top10. Vor den abschließenden Etappen in Val di Fiemme fehlen ihm 16,2 Sekunden auf den zehntplatzierten Calle Halfvarsson (Schweden). Jens Filbrich (Frankenhain) liegt auf Platz 20. "Tobi und Jens wollen noch einen Angriff starten", kündigte Ullrich bereits an.

Bester Deutscher in Toblach war allerdings Andy Kühne (Oberwiesenthal) auf Platz zwölf. "Dafür spreche ich ihm ein riesiges Kompliment aus. Die klassische Technik liegt ihm einfach", sagte Ullrich. In der Gesamtwertung in Führung liegt Norwegens Idol Petter Northug vor Italiens Dario Cologna und dem Russen Alexander Legkow.

Bob, Frauen

Endlich hat es für den kriselnden deutschen Bobsport zu einem Sieg gereicht. Cathleen Martini, Weltmeisterin von 2011, gewann am Freitag auf ihrer Heimbahn in Altenberg mit Anschieberin Stephanie Schneider nach zwei Läufen in 1:56,95 Minuten. Auf Platz zwei landete im kleinen Teilnehmerfeld von nur 13 Schlitten die Winterbergerin Sandra Kiriasis und Franziska Bertels mit 0,3 Sekunden Rückstand. Dritte wurde die Kanadierin Kaillie Humphries.

Für den in den letzten Jahren vom Erfolg verwöhnten deutschen Bobsport war es der erste Weltcup-Erfolg in diesem Winter. "Super! Da ist es doch!", jubelte Bundestrainer Christoph Langen. Martini bezeichnete ihren ersten Weltcupsieg seit fast genau einem Jahr als "Knotenplatzer" und machte auch ihren männlichen Kollegen Mut, die am Wochenende im Zweier und Vierer ihre enttäuschende Saisonbilanz aufpolieren wollen.

Biathlon, Damen

Miriam Gössner ist in dieser Saison bisher die beste deutsche Biathletin und feierte im letzten Weltcup des vergangenen Jahres in Pokljuka ihren ersten Einzelsieg. Allerdings liegen ihre Wurzeln im Langlauf, und dies hat sie noch nicht vergessen: "Langlauf ist für mich immer ein Thema, weil es mir einfach wahnsinnig viel Spaß gemacht hat", sagte die22-Jährige am Freitag in Oberhof.

"Wenn einmal eine Möglichkeit da ist, die Form stimmt und ein Platz frei ist, dann würde ich es wahnsinnig gerne machen. Ich hatte eine tolle Zeit bei den Langläufern. Die haben auch eine Supermannschaft. Ich würde mich freuen, wenn es irgendwann klappen würde", sagte sie. Jeweils mit der Langlauf-Staffel wurde Miriam Gössner Zweite bei den Olympischen Spielen 2010 und bei der Weltmeisterschaft 2009.