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Robert Harting kämpft in London um die nächste Diskus-Medaille

32-Jähriger mit nur einem Wurf im Finale

Harting kämpft um nächste Diskus-Medaille

Mit einem Wurf ins Finale: Robert Harting.

Mit einem Wurf ins Finale: Robert Harting. imago

"Durch im ersten Wurf, so hatte ich mir das vorgestellt. Es war nicht einfach, aber es ist eine schöne Atmosphäre und ein tolles Publikum. Hoffentlich kann ich das nutzen", sagte Harting: "Morgen kann ich gegen die Besten der Welt antreten, das ist toll." Der Berliner, der 2012 an gleicher Stelle Olympiasieger geworden war, kämpft am Samstag (20.25 Uhr) nun um seinen vierten Weltmeister-Titel. 2009, 2011 und 2013 hatte Harting jeweils Gold geholt, 2015 fehlte er bei der WM in Peking in Folge seines Kreuzbandrisses.

Im schon am frühen Abend voll besetzten Olympiastadion zeigte sich Harting auf den Punkt voll konzentriert. Souverän spulte der Berliner sein Programm ab und setzte eine erste Duftmarke. "Es war geil, so ein volles Stadion habe ich bei einer Qualifikation noch nicht erlebt", sagte Harting: "Ich habe mich sehr wohl gefühlt und werde mich morgen wohl so wohl fühlen wie noch nie."

Malachowski locker, Stahl stark

Sein Dauerrivale und Titelverteidiger Piotr Malachowski (Polen) schaffte 65,14 Meter und qualifizierte sich ebenso locker für den Kampf um die Medaillen. Einen starken Eindruck hinterließ auch der Weltjahresbeste Daniel Stahl (71,29), der Schwede warf 67,64 Meter - aber erst im zweiten Versuch. Da hatte Harting schon seine Sachen gepackt. Der starke Jamaikaner Fedrick Dacres warf ebenso wie Martin Wierig (Magdeburg) erst in der zweiten Quali-Gruppe. Rio-Olympiasieger Christoph Harting hatte sich nicht für die WM qualifiziert.

Robert Harting war bei Olympia in Rio in der Qualifikation gescheitert, nachdem er sich zuvor einen Hexenschuss zugezogen hatte - beim Versuch das Licht mit seinem Fuß auszumachen. Mit 66,30 Metern liegt er derzeit auf Rang zehn in der Welt, trotz anhaltender Knieprobleme nach seinem Kreuzbandriss im Herbst 2014 rechnet sich Harting an der Themse aber einiges aus.

"Die anderen stehen alle unter Druck, die sind alle geil drauf, die müssen eine Medaille machen. Ich habe dieses Leistungsvermögen nicht mehr, aber ich kann über mich hinauswachsen", hatte Harting dem SID vor der Quali gesagt. Wenn "ich einen guten Tag habe, kann ich auch richtig stänkern", sagte er: "Dann müssen die anderen Jungs auch erst mal mit mir umgehen können". Der erste Schritt mit der Quali für das Finale ist geschafft.

sid