Nach vier Jahren und zwölf Titeln zieht sich Volkswagen aus der Rallye-Weltmeisterschaft zurück. Drei Tage nach dem Gewinn des vierten Marken-Titels in Wales verkündete der vom Dieselskandal gebeutelte Automobil-Hersteller seinen Abschied aus der Serie zum Saisonende an. Das Unternehmen wolle sich von 2017 an "auf neue Technologien und den Kundensport" konzentrieren. </ "Die Marke Volkswagen steht vor gewaltigen Herausforderungen", sagte Entwicklungsvorstand Frank Welsch am Mittwoch vor etwa 200 Mitarbeitern in der Motorsport-Zentrale in Hannover. "Mit dem anstehenden Ausbau der Elektrifizierung unserer Fahrzeugpalette müssen wir all unsere Anstrengungen auf wichtige Zukunftstechnologien konzentrieren."</ Der Konzern steht durch die Milliarden-Belastungen nach dem Abgasskandal mächtig unter Druck. Bis vor kurzem deutete sich ein Ausstieg bei der Rallye-WM aber noch nicht an. Die Präsentation des neuen VW Polo T WRC für die nächste Saison stand für den 7. Dezember in Berlin fest. Doch vor einigen Tagen begannen die Spekulationen über den unmittelbar bevorstehenden WM-Abschied von VW. Laut VW-Vorstand Welsch besteht für die Motorsport-Mitarbeiter immerhin eine Beschäftigungsgarantie. </ Volkswagen war 2013 mit einem Werksteam in die WM eingestiegen und dominierte nach Belieben mit der Rallye-Version des Polo. Die Wolfsburger holten in dieser Zeit alle Titel und kamen in bislang 51 WM-Läufen auf 42 Siege und 85 Podiumsplätze. </ Der Franzose Sebastien Ogier und sein Co-Pilot Julien Ingrassia wurden jeweils vier Mal nacheinander Weltmeister im Fahrer- und Beifahrer-Klassement, am vergangenen Sonntag in Wales sicherte sich VW ebenfalls zum vierten Mal die Marken-WM. Die Abschiedsvorstellung gibt Volkswagen bei der Rallye Australien am 20. November. </ Es wird bereits spekuliert, dass Ogier zu seinem alten Arbeitgeber Citroen zurückkehrt und damit in der Rallye-WM bleibt. Für den französischen Autobauer war Ogier schon von 2009 bis 2011 im Einsatz, bevor der 32-Jährige zu Saisonbeginn 2012 zu VW wechselte, um sich in einem Fabia S2000 der VW-Tochter Skoda auf den Einstieg der Wolfsburger in die Rallye-WM ab 2013 vorzubereiten. </ Der Rallye-WM-Ausstieg passt auch zur Entscheidung von Audi aus der vergangenen Woche. Die VW-Marke kündigte an, sich aus der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC zurückzuziehen und nach 18 Jahren nicht mehr bei den 24 Stunden von Le Mans anzutreten. Der Hersteller aus Ingolstadt steigt in die rein-elektrische Rennserie Formel E ein.
Neuausrichtung: VW steigt bei Rallye-WM aus
Konzentration auf "wichtige Zukunftstechnologien"