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Dreierpacker Sanders ist zu viel für Rivers

NFL, Week 8, Thursday Night: Nur Touchdowns, kein Field Goal

Dreierpacker Sanders ist zu viel für Rivers

Matchwinner: Emmanuel Sanders durfte insgesamt drei Touchdowns feiern. Wes Welker (li.) und Orlando Franklin freuen sich mit ihm.

Matchwinner: Emmanuel Sanders durfte insgesamt drei Touchdowns feiern. Wes Welker (li.) und Orlando Franklin freuen sich mit ihm. Getty Images

In der letzten Spielzeit hatte zunächst Denver das erste Aufeinandertreffen auswärts mit 28:20 für sich entschieden, ehe San Diego beim Rückspiel mit 27:20 zurückgeschlagen hatte (die einzige Heimniederlage für das Team von Headcoach John Fox in der gesamten Spielzeit 2013/14). Doch damit nicht genug: Die beiden Klubs waren sich auch noch in den Divisional Play-offs begegnet. Dieses Duell hatten dann wieder die Broncos, späterer Super-Bowl-Finalist, Anfang dieses Jahres im eigenen Stadion mit 24:17 für sich entschieden.

Zwei Topteams, zwei Topspieler, zweimal Fumble-Glück

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Die Hoffnung der Chargers lag vor dieser Neuauflage vor allem auf Quarterback Rivers, der bis dato immerhin eine persönliche Erfolgsbilanz von 10:6 gegen die Broncos in der Regular Season hatte (6:2 in Denver). Sein Pendant hatte allerdings auch vorab keine schlechten Karten in der Hand gehalten: Sechs Partien mit mindestens 300 Yards Raumgewinn waren Manning bis hierhin gegen San Diego gelungen – von insgesamt elf Aufeinandertreffen des 38-jährigen Routiniers.

Diese Partie konnte deswegen schlichtweg als das Duell der Stars umschrieben werden. Auch deswegen, weil Manning (1848 Yards, 19 Touchdowns), der mittlerweile alleiniger Rekordhalter in Sachen TD-Pässe aller NFL-Zeiten wurde, als auch Rivers (1961 Yards, 17 Touchdowns) waren mit einer grandiosen Bilanz ins Spiel gegangen. Ersterer hatte sich vorab gegenüber ESPN zum Gegner geäußert: "Wir spielen gegen ein starkes Team, ein Team, das wir gut kennen – genauso gut kennen sie auch uns. Letztes Jahr haben sie uns geschlagen, also müssen wir bereit sein."

Ferner hatten die beiden Mannschaften zu den bislang glücklichsten der gesamten Liga gehört – und zwar aufgrund der Fumble-Statistik: Siebenmal hatte Denver bis dato den Ball verloren, siebenmal selbst wieder gesichert. San Diego war das "Ei" dagegen sechsmal aus der Hand gerutscht, fünfmal war es wieder von den eigenen Spielern aufgeklaubt worden. Das hatte vor dem Start von Week 8 einer achtprozentigen Wahrscheinlichkeit entsprochen, dass eines der beiden Teams den Ball nach einem Fumble hergeben muss (Rest der Liga: 49 Prozent).

Sanders zum Ersten, Sanders zum Zweiten

Apropos Fumble: Im Spiel selbst hatten die Broncos kurz vor der Halbzeit Glück, dass ein Kick-Return von Wide Receiver Andre Caldwell nicht als Ballverlust gewertet wurde. Der Akteur verlor nämlich den Ball dabei erst, nachdem sein Arm den Boden berührt hatte – dadurch blieb Denver in Angriffsposition. Dies führte letztlich 32 Sekunden vor dem Ende des zweiten Viertels zum TD: Manning schleuderte hier einen Pass über 31 Yards zu Passempfänger Emmanuel Sanders, dem Neuzugang aus Pittsburgh. Die 14:7-Halbzeitführung war damit genauso perfekt, wie Mannings 46. Partie in Folge mit mindestens einem Endzonenspiel.

Was zuvor passierte: Der erste Abschnitt verlief vollkommen ohne Punkte, da sich beide Mannschaften nahezu reihenweise zu Punts zwangen. Erst beim dritten Drive für die Hausherren, der im zweiten Viertel beendet wurde, hatte das Publikum im Sports Authority Field at Mile High Grund zum Jubeln: Manning fand mit seinem Zuspiel über zwei Yards wieder Sanders, der es damit auf zwei Touchdowns im ersten Durchgang brachte. Bei den Gästen lief derweil nicht viel zusammen – bis auf einen Drive: Über 13 Spielzüge und teils starken Pässen arbeiteten sich Rivers & Co. 84 Yards nach vorne, ehe der Spielmacher Keenan Allen ebenfalls für zwei Yards fand und damit zwischenzeitlich zum 7:7 ausglich.

Das Glück bleibt auf Seiten Denvers

Nach der Pause begannen die Gäste im Angriff. Und das äußerst schwach: Rivers warf einmal zu ungenau, Broncos-Cornerback Chris Harris sprang dazwischen und fing das “Ei“ ab - Interception! Diese Chance ließ sich Denver, das beste Team in der Redzone, schließlich nicht entgehen. Mit welcher Kombination? Natürlich mit der an diesem Tage am besten funktionierenden: Manning & Co. arbeiteten sich über sechs Spielzüge und 48 Yards heran, ehe der Routinier zum dritten (!) Mal Wide Receiver Sanders fand (drei Yards) – 21:7. Es folgte gar noch das 28:7 durch einen Lauf von Juwan Thompson (zwei Yards).

Konnte die Niederlage der Chargers am Ende nicht verhindern: Spielmacher Philip Rivers.

Konnte die Niederlage der Chargers am Ende nicht verhindern: Spielmacher Philip Rivers. Getty Images

Erst dann fanden auch die Chargers um Rivers kurzzeitig wieder ins Geschehen rein – und wie: Für 80 Yards brauchte der Quarterback der Gäste nur zwölf Spielzüge und 4:55 Minuten, um letztlich hochspannend bei "4th Down" Antonio Gates zentral in der Endzone anzuwerfen (vier Yards) – der 14:28-Anschluss. Doch mit Start des letzten Abschnitts waren wieder die alten Verhältnisse hergestellt – erneut mit etwas Glück: Die Broncos arbeiteten sich bis in die Redzone, ehe Manning eine Interception fabrizierte, die nicht zählte, weil ein Holding an Wes Welker vorlag. Einen Spielzug später tankte sich dann wieder Thompson zu seinem zweiten Touchdown an diesem Abend durch (ein Yard) – 35:14. Während Denver im vierten Drive am Stück einen Touchdown feierte, zeigte sich Rivers an der Seitenlinie erbost von der vertretbaren Schiedsrichterentscheidung.

Der Spielmacher der Außenseiter hatte nun etwas Blut geleckt, schloss direkt im Anschluss mit einem TD-Pass auf Gates (zehn Yards) zum 21:35 auf, ehe folgend den Broncos ein Fumble unterlief. Diesen konnte Denvers Welker aber erobern, auch wenn Brandon McManus das folgende Field Goal aus 53 Yards verschoss. Sechs Minuten blieben den Gästen nun, um noch zurückzukommen. Zu wenig. Der Gastgeber um Star-Quarterback Manning (286 Yards, drei TD, kein Int.) brachte das Ergebnis nach einer weiteren Interception von Rivers (252 Yards, drei TD, zwei Int.) ruhig über die Zeit, befindet sich schier unaufhaltsam in Richtung Play-offs (6:1).

Week 8 im Überblick:

Thursday Night:

Denver – San Diego 35:21

Sunday:

Atlanta – Detroit (Sonntag, 14.30 Uhr, MEZ)
Cincinnati – Baltimore
Tennessee – Houston
Kansas City – St. Louis
New England – Chicago
New York Jets – Buffalo
Tampa Bay – Minnesota
Carolina – Seattle
Jacksonville – Miami (Sonntag, 18 Uhr, MEZ)
Arizona – Philadelphia (Sonntag, 21.05 Uhr, MEZ)
Cleveland – Oakland
Pittsburgh - Indianapolis (Sonntag, 21.25 Uhr, MEZ)

Sunday Night:

New Orleans – Green Bay (Montag, 1.30 Uhr, MEZ)

Monday Night:

Dallas - Washington (Dienstag, 1.30 Uhr, MEZ)