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Palmers Horror-Show und Newtons Gala-Auftritt

NFL, NFC Championship: Carolina steht im Super Bowl 50

Palmers Horror-Show und Newtons Gala-Auftritt

Auf in den Super Bowl: Panthers-QB Cam Newton feiert mit Corey Brown.

Auf in den Super Bowl: Panthers-QB Cam Newton feiert mit Corey Brown. imago

Arizona verzweifelt erneut an Carolina

Im vergangenen Jahr wollte es Arizona schon unbedingt in den Super Bowl 49 schaffen, den letztlich die dieses Mal vorzeitig ausgeschiedenen New England Patriots mit 28:24 gegen die Seattle Seahawks für sich entschieden hatten. Es wäre damals sogar ein Heimspiel im eigenen University of Phoenix Stadium in Glendale gewesen. Am 7. Februar 2016 (Ortszeit) findet die 50. Auflage des Super Bowls bekanntlich in San Francisco im Levi’s Stadium statt.

Doch beide Spielzeiten brachten letztlich dieselbe Erkenntnis für Arizona zu Tage: Man hat es erneut nicht bis ins Endspiel geschafft. Zudem erwiesen sich damals wie heute die Panthers als Endstation: 2015 war in der Wild Card Round mit 16:27 Schluss, dieses Mal stand am Ende des NFC Conference Finals ein enorm einseitiges 15:49.

Zu lockere Panthers in Hälfte zwei? Dieses Mal nicht!

15:49? Richtig gelesen! Carolina fegte über die 60 Minuten Spielzeit wie ein Orkan über Arizona hinweg und ließ teilweise auch die 74.294 Fans im Bank of America Stadium mit offenem Mund auf den Rängen zurück. Selbst der ärgste Anhänger oder auch Experte konnte wohl nicht mit solch einem gewaltigen und hochverdienten Blowout rechnen.

Schon nach Quarter Nummer eins stand bereits ein klares 17:0 für den Gastgeber, der zur Pause mit 24:7 führen sollte. Cards-Headcoach Bruce Arians hatte sein Team zu diesem Zeitpunkt sicherlich noch nicht abgeschrieben – zumal der offensiv ausgerichtete Trainer Gegner Carolina als schwächstes Team in den zweiten Halbzeiten bezeichnet hatte. Doch die Panthers sollten ihm und seiner Einheit die Grenzen aufzeigen: Nach drei Vierteln hieß es 34:7, ehe beim Schaulaufen im Schlussabschnitt letztlich das 49:15 hergestellt wurde.

Katastrophale Zahlen für Palmer

Während dabei "Superman" Cam Newton stets fröhlich grinste und quasi nebenbei seine 335 Yards, zwei Touchdown-Pässe, einen Touchdown-Rush bei einer Interception verbuchte sowie hernach die Bälle wie immer an kleine Kinder verschenkte, erlebte sein Gegenüber Carson Palmer einen wahren Albtraum. Der 36-Jährige erreichte nur kümmerliche 235 Yards und einen TD-Pass. Zudem unterliefen ihm im Finale um die NFC-Krone und im Halbfinale in Sachen Super-Bowl-Teilnahme unfassbare vier (!) Interceptions und zugleich zwei Fumbles. Schlimmer geht es wohl kaum.

Carson Palmer

Gebrauchter Tag: Carson Palmer brachte wenig zustande. Getty Images

Mit solch katastrophalen Werten hat ein Team in einem Endspiel letztlich auch wenig zu suchen. Allein die sieben Turnovers bedeuteten schon die Höchstmarke in den Play-offs seit 2001, als sich die Green Bay Packers damals gegen die Rams gleich acht erlaubt hatten.

Newton feiert noch während des Spiels

Unschön: Als der Sieg für die Hausherren längst feststand und die Uhr noch lief, feierte Newton bereits minutenlang ausgelassen am Spielfeldrand, zudem gingen die Panthers nach einem Touchdown auch noch unnötigerweise auf eine Two-Point-Conversion. Sicherlich Aktionen, die nicht überall Anklang gefunden haben dürften.

Carolina selbst dürfte dies derweil herzlich egal sein, der Blick richtet sich nun allein auf das große Finale auf der Weltbühne Super Bowl 50 gegen Denver. Dazu ein paar Fakten: Der Altersunterschied zwischen Peyton Manning und Cam Newton liegt bei 13 Jahren und 48 Tagen. Als Newton zudem neun Jahre jung war, feierte Manning sein NFL-Debüt. Der "Superman" selbst ist derweil der vierte ehemalige Heisman Trophy Winner, der es in ein NFL-Endspiel schafft (Billy Cannon, Jim Plunkett, George Rogers). Zudem wird es der erste Super Bowl sein, in dem zwei ehemalige Number-One-Picks stehen werden.

Für das Franchise aus Charlotte wird es derweil die zweite Chance werden, den großen Triumph zu ergattern: Am 1. Februar 2004 hieß es damals 29:32 gegen New England. Die Chance auf den ersten Vereinstitel besteht also wieder – ganz im Gegenteil zu den Cardinals, die am 1. Februar 2009 in ihrem bis dato einzigen Super Bowl mit 23:27 gegen Pittsburgh unterlagen. Trainer Arians hatte dazu letztlich die passenden Worte parat: "Wenn du es am Ende nicht schaffst, dir den Ring anstecken zu können und das Konfetti über deinen Köpfen nach unten fällt, dann war es ein schlechtes Jahr." Punkt.

Conference Championships 2016

Samstag, 24. Januar (Ortszeit)

Denver Broncos – New England Patriots 20:18
Carolina Panthers – Arizona Cardinals 49:15

Markus Grillenberger