Die Heimniederlage der Packers gegen die Minnesota Vikings in der Vorwoche hatte den zweimaligen Super-Bowl-Champion nicht nur um den Divisionstitel in der NFC North, sondern auch um ein Heimspiel im ehrwürdigen Lambeau Field gebracht. So musste sich "The Green and Gold" auf die Reise in die US-Hauptstadt machen.
Safety! Packers verschlafen den Start
Den vermeintlich besseren Auftakt in die Begegnung erwischte dabei Washington, allerdings verpassten es die Redskins auch, aus der Überlegenheit zu anfangs, genügend Kapital zu schlagen. Ein Beispiel gefällig? Nach einer Safety gegen Green Bays Spielmacher Rodgers wurde Redskins-Receiver DeSean Jackson beim darauffolgenden Drive ein halbes Yard vor der Endzone noch gestoppt. Trotz eines First Downs und dreier weiterer Versuche brachte Washington das "Ei" aber nicht über die Linie und musste sich mit einem Field Goal begnügen. Auch beim ersten Touchdown ließen die Gastgeber einen Zähler liegen: Den Extrapunkt versemmelte Kicker Dustin Hopkins. So stand es zu Beginn des zweiten Viertels lediglich 11:0 und Green Bay befand sich weiterhin in Schlagdistanz.
Rodgers kommt in die Gänge
Play-off-victories are special.
Mike McCarthy
Denn gerade Rodgers (21/36 Pässe, 210 Yards, zwei Touchdowns, keine Interception) war bis zu diesem Zeitpunkt nur ein Schatten seiner selbst. Nicht nur musste er die Safety, also einen "Sack" in der eigenen Endzone, einstecken, sondern brachte er von seinen ersten acht Würfen auch nur einen beim Mitspieler an. Mit dem Seitenwechsel nach dem ersten Viertel und fortan besseren Windverhältnissen änderte sich dies jedoch drastisch: Der MVP aus der Vorsaison komplettierte 14 seiner nächsten 20 Pässe und bereitete damit zwei Touchdowns sowie ein Field Goal vor. Green Bay hatte somit nicht nur 17 Punkte in Folge erzielt, sondern die Partie auch gedreht.
Einen faden Beigeschmack hatte der erste TD der Packers jedoch, denn dem Schiedsrichtergespann unterliefen gleich zwei Fehler: Zum einen hatten die Gäste beim Snap eine illegale Formation eingenommen, zum anderen hatte Redskins-Coach Jay Gruden vor Beginn des Spielzugs vehement eine Auszeit gefordert, wurde aber von den Offiziellen nicht wahrgenommen.
Lacy und Starks kontern Cousins
Washington musste also, auch aufgrund der teils schlampigen Chancenverwertung aus dem ersten Viertel, einem Rückstand hinterherlaufen. Doch die Redskins konnten sich in dieser Phase auf Quarterback Kirk Cousins (29/46, 329 Yards, ein TD-Pass, keine Int.) verlassen. Der 27 Jahre alte Playmaker sorgte mit seinem sechsten Rushing-TD der Saison (Team-Bestwert) wieder für den Führungswechsel (18:17). Aber Green Bay antwortete unmittelbar: Der immer etwas pummelig wirkende Eddie Lacy bereitete mit zwei Läufen über elf (bei 4th Down) und 30 Yards einen Touchdown durch James Starks vor (24:18).
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"The Pack" hatte die Nase also wieder vorn. Und gab die Führung auch nicht mehr aus der Hand. Ein weiterer Touchdown (Lacy über zwei Yards) inklusive Two-Point-Conversion baute den Vorsprung weiter aus, ehe Mason Crosby mit einem Field Goal aus 29 Yards den Deckel drauf setzte.
Premiere! Nichts zu holen für die Heimmannschaften
Erstmals setzten ich also alle vier Auswärtsteams an einem Wildcard Weekend durch. Am kommenden Wochenende treffen somit New England und Kansas City (Samstag, 22.35 Uhr MEZ), Arizona und Green Bay (Sonntag, 2.15 Uhr), Carolina und Seattle (Sonntag, 19.05 Uhr) sowie Denver und Pittsburgh (Sonntag, 22.40 Uhr) aufeinander.
Since current playoff format was established (1990), road teams had NEVER won the 4 Wild Card games...
Until now. pic.twitter.com/SNCObQH19J
— ESPN Stats & Info (@ESPNStatsInfo) January 11, 2016
Wild Card Round 2016
Samstag, 9. Januar (Ortszeit)
Houston Texans - Kansas City Chiefs 0:30
Cincinnati Bengals - Pittsburgh Steelers 16:18
Sonntag, 10. Januar (Ortszeit)
Minnesota Vikings - Seattle Seahawks 9:10
Washington Redskins - Green Bay Packers 18:35