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Verunsicherte deutsche Volleyballer verpatzen EM-Start

Europameisterschaft in Bulgarien und Italien

Verunsicherte deutsche Volleyballer verpatzen EM-Start

Zerknirscht: Lukas Kampa verlor mit der DVV-Auswahl gegen Bulgarien.

Zerknirscht: Lukas Kampa verlor mit der DVV-Auswahl gegen Bulgarien. Imago

Die Mannschaft von Bundestrainer Vital Heynen muss nach der heftigen Pleite den direkten Einzug ins Viertelfinale im Grunde schon abhaken. Nach der Klatsche gegen den nominell stärksten Kontrahenten in Gruppe A sind Siege gegen die Leichtgewichte Niederlande (Samstag/16.30 Uhr) und Tschechien (Sonntag/16.45 Uhr) absolute Pflicht.

Mit lauten "Buuuh"-Rufen wurden die Deutschen von mehr als 12.000 Fans in der Arena Armeec empfangen. Und Heynens Mannschaft ließ sich von der aufgeheizten Stimmung offensichtlich auch beeindrucken. Im ersten Satz klappte so gut wie nichts. Die Annahme funktionierte nicht, immer wieder landeten Aufschläge im Netz, und der Angriff kam auch nicht auf Touren. Stets liefen die Deutschen gegen einen keineswegs starken Weltranglisten-Siebten einem Rückstand hinterher.

Die Nervösität legte der EM-Sechste von 2013 auch danach nicht ab. "Das erste Spiel gegen den Gastgeber wird unglaublich schwer. Sie sind richtig heiß und wollen zum Auftakt natürlich gewinnen", hatte Heynen vor dem Auftakt gewarnt. Die Bulgaren schnappten sich aber selbst vermeintlich aussichtslose Bälle, agierten hochkonzentriert im Block und gingen auch im zweiten Durchgang mit 11:4 in Führung.

Grübelnd verfolgte Heynen den Auftritt seines verunsicherten Teams von der Seitenlinie. Beim Stand von 7:14 brachte der Belgier den bis dahin indisponierten Star-Diagonalangreifer Georg Grozer wieder ins Spiel - gegen die nun wie im Rausch agierenden Bulgaren war aber auch dies kein Mittel. Die Männer des Deutschen Volleyball-Verbandes fanden einfach keinen Rhythmus gegen die erfahrenen Hausherren. Ein Block gegen Grozer besiegelte auch den Verlust von Satz zwei.

Immerhin verschliefen die Deutschen nicht den Auftakt im dritten Satz, doch jeder Punkt war hart erarbeitet und kostete damit Kraft. Trotzdem geriet Heynens Truppe mit 7:12 in Rückstand, später mit 13:19. Auch ein kurzer Zwischenspurt blieb erfolglos. Mit dieser bitteren Auftaktniederlage bekamen die Hoffnungen der Deutschen auf ihre erste EM-Medaille einen herben Dämpfer.

atr