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Spieth nahe am Rekord

Kaymer und Woods starten schwach

Spieth nahe am Rekord

Verpasste nur hauchdünn die Einstellung des Runden-Rekords: Jordan Spieth.

Verpasste nur hauchdünn die Einstellung des Runden-Rekords: Jordan Spieth. Getty Images

Das Wetter in Georgia tat am ersten Tag des 79. Masters sein bestes. Rund 30 Grad erwartete die Spieler auf dem Augusta National, der mit sattem Grün und blühenden Büschen die Akteure empfing. Da wollten die Protagonisten offenbar nicht zurückstehen und zeigten in der Eröffnungsrunde Golf der Extraklasse. Für Augusta völlig unüblich: Gleich 30 der 97 angetretenen Spieler blieben unter Par für Runde 1.

Spieth mit Glück und Können

Einer überstrahlte auf der ersten Masters-Runde 2015 alle. Jordan Spieth aus Dallas, TX zeigte von Beginn an Schläge der Extraklasse und hatte sich bereits nach neun Löchern auf vier unter Par gespielt. Auf der Back Nine ließ sich der 21-Jährige nicht aus der Ruhe bringen und legte noch einmal nach. Dabei half zwei Mal auch das Glück, als verzogene Abschläge von den Bäumen auf das Fairway zurück befördert wurden. Alles in allem spielte der Texaner aber eine traumhafte Runde, die nur durch einen Bogey auf der 15 getrübt wurde, als er den Approach weit über das Grün schlug. Ansonsten hätte die Bestmarke gewackelt. Noch nie hat ein Golfer in einem Major-Turnier eine bessere Runde als eine 63 gespielt. Mit neun Birdies bei einem Bogey reichte es aber immerhin zu einer 3-Schläge-Führung bei 8 unter Par.

Die Verfolger

Schon früh am Tag zauberten Charley Hoffman (USA) und Justin Rose (ENG) saubere Runden auf den Grasteppich von Augusta und hatten bis zum Auftritt von Spieth mit 5 unter Par die Führung inne. Mit den späteren Flights sollten sich noch einmal zwei Schwergewichte dazu gesellen. Ernie Els (RSA), den sicheres Putten und ein brillanter Eagle auf der 15 nach vorne brachten und Jason Day. Der Australier war lange Zeit unauffällig unterwegs, spielte dann aber die Löcher 12 bis 16 allesamt in Birdie und nimmt damit als vierter Spieler den geteilten zweiten Platz ein. Nur einen Schlag dahinter, bei 4 unter Par, begaben sich Sergio Garcia (ESP) und Russell Henley (USA) in Lauerstellung.

McIlroy muss sich steigern

Wie einige andere Favoriten verlief auch die erste Runde des Weltranglistenersten Rory McIlroy nicht ganz nach Wunsch. Der Nordire zeigte solides Spiel, war aber nicht bereit, das letzte Risiko zu gehen. Auf einer alles im Allem zu braven Runde standen drei Birdies zwei Bogeys gegenüber. Mit einem Schlag unter Par wahrte McIlroy aber eine Außenseiterchance, wenn er sich in den weiteren drei Runden noch steigern kann. Das gilt natürlich auch für weitere Prominenz wie Phil Mickelson, Webb Simpson, Billy Horschel (allesamt 2 unter Par), sowie Graeme McDowell, Titelverteidiger Bubba Watson und Charl Schwartzel (alle 1 unter Par).

Die Gescheiterten

Tiger Woods hatte versprochen nur am Masters teilzunehmen, wenn er wieder völlig fit wäre. Dies sah streckenweise nicht so aus. Hadernd, schimpfend und fluchend bewegte sich der ehemalige Branchenriese über die Fairways. Mehrmals verlor er bei vollen Schwüngen das Gleichgewicht und konnte sich nur mit Erfahrung und gutem kurzen Spiel bei 1 über Par und damit einem erträglichen Score halten. Auch Martin Kaymer ging es nicht besser. Wieder einmal stellte Deutschlands Top Golfer unter Beweis, dass der Augusta National nicht sein Lieblingsplatz ist. Mit einem Doppel-Bogey beendete der Mettmanner eine sowieso schon durchwachsene Runde und landete mit vier über Par auf dem geteilten 77. Platz. Wenn sich Kaymer nicht enorm steigert, dürfte er am Cut scheitern.