Mehr Sport

... und dann warf Miamis Tannehill

NFL, Week 11, Thursday Night: Carpenter vergibt den Ausgleich

... und dann warf Miamis Tannehill

Leistete sich bei zwei Touchdown-Pässen keine Interception: Dolphins-Spielmacher Ryan Tannehill (am Ball).

Leistete sich bei zwei Touchdown-Pässen keine Interception: Dolphins-Spielmacher Ryan Tannehill (am Ball). Getty Images

Ängstlich vor dem Rampenlicht?

Das Hinspiel zwischen den beiden Rivalen hatte bereits am 2. Spieltag in Buffalo stattgefunden - 29:10 für die damaligen Hausherren im Ralph Wilson Stadium. Für die Bills hatte die Statistik für einen zweiten Erfolg im Rückspiel zu diesem nun anstehenden Primetime-Match in Week 11 allerdings nicht gesprochen: Seit dem Jahr 2000 hatte Buffalo in solch groß inszenierten Begegnungen eine Bilanz von 4:13. Das Rampenlicht steht den Bills nicht allzu gut zu Gesicht.

Eigenes Nervenflattern durften die Gäste an diesem Abend aber nicht zulassen, da die Dolphins-Abwehr in den letzten vier Partien (drei Siege und das knappe 16:20 in Detroit) starke sieben (!) Interceptions generiert hatte. Zwei davon gar zu einem Return-Touchdown.

zum Thema

Auf der anderen Seite aber war Miami vor den anreisenden sportlichen Erzfeinden akut gewarnt, hatten die Bills doch die letzten drei direkten Duelle für sich entschieden – dem jüngsten 10:29 waren in der Saison 2013 ein 0:19 auswärts und ein 21:23 zu Hause vorhergegangen. "Drei Pleiten in Serie, das fühlt sich nicht gut an", hatte auch Dolphins-Cornerback Brent Grimes gegenüber ESPN zugegeben.

Gute Drives, miese Ausbeute

Mit Spielbeginn selbst dürften die Beteiligten des Heimteams sowie die Fans obendrein stets ein Auge auf die Defensive der Gäste geworfen haben. Warum? Weil Buffalo als Mannschaft mit den meisten "Sacks" der NFL angereist war – 34 (!) an der Zahl, fünf davon allein für Dolphins-Spielmacher Ryan Tannehill im Hinspiel am 2. Spieltag. Auch in den ersten beiden Vierteln an diesem Abend erwischte es Tannehill – zweimal für minus 15 Yards.

Seine Pässe kamen zu selten an: Bills-Quarterback Kyle Orton.

Seine Pässe kamen zu selten an: Bills-Quarterback Kyle Orton. Getty Images

Ein großes Thema war dies allerdings nicht, da beide Offensivreihen beide hochgelobten Defensivverbände reihenweise stehen ließen und eine hochunterhaltsame erste Halbzeit zeigten, die gerade einmal etwas mehr als 60 Minuten Realzeit dauerte. Während die Dolphins beim Eröffnungsdrive (14 Spielzüge, 68 Yards, 8:20 Minuten) mit einigen guten Zuspielen hinter die erste Verteidigungslinie sowie einer starken Aufgabenlösung bei "3rd & 24" glänzten (Pass zu Damien Williams), legten die Bills bei ihrer ersten Reihe eine ähnliche Herangehensweise an den Tag (14 Spielzüge, 67 Yards, 6:27 Minuten). Jeder Drive führte gar in die Redzone – genau wie der zweite von Buffalo in Quarter zwei (17 Spielzüge, 85 Yards, 9:24 Minuten) und auch der zweite von Miami im selben Abschnitt.

All diese Serien litten aber auch an einer Krankheit – der Redzone-Phobie. Die Gäste brachten mit ihren beiden nämlich nur je ein Field Goal durch Kicker Dan Carpenter (33 und 21 Yards) zustande, die Hausherren leisteten sich nach ebenfalls einem FG (38 Yards, Caleb Sturgis) in Person von Tannehill gar einen Fumble – den insgesamt fünften Redzone-Giveaway in dieser Spielzeit, Ligatiefstwert. Es ging demnach mit 6:3 für Buffalo in die Katakomben.

Kunterbuntes: Touchdown, Safety, Fumble, Missed Field Goal

Klarer Fakt: Die Teams wurden in den ersten 30 Spielminuten ihrem Negativruf absolut gerecht, in der Nähe der Touchdown-Fläche schwach zu sein. In dieses Duell waren die Bills mit der schwächsten Redzone-Bilanz der NFL gestartet (nur 4,18 Punkte im Schnitt). Nach dem Vorletzten San Francisco (4,17) folgten schon die in dieser Statistik drittschwächsten Dolphins mit 4,16. Verbesserungen waren demnach in Durchgang zwei gefordert - von beiden Trainern, von beiden Fanlagern und den Offensivakteuren der Teams selbst.

Drei Treffer, ein Fehlschuss: Buffalos Kicker Dan Carpenter (re.).

Drei Treffer, ein Fehlschuss: Buffalos Kicker Dan Carpenter (re.). Getty Images

Erfüllen konnte das als erste Mannschaft Miami, das nach dem zwischenzeitlichen 3:9 durch Buffalos Kicker Carpenter (46 Yards) einen Drive über neun Spielzüge und 80 Yards mit einem Tannehill-Pass nach einem schönen Rollout des Spielmachers auf Wide Receiver Brandon Gibson zur 10:9-Führung abschloss (sieben Yards).

Es folgte Kurioses: Bills-Quarterback Kyle Orton schleuderte wenig später einen Pass in der eigenen Endzone stehend nach links außen. Da dort aber kein Passempfänger stand und sich der Spielmacher in der Pocket befand, entschieden die Schiedsrichter auf "Safety" – zwei Punkte (12:9) und Ballbesitz für Miami. Nach der Aufnahme des Kicks zur Ballübergabe unterlief jedoch Dolphins-Empfänger Jarvis Landry ein Fumble. Die Gäste kamen demnach in Ballbesitz, konnten aber wieder kein Endzonenspiel auf den Rasen zaubern. Zudem verschoss Kicker Carpenter obendrein sein viertes Field Goal zum möglichen 12:12 aus 47 Yards.

Miami dank Tannehill und Landry auf Kurs

Jarvis Landry

Machte seinen Fumble in Form eines Touchdowns wieder gut: Miamis Wide Receiver Jarvis Landry. Getty Images

Das letzte Viertel begann schließlich mit der Wiedergutmachung von Landry selbst, der nach seinem Fumble einen Acht-Yard-Pass von Tannehill (insgesamt 240 Yards, zwei TDs, keine Interception, fünf "Sacks" für minus 35 Yards) fing und sich erfolgreich zum 19:9 in die Endzone streckte. Der zweite Touchdown der Hausherren in diesem Spiel. Anstatt dem nahezu sicheren Ausgleich zum 12:12, mussten die Bills nun zweimal Punkten, um noch ein Wort in Sachen Sieg mitreden zu können.

Das gelang nicht mehr, weil der Druck auf Quarterback Orton (insgesamt 193 Yards, kein TD, keine Int.) fortan hoch blieb und dessen Pässe zuhauf nicht mehr erfolgreich ausfielen. Nach einem weiteren FG für Miami von Kicker Sturgis zum 22:9 (32 Yards) befinden sich die Gastgeber nun mit 6:4-Siegen gut auf Kurs Richtung Play-off-Spot. Buffalo dagegen wird wohl nur noch eine starke Erfolgsserie helfen, um noch in dieses AFC-Rennen mit einzusteigen.

Week 11 im Überblick:

Thursday Night:

Miami – Buffalo 22:9

Sunday:

Chicago – Minnesota
Cleveland – Houston
Kansas City – Seattle
St. Louis – Denver
New Orleans – Cincinnati
New York Giants – San Francisco
Washington – Tampa Bay
Carolina – Atlanta (Sonntag, 19 Uhr, MEZ)
San Diego – Oakland (Sonntag, 22.05 Uhr, MEZ)
Green Bay – Philadelphia
Arizona – Detroit (Sonntag, 22.25 Uhr, MEZ)

Sunday Night:

Indianapolis – New England (Montag, 2.30 Uhr, MEZ)

Monday Night:

Tennessee – Pittsburgh (Dienstag, 2.30 Uhr, MEZ)

mag